Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 303 Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Ministerial-Dir. a. D. Jos. Hoeter, Berlin; Stellv. Rechtsanw. u. Notar Kurd von Damm, Wolfenbüttel: Geh. Komm.-Rat Isid. Loewe, Bankier Dr. jur. E. Russell, Berlin; Gen.-Leutnant z. D. Paul von Uhde, Exc., Grunewald; Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Civil-Ing. Peter Fischer, Hannover. Prokuristen: P. Gragert, O. Pietzschke, C. Kämpe, Braunschweig. Jahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges. A. Wilke, Maschinenfabrik, Actiengesellschaft in Braunschvyveig. Frankfurter Strasse 23. (In Konkurs.) Gegründet: 27./11. 1900 mit Wirkung ab 1./4. 1900; eingetr. 12./12. 1900. Besteht seit 1856. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Die Geschäftsjahre 1900/1901 u. 1901/1902 litten bei der Ab- cchwächung der Geschäfte der Eisenbranche unter Mangel an Aufträgen. Im Sommer 1903 geriet die Ges. in finanzielle Schwierigkeiten, da die Betriebsmittel ausgingen. Am 1./9. 1903 fand eine Gläubiger-Vers. zur Besprechung der, Lage statt. Da eine Einigung nicht erzielt werden konnte, auch die in Aussicht genommene Kapitalsbeschaffung bezw. Sanierung sich aals nicht ausführbar erwies, so wurde am 15./9. 1903 der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. B. Mielziener in Braunschweig, Kaiser Wilhelmstr. Anmeldefrist bis 16./11. 1903. Die Gläubiger-Vers. am 9./10. 1903, bis wohin M. 250000 nicht bevorrechtigte Forder. angemeldet waren, beschloss, den Betrieb vorläufig fortzuführen. Der Stand der Konkursmasse ist sehr ungünstig. Für die nicht hypothekarisch oder pfand- berechtigten Forder. sind nur M. 130 000 verfügbar. In der Zwangsversteiger. Ende Sept. 1904 erstanden für M. 111 000 das Werk 1 die beteiligten Bankfirmen Lehmann, Oppenheimer & Co. in Braunschweig und A. Spiegelberg in Hannover u. für M. 135 000 das Werk II die Dampf- kessel- u. Gasometerfabrik vorm. A. Wilke & Co., für die erststellig M. 140 000 Restkaufgelder eingetragen waren. Auf eine Konkurs-Div. ist kaum zu rechnen, da der Weiterbetrieb, zu welchem der Konkurs infolge der vielen schwebenden Lieferungsverträge gezwungen war, schadenbringend gewesen ist. so dass die verfügbaren Mittel kaum zur Deckung der Masse- kosten u. Masseschulden sowie der bevorrechtigten Forder. ausreichen werden. Kapital: M. 750 000, u. zwar M. 540 000 in 540 St.-Aktien u. M. 210 000 in 210 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000 in St.-Aktien. Behufs Abschreib. auf die Unterbilanz (am 31./3. 1902 M. 102 983) beschloss die G.-V. v. 25./9. 1902 Herabsetzung des St.-A.-K. um M. 60 000 (auf M. 540 000) durch Vernichtung von 60, der Ges. seitens des Vorbesitzers R. Wilke un- entgeltlich zur Verfüg. gestellten St.-Aktien. Die G.-V. v. 25./9. 1902 beschloss ferner Erhöhung des A.-K. um M. 210 000 (auf M. 750 000) in 210 Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1902, angeboten den St.-Aktionären 1.–14./11. 1902 zu 100 % plus Aktienstempel. Das A.-K. ist vüöllig verloren. (Anleihe: M. 300 000 in 5 % Schuldverschreib. lt. minist. Genehm. v. 14./1. 1901, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, auf den Inhaber. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1903 mit jährl. mind. 3 % u. ersp. Zs., ab 1./4. 1903 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. zulässig. Sicherheit: I. Hypoth. auf den Grundbesitz der Ges. in Braunschweig (55 a. 72 qm). Die Anleihe wurde von Lehmann, O0ppenheimer & Sohn in Braunschweig und A. Spiegelberg in Hannover übernommen.) Diaividenden 1900/1901–1901/1902: 0, 0 %. Direktion: Ing. Rich. Wilke. Prokuristen: Carl Wilke, Gerh. Puck. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. jur. Oskar Meyer, Verden; Stellv. Bankier Gg. Schön- feld, Braunschweig; Kaufm. Carl Heimbürger, Münster. Maschinenbau-Actien-Gesellschaft vorm. Beck & Henkel in Cassel mit Zweigniederlassung in Bredelar i. Westf. Gegründet: 7./11. 1889 durch Übernahme der Firma Beck & Henkel für M. 586 034. Die Giess. Theodorshütte zu Bredelar i. W. wurde Mai 1891 erworben. Letzte Statutänd. 22./11. 1900. Zweck: Herstellung von Erzeugnissen des allg. Maschinenbaues, insbes. von Hebezeugen aller Art, als Dampfkränen, Winden, Schnellflaschenzügen, von maschinellen Einrichtungen u. Ausrüst. öffentl. Schlachthaus- u. Klärwässeranlagen, ferner von Gebläsemaschinen, Centri- fugalpumpen, Ventilatoren, Exhaustoren, Feldschmieden, Schmiedeherden, Blechbiegemasch. u. dergl., sowie von Dampfmaschinen u. Dampfkesselanlagen. Die Ges. besitzt Grundstücke in Cassel, Bredelar i. W. u. München. Zur Beschaff. der Mittel behufs Ausdehn. des Unternehm. wurde April 1901 eine 5 % Grundschuld in Höhe von M. 300 000 aufgenommen. 1902 Ankauf der Maschinenfabrik der früheren A.-G. f. Trebertrocknung in Bettenhausen, deren Erwerb sich auf M. 230 961 stellte. Die mit Bahnanschluss versehene Fabrik ist dazu bestimmt, die maschinellen Einrichtungen für Klärschlamm-Verwertungs-Anlagen herzustellen, wofür die Ges. ein Patent besitzt. An der Seilbahn G. m. b. H. in Cassel ist die Ges. mit M. 50 000, beteiligt. Diese Ges. tritt in Liquid. Die Theodorshütte hat das Anlagekapital 1902/1903 u. 1903/1904 mit 5 % verzinst, sonst aber ausser den Abschreib. nur je ca. M. 500 verdient. 1903/1904 konnte ein für die Ges. entbehrliches Grundstück mit einem Nutzen von M. 122 516 verkauft werden, wodurch sich nach Deckung des Betriebsverlustes von M. 70 835 ein Gewinn von M. 91 446 ergab. Umsatz 1898/99–1903/1904: M. 1 093 318, 1 735 946, 1 335 150, 1 131 587, 1 270 239, 1 296 904.