838 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. lösung der Ges. vor den St.-Aktien B. Die Ges. hat mit der Holländischen Eisenbahn-Ge- sellschaft (Amsterdam) eine Übereinkunft behufs Führung des Betriebs gegen Gewährung eines festen Zinses von 4 % auf die Aktien A im Betrage von M. 1 000 000 und von 3 % auf die Aktien B im Betrage von M. 500 000 getroffen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation d. Ern.-F., 5 % z. Bilanz-R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.), Zuweisung zum Spec.-R.-F. (bis M. 20 000), vertragsm. Tant. an Beamte, vom Übrigen bis 4 % Div. an St.-Aktien A, alsdann bis 6 % an St.-Aktien B, Rest gleichmässig an Aktien Lit. A u. B. Die St.-Aktien A besitzen kein Nachforderungsrecht. Bilanz am 31. Dez. 1903: Aktiva: Ausgaben f. Bau der Bahn 1 619 591, für noch nicht eingez. 75 % der Aktien Lit. B 750, Kaut.-Effekten 17 239, Debit. 1255, Bankguth. etc. 61 335, Ergänz. u. Verbesser. d. Eisenb. 1010, zinsloses Darlehen 10 315. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Agiokto 6679, Kredit. 58 692, Holl. IJ/zeren Spoorweg Maatschappij 51 598, Zuschuss Provinz Overijssel u. Gemeinde Alstätte 45 907, zinsloses Darlehen 11 325, Gewinn 37 294. Sa. M. 1 711 497. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter der Dir. 469, Steuern 58, Gewinn 37 294. – Kredit: Hollandsche Spoorweg Maatschappij lt. Betriebsüberlassungsvertrag: 4 % über M. 1 000 000 p. r. t. 27 506, 3 % über M. 500 000 p. r. t. 10 315. Sa. M. 37 821. Kurs Ende 1901–1903: –—, –, – %. Notiert in Amsterdam. Dividenden: Die Bahn ist seit 25./4. 1903 im Betrieb. Als Bau-Zs. p. r. t. wurden für 1900 auf Aktien A 3 %, auf Aktien B 3 % gewährt, für 1901 (¾ Jahre) erhielten die Aktien A insgesamt M. 26 635 Bau-Zs.; für 1902 wurden keine Bau-Zs. gewährt; 1903: Aktien A: % M 27.33 p. r. t.; Aktien B: 3 % = M. 15 p. 1. t. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Vors. Justizrat Franz Driever, Ahaus; Sekretarius Abraham Pabbruwe, Winterswyk; techn. Leiter: Reg.-Baumeister G. Küchler, Oeynhausen. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. G. J. van Heek, Stellv. Engbert Jannink, Enschede; Jan van Delden, Vsaac van Delden, Johs. Dües, Ahaus; Amtmann A. Fischer, Wessum. Zahlstellen: Für Aktien A: Amsterdam: Twentsche Bankvereeniging B. W. Blijdenstein & Co.; für Aktien Lit. B: Gronau: Gronauer Bankverein; Enschede: B. W. Blijdenstein jr. Im Okt. 1902 machte der Preuss. Staat der Ges. für Abtretung ihres Unternehmens folg. Offerte: A. Für je 4 St.-Aktien zu je M. 500: Staatsschuldverschreib. der 3 % konsolid. An- leihe zum Nennwerte von M. 2700 mit Zinsscheinen für die Zeit vom 1./1. 1903 sowie eine bare Zuzahlung von M. 6.72 für jede Aktie. B. Für je 2 St.-Aktien zu M. 1000: Staatsschuld- verschreib. der 3 % konsolid. Anleihe zum Nennwerte von M. 2700 mit Zinsscheinen für die Zeit v. 1./4. 1903 sowie eine bare Zuzahl. von M. 13.44 für jede Aktie. C. Für je 4 Prior.-Aktien Lit. A u. B zu je M. 500: Staatsschuldverschreib. der 3 % konsolid. Anleihe zum Nennwerte von M. 2700 mit Zinsscheinen v. 1./4. 1903 sowie eine bare Zuzahl. von M. 6.72 für jede Aktie. Die ao. G.-V. v. 17./1. 1903 nahm dieses Angebot an u. beschloss, das gesamte bewegl. u. un- bewegl. Vermögen der Ges. mit allen zustehenden Rechten u. obliegenden Verpflichtungen an den Preuss. Staat nach Massgabe des Angebots abzutreten. Ausserdem übernahm der Staat die Anleihen und alle sonst. Schulden der Ges. Infolgedessen ging das Unternehmen It. Vertrag v. 30./1. bezw. 7./2. 1903 mit Wirkung ab 1./4. 1903 an den Staat über. Die St.- Aktien bezw. die Prior.-St.-Aktien mit Div.-Scheinen für 1903/1904 ff. nebst Talons sind vom 1./7. 1903 an bis 30./6. 1904 zur Empfangnahme der vertragsm. Abfindungen einzureichen u. zwar in Berlin bei der kgl. Eisenbahnhauptkasse oder in Stettin bei der Hauptkasse der Kgl. Eisenbahn-Direktion. Die Inh. der bis zu obigem Zeitpunkte nicht eingereichten Aktien verloren den Anspruch auf den Umtausch gegen Staatsschuldverschreib. Vom 1./7. 1904 ab erfolgt die Einlösung der Aktien nur noch gegen Zahlung des anteiligen Kaufpreises, d. i. für jede Aktie à M. 500 = M. 435 und für jede Aktie à M. 1000 = M. 870. Die Übergabe an den Staat erfolgte 1./7. 1903. Die Ges. wurde am gleichen Tage aufgelöst. Liquidator: Kgl. Eisenbahndirektions-Präs. Dr. Sombart, Stettin. Näheres über die Ges. siehe in den früheren Jahrgängen dieses Jahrbuches. (Kapital: M. 6 900 000 in 6300 Prior.-St.-Aktien (4000 Lit. A u. 2300 Lit. B, unter sich gleich- berechtigt), 6300 St.-Aktien à M. 500 u. 600 St.-Aktien à M. 1000.) (Anleihen: I. M. 1 050 000 in 4 % Anleihescheinen von 1893, Stücke à M. 1000. In Um- lauf Ende März 1903 M. 994 000, welcher Rest am 17./9. 1903 zur Rückzahlung am 1./4. 1904 gekündigt wurde. – II. M. 1 830 000 in 3½ % Anleihescheinen von 1898, Stücke à M. 1000 u. 500. Diese Anleihe wurde vom Staate übernommen.) Stadt- u. Hafen-Bahn in Boizenburg a. E. Gegründet: 1890. Betriebseröffnung 1./9. 1890. Zweck: Bau und Betrieb einer Sekundäreisenbahn von der Berlin-Hamburger Strecke der Staatsbahn bis zur Stadt und zum Hafen Boizenburg; Länge 3 km, Spurweite 1,435 m; Betriebspächter Lenz & Co., Berlin (Abteilung Altona); Pacht M. 2500 jährlich. Kapital: M. 124 000 in 124 Aktien à M. 1000. An Landeshilfe wurden M. 61 228 gewährt.