Brauereien. daher der Gesamtüberlassungspreis auf M. 1 282 000, wofür 1282 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Auch Mälzereibetrieb. Die Brauerei wurde 1898/99 bedeutend vergrössert u. zu einer Produktionsfähigkeit von 2000 000 hl gebracht; in Leipzig-Plagwitz 1900/1901 eine Eismaschinenanlage errichtet. Durch Zus.bruch der Leipz. Bank war die Ges. 1901 genötigt. für den Kredit, welchen sie bei dieser Bank mit ca. M. 1 000 000 genossen, einen anderen in gleicher Höhe zu beschaffen, was aber trotz aller Bemühungen nicht gelang. Die Ges. war deshalb gezwungen, um ihrem Unternehmen M. 1 000 000 bares Geld zuzuführen, eine Sanierung (s. unter Kapital) vorzunehmen, obwohl eine Unterbilanz nicht zu decken war. Von Wirtschaften wurden 1903/1904 2 mit M. 11 000 Verlust verkauft. Auf Debit. 1904 M. 109 372 Abschreib. vom Spec.-R.-F. Bierabsatz 1897/98–1903/1904: 71 851, 83 614, 90 462, 90 454, 81 488, 80 636, 85 480 hl. Kapital: M. 2 000 000, und zwar in 1000 abgestempelten St.-A. à M. 1000 und in 1000 Vorz.-A. à M. 1000, letztere ausgestattet mit 6 % Vorz.-Div. u. Vorrecht bei Auflös. der Ges., indem der nach Deckung der Schulden verbleib. Vermögensbestand zunächst zur Deckung des Nominalkapitals der Vorz.-A. zu verwenden ist. Der hiernach vorhandene Überschuss fällt den St.-Aktionären bis zum Nennbetrage ihrer Aktien zu, der Rest wird gleich- miässig unter sämtliche Aktionäre verteilt. Urspr. M. 2 000 000 in 2000 St.-A. Die G.-V. v. 30./7. 1901 beschloss zwecks Sanierung der infolge des Zusammenbruchs der Leipziger Bank notleidend gewordenen Ges. (s. oben) Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung von 2 Aktien zu 1 (Frist zur Einreichung bezw. Abstempe- lung 30./11. 1901); gleichzeitig genehmigte die G.-V. wieder Erhöhung auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 1000 Vorz.-A. à M. 1000, begeben zu pari an ein Konsortium. Der durch die Kapitalreduktion freigewordene Betrag von M. 1 000 000 wurde mit M. 166 195 zur Erfüllung des R.-F., mit M. 200 000 zur Bildung eines Spec.-R.-F. für aussergewöhnliche Verluste und mit M. 20 000 zur Erhöhung des Delkrederektos auf M. 50 000, der Rest zu Abschreib. und Bestreitung der Sanierungs- kosten verwandt. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, 1200 Stücke (Nr. 1–1200) à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. zu pari ab 30./9. 1909 durch Ausl. von jährl. M. 60 000; verstärkte oder Totalkündigung mit 6monat. Kündigungsfrist ist ab 1909 zulzissig. Sicherheit: Hypothek (nach einer 4½ % Amort.-Hypothek von Ende Sept. 1903 noch M. 65 396) über M. 1 200 000 nebst M. 20 000 Kostenkaution auf das Zwenkauer Brauereigrundstück nebst Gebäuden (taxiert auf M. 1 294 360) und alle zugehörigen Ma- schinen und sonstigen Anlagen (taxiert M. 673 795) zu gunsten der Allgem. Deutschen Credit-Anstalt (als Pfandhalterin). Coup.-Verj.: 4 J. n. F., der Stücke 10 J. n. F. Die Aufnahme der Anleihe erfolgte zwecks Vermehrung der Betriebsmittel, für Erweiterungs- bauten etc. Zahlstelle: Leipzig: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt. Kurs Ende 1900 bis 1904: 98.75, 96.25, 101.50, 103, 100.50 %. Zugelassen sämtl. Stücke; zur Subskription aufgelegt M. 600 000 am 5./1. 1900 zu 101.25 %, restliche M. 600 000 am 5./7. 1900 bezw. 21./5. 1901 zu 100 bezw. 99.25 %. Notiert in Leipzig. Hypotheken (30./9. 1904): M. 62 305 Amort.-Hypoth. auf dem Brauereianwesen, verzinsl. zu 4½ % (s. oben); M. 985 400, verzinsl. zu 4, 4 u. 4½ %, auf Häuser, die von den Aktiv- werten in Abzug gebracht sind; halbjährl. Kündigung. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst, dann zunächst 6 % Div. an Vorz.-Aktien, ferner 4 % an St.-Aktien, vom Rest bis 10 % Tant. an A.-R. (jedoch mind. eine feste Vergüt. von zus. M. 5000) u. 10 % Tant. an Beamte, der verbleib. Betrag wird unter die Vorz.-Aktionäre u. die St.-Aktionäre gleich verteilt, bis den Vorz.-Aktionären eine Gesamt-Div. von 10 % gewährt ist. Ist ein weiterer verteilbarer Betrag vorhanden, so wird dieser den St.- Aktionären allein zugewiesen, bis auch diese eine Gesamt-Div. von 10 % erhalten haben; ein event. Rest wird unter die Vorz.-Aktionäre und die St.-Aktionäre gleichmässig verteilt. Sollte in einem Jahre es nicht möglich sein, die Vorz.-Div. von 6 % auszuzahlen, so ist der fehlende Betrag aus dem verfügbaren Reingewinn der folg. Jahre zunächst nachzuzahlen, bevor den St.-Aktionären eine Div. gewährt wird. Die G.-V. kann auch Sonderrückl. beschliessen. Bilanz am 30. Sept. 1904: Aktiva: Zwenkau: Grundstück 250 000, Gebäude 1 141 600, Häuser 231 000, Kellereigrundstück Meuselwitz 33 100, do. Mölbis 14 450, Masch. 165 850, Eismasch. 101 800, Fastagen 140 000, Wagen, Geschirre u. Pferde 48 600, Utensil. 14 850, elektr. Betriebs- u. Beleucht.-Anlage 30 100, Flaschenbieranlage 50 000, Inventar 125 800, Kontor- urtensil. 800, Eismasch. FEil. Plagwitz 48 100, Enteisenungsanlage 23 400, Versich. 1500, Wechsel 102 697, Kassa 23 184, Vorräte 301 832, Debit.: Bieraussenstände 227 977, Darlehen 1 287 389, zus. 1 515 366, hiervon 260 309 durch Kunden-Accepte gedeckt u. 109 372 Extra-Abschreib. vom Spec.-R.-F., bleiben 1 145 686. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Prior.-Anleihe 1 200 000, do. Zs.-Kto 26 932, Allg. Deutsche Credit-Anstalt: Amort.-Hypoth. 62 305, do. Zs.-Kto 700, Accepte 99 851, R.-F. 200 000, Spec.-R.-F. 25 000, Delkr.-Kto 5084 (Rückl. 5000), Kredit. 270 183, Div. 990 000, do. alte 120, Tant. 8935, Vortrag 5237. Sa. M. 3 994 349. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Gehälter, Löhne etc. 503 600, Pacht 42 084, Zs. 56 245, Verlust beim Verkauf von zwei Grundstücken 11 447, Abschreib. 97 409, Gewinn 109 172, – Kredit: Vortrag 5802, Bier u. Nebenprodukte abzügl. verbrauchter Material. 395 573, Zs. 18 583. Sa. M. 819 958 81*