Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 939 weck: Jede Art gewerblicher Ausnutzung der Elektrotechnik, insbesondere Einrichtung, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen. und Herstellung sowie Vertrieb der dazu dienenden Maschinen, Apparate und Utensilien. Zunächst errichtete die A. E. G. die Fabrik Schlegelstr. 26/27 (Grundfläche 5,676 qm,) welche noch jetzt als Glühlampenfabrik in wesentlich erweitertem Massstabe in Betrieb ist. Für die Herstellung der Nernstlampen wird eine neue Fabrik auf dem der Union Elektr.- Ges. in Liquid. gehörig geen Grundstück Sickingenstrasse errichtet. Für den Bau elektr. Maschinen und Apparate wurde die Fabrik Ackerstr. 71/76 mit 12 665 qm Grunafläche errichtet. Infolge des fortdauernd anwachsenden Umfanges der Fabrikation musste von letzt- genannter Fabrik der Bau der elektrischen Maschinen sowie der Leitungsmaterialien abgezweigt werden, sodass in der Fabrik Ackerstrasse z. Zt. nur Apparate, als Zähler, Messinstrumente, Bogenlampen, Fassungen, Schalttafeln; elektr. Heiz- u. Kochapparate, Bühnen-Speci alapparate sowie alle übrigen Zubehörteile für elektr. Starkstromanlagen, ferner Röntgen-Apparate u. Zubehörteile u. seit kurzem auch Kleinmotoren hergestellt werden. Die Maschinenfabrik wurde 1896 verlegt nach einem in der Nähe der Apparatefabrik gelegenen Grundstück Brunnenstr. 107 a von 102 000 qm Grundfläche. Es werden hier jetzt hergestellt Dynamomaschinen und Elektromotoren für Gleichstrom, Wechselstrom und Drehstrom, Transformatoren, sowie elektr. Antriebe für Aufzüge, Krane, Pumpen, Ventilatoren, Centrifugen, Webstühle, Druckerpressen u. Arbeitsmaschinen jeder Art. laschinenfabrik u. Apparatefabrik sind durch eine elektr. Untergrundbahn direkt mit- einander verbunden. Die Fabrik von Leitungsmaterialien wurde 1897 nach dem 104 219 qm umfassenden Kabelwerk Oberspree in Oberschöneweide verlegt; zugleich wurde die Fabrikation auf armierte Bleikabel erweitert u. für Leitungsdrähte ein Walzwerk errichtet. Auf dem Grund- stück der Kabelfabrik befindet sich auch die seit Ende 1903 in Betrieb befindl. Automobilfabrik. Auf dem 1904 angekauften etwa 570 qR. grossen Grundstück Friedrich Karl-Ufer 204 wird ein neues Certralbure eau errichtet. Die Hauptthätigkeitsgebiete der A. E. G. sind: 1) Elektr. Beleuchtungs- u. Kraftüber- tragungsanlagen, 2) elektr. Centralstationen, 3) elektr. Bahnen, 4) elektrochem. Anlagen, 5) Herstellung von Dampfturbinen (seit 1904), in den Räumen der ehemaligen Union- HElektrizit.-A.-G. untergebracht. Die A. E. G. besitzt ca. 424 deutsche u. 415 ausländische Patente u. Anmeldungen, darunter die von Prof. Nernst (Elektrolyt Glühlampe), Winter-Eichberg (Einphasen- Wechselstrom-Motor), Steinmetz(Magnetit-Lampe), General Electric Co. (Quecksilber-Lampe). Ferner besitzt die A. E. G. 205 Gebrauchsmuster u. Anmeldungen, sowie mehrere Waren- zeichen. Die A. E. G. schloss an 19. Febr. 1884 mit der Stadt Berlin einen V ertrag betr. Ver- Sorgung der Stadt Berlin mit Elektricität und übertrug die so erworbenen Rechte alsbald die A.-G. Berliner Elektricitäts-Werke. Die A. B. G. hat bei jeder Erhöhung des Kapitals der B. E. W. Bezugsrechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in den B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Vertrage, der sie berechtigt. Maschinen, Betriebseinrich- tungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25. Aug. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10. Jan. 1899. Das Kapital der elektrotechnisc hen Unternehmungen, welche die A. E. G. ins Leben gerufen hat, und an denen sie z. Zt. beteiligt ist, beträgt ca. M. 300 000 000. An elektrischen Centralen wurden bis 1./10. 1904 ausgeführt bezw. befinden sieh noch im Bau zusammen 610 Centralstationen (inkl. Strassenbahnkraftstationen) mit einer Gesamtleistung von ca. 700 000 PS. 1903 wurde für Rechnung der Stadt Hildesheim da- selbst der Bau eines Elektricitälswerkes nebst Strassenbahn übernommen, auch soll der Betrieb beider 15 Jahre pachtweise geführt werden. 1898 erfolgte die Gründung der Deutschen Überseeischen Elektricitäts-Ges. zu Berlin (jetzt A.-K. M. 16 000 000) zur Errichtung von Centralstationen zum Zwecke der Abgabe von Licht und Kraft (Betrieb 1899 aufgenommen) sowie zum Erwerb der Metropolitana Tramway zum Zwecke der Einführung des elektr. Betriebes in Buenos Aires. Die A. E. G. hat mit ersten deutschen und englischen Firmen die Chilian Electric fFramway & Light Comp. Ltd. in Santiago (Chile) mit £ 1 050 000 Kapital errichtet. Für diese Ges. wurde daselbst eine elektr. Strassenbahn mit ca. 94 km einfacher Geleislänge, welche auf 100 km erweitert wird, und eine Centrale mit Dampfanlage erbaut. Die A. E. G. hat 1897 eine Stromlieferungs-Ges. unter der Firma „Elektric Liefe- rungs-Ges.“ mit jetzt M. 8 000 000 A.-K. gegründet, Div. 1897–1903: 5¼% 6, 6½, 7% 7, „ Die A. E. G. hat bereits eine grosse Zahl elektr. Strassenbahnen nach ihrem mit oberirdischer Stromzuführung gebaut. Zusammen waren bis Ende 1904 einschl. der Erweiterungsbauten 130 Bahnen teils im Betrieb, teils im Bau. Die Geleislänge betrug 5365 km, die Zahl der Motorwagen 10 547. 1903 wurde für Rechn. des Landkreises Dort- mund der Bau von Strassenbahnen und zwar zunächst von Eving nach Zeche Achenbach und von Eving nach Lünen übernommen. Auch soll der Betrieb 10 Jahre geführt werden. 0