1330 Verschiedene Gesellschaften und Nachträge. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Dividenden: Die erste Bilanz wird per 30./9. 1905 gezogen. Direktion: Max Zernik. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Otto Schweitzer, Breslau; Emil Löwy, Berlin; Hauptm. a. D. Georg Tilsen, Breslau-Kleinburg. *Hofer Bierbrauerei A.-G. Deininger-Kronenbräu in Hof. Gegründet: 15./12. 1904 mit Wirkung ab 1./10. 1904; eingetragen 13./1. 1905. Gründer: Wilh. Deininger, Karl Hagenmüller, Eduard Hick. Friedrich Mönnig u. Hans Ultsch in Hof, welche die sämtlichen Aktien zum Nennbetrage übernommen haben. Von denselben legen Wilh. Deininger ausser einem Bankguthaben von M. 118 000 Grundstücke in Hof und die oben aufgeführten drei Inhaber der offenen Handelsgesellschaft der Firma Exportbierbrauerei Kronenbräu Hagenmüller und Hick Grundstücke in Hof und Unterkotzau in die neue Ges. ein. Zu diesen beiden Brauanwesen nebst Mälzerei gehören insbesondere auch alle Ein- u. Zubehörungen, Rechte und Gerechtigkeiten sowie weiter noch die maschinellen Einrich- tungen, die Fastagen, die Geräte, Werkzeuge, Wägen, Utensilien, das lebende Inventar, die Vorräte, die Kassebestände, die laufenden Verträge und die Aussenstände nach dem Stande vom 1./10. 1904. Die Einlagen des Wilh. Deininger wurden abgesehen von dem Bankguth. um M. 725 329.39 und die der Firma Kronenbräu um M. 616 925.95 angenommen, worauf ersterer 543 Aktien im Nennwerte und letztere 456 Aktien übernimmt, während der beider- seitige Rest des Übernahmepreises ausser zweier kleinen Barzahlungen durch Hypoth. ge- ordnet wird. 9 Zweck: Betrieb der Bierbrauerei und Mälzerei. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./9. 1905 gezogen. Direktion: Karl Hagenmüller. Aufsichtsrat: Wilh. Deininger, Ed. Hick, Friedr. Mönnig, Rob. Wunnerlich, Hof; Reg.-Rat a. D. u. Bank-Dir. Rich. Chrzeszinski, Berlin; Dir. Hugo Herz, Plauen i. V.; Bankier Dr. Albert Wassermann, Bamberg. Prokurist: Hans Ultsch. Aachener Lederfabrik. Akt.-Ges. in Aachen mit Verkaufsstelle in Berlin, Neue Friedrichstrasse 38/40. Gegründet: 10./5. 1898; eingetr, 8./7. 1898. Letzte Statutänd. 6./7. 1899, 19./9. 1903 u. 24./10. bezw. 6./12. 1904. Übernahmepreis M. 1 123 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Die Firma lautete bis 6./12. 1904 „A.-G. für Lederfabrikation de Hesselle & Cie.“ Zweck: Fabrikation von Leder aller Art, insbesondere von Riemencroupons, Sohlleder- croupons, Vachecroupons u. Vacheabfällen. – Das Unternehmen wird auf dem der Ges. ge- hörigen, in der Jülichstr. 236a zu Aachen belegenen Grundstück betrieben, dasselbe ist Iha Ha 52 qm gross und vollständig lastenfrei, Taxwert im März 1901 M. 154 288. Bebaut sind rund 5500) qm. Die Gebäude –— Rohhäutelager, Gerbstoffmagazine, Wasserwerkstatt, 5 Gruben- hallen, 3 Trockenhäuser, 5 Appreturwerkstätten, Extraktion und Vacuumanlagen, je 2 Masch.- und Kesselhäuser, Warenlager, Bureau-Wohnhaus –— standen Ende 1903 mit M. 242 500 zu Buche. Zu den eingebrachten Immobil. gehört auch eine Wassergerechtsame, welche dem Betriebe die erforderl. Wassermengen liefert. Die Ges. beschäftigt durchschnittl. 140 Arbeiter u. arbeitet nach amerikanischem, den deutschen Verhältnissen angepasstem System. Umsatz 1898/99–1902/1903: M. 1 269 551, 2140 327, 2 312 582, 2 867 122, 3 908 235. – Im Juli 1904 gelegentl. der Abwesenheit des techn. Direktors Heinr. de Hesselle stellte sich heraus, dass dieser seit Jahren Bilanzfälschungen begangen, indem er die in den Gruben und Zurichtungen befindl. Häute, die sich nach der Natur dieses Betriebes einer genauen Nachprüfung entziehen, in Zahl und Gewicht höher angegeben und auf diese Weise tatsächlich nicht erzielte Gewinne herausgerechnet hatte, deren Verteilung also zu Unrecht geschehen war. Die Sorge der Verwaltung nach dieser Entdeckung war auf eine genaue Inyventuraufnahme gerichtet, die sich aber per 30./4. 1904 (dem eigentlichen Schluss des Geschäftsjahres) mangels fehlender Unterlagen nicht aufstellen liess. Um zweifellos richtig zu gehen, blieb nichts anderes übrig, als der Aufstellung die Bestände per 15./7. zugrunde zu legen. Nach Bekanntwerden der Unregelmässigkeiten hatte die Verwaltung von dem danach flüchtig gewordenen und nun steckbrieflich verfolgten Dir. de Hesselle notarielle Ab- tretung seines damals auf M. 300 000 geschätzten Vermögens bewirkt. Einer auf den 27./8. 1904 einberufenen G.-V. wurde der Stand des Unternehmens unterbreitet und von derselben eine 7gliedrige Kommission zur Prüfung der Verhältnisse der Ges., besonders auch der eyent. Regresspflicht der Verwaltungsorgane, eingesetzt. Die Kommission kam zwar zu der Überzeugung, dass eine Ersatzpflicht des Vorst. und A.-R., die beide übrigens nicht gelten lassen wollten, vorhanden sei, empfahlen aber im Interesse der Ges. die Annahme eines Vergleichs, da im Falle Scheiterns desselben eine Katastrophe unausbleiblich gewesen wäre und bei einem event. Konkurse über das Vermögen der Ges. die in jahrelangen Prozessen etwa erstrittene Ersatzsumme in keinem Verhältnisse zu den Vorteilen eines Vergleichs ge-