Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 12

Leipziger Bank in Leipzig (in Konkurs).

Väheres über diese Bank sowie über deren Konkurs (aufgehoben 18./7. 1904) siehe in
den früheren Jahrg. dieses Handbuches. Eine Anzahl von Aktionären erlangte im ausser-
gerichtl. Vergleich von Mitgl. des früheren A.-R. eine Entschädigung. die mit insgesamt
etwa M. 400 000 zu beziffern ist. Die Quoten, die aus jenem Vergleich auf die beteiligten
Aktien entfallen, variieren zwischen 4¼ u. 25 % des Nom.-Wertes der Aktien, je nach
den Zeitabschnitten, in denen die Aktien von ihren jetzigen Besitzern auf Grund der
vrreführenden Geschäftsberichte erworben worden sind. Es sollen auf Stücke, die schon
eenige Zeit vor dem 15./2. 1899 gekauft waren, 4¼ % gezahlt worden sein; auf solche
Stücke, deren Erwerbung zwischen den 15./2. 1899 (Zeitpunkt der Bekanntgabe des 1898er
Beriehts) und den 15./2. 1900 fällt, vergütete man 10 %; ferner auf zwischen dem 15./.
1900 und dem gleichen Tage 1901 gekaufte Aktien 20 %, und endlich auf die erst nach
dem 15./2. 1901 und bis etwa zur Konkurseröffnung gekauften Aktien 25 %. Solche
Aktien, die nach dem Zus.bruch erworben wurden, blieben unberücksichtigt.

Nachdem oben erwähnte Vereinigung von Aktionären der Leipz. Bank, welche sich
unter der Leitung des Stadtrats Listing u. Stadtverordn. Hugo Seifert in Leipzig gebildet
hatte, zu einem aussergerichtl. Vergleich mit den Mitgl. des alten A.-R. gelangt war, hatte
ssaceh Mitte 1903 eine weitere Vereinigung von Aktionären der Leipziger Bank gebildet, um

ihre Einzelansprüche gegenüber den Verwalt.-Organen geltend zu machen. Anmeldungen
der Aktionäre waren an Georg Jung, Leipzig, Inselstr. 18 bezw. an Rechtsanw. Dr. Küstner,
Leipzig, Hainstrasse einzusenden. Nach den aussergerichtl. Vergleichsverhandlungen
dieser Gruppe mit den Mitgl. des früheren A.-R. wurde den beteiligten Aktionären im
Mai 1904 fofgendes Vergleichsangebot gemacht: 1 % für die vor dem 15./2. 1899, 4 % für
die zwischen dem 15./2. 1899 u. dem 14./2. 1900, 10 % für die zwischen dem 15./2. 1900
und dem 14./2. 1901 und 20 % für die zwischen dem 15./2. 1901 und dem 26./6. 1901 er-
worb. Aktien. Eine 3. Gruppe von ca. 200 Aktionären, die ebenfalls eine Abfind. seitens
des A.-R. erwirken wollen, hat im Mai 1904 Herrn Rechtsanw. Hugo Burckas in Leipzig
die Durchführung ihrer Ansprüche übertragen; die Regressklage wurde jedoch Ende Dez.
1904 vom Landgericht in Leipzig zurückgewiesen; der Prozess ist jetzt in zweiter Instanz
bei dem Oberlandesgericht in Dresden anhängig. Erster Termin am 9./6. 1905, zweiter
Termin am 22./9. 1905. Als letzte Instanz soll event. das Reichsgericht entscheiden.

Ieipziger Central-Viehmarkts-Bank. A.-G. in Leipzig.
Gegründet: Am 6. Nov. 1867 als Kommandit- Gesellschaft, seit 1877 e. G., seit 1891 A.-G.
Letzte Statutenänd. vom 19. Nov. 1899.

Zweck: 1. Vermittelung derjenigen Zahlungen, welche die Abkäufer von Schlachtvieh an
ile Händler zu leisten haben, durch a) verlagsweise Berichtigung derselben für die
Abkäufer, b) Gewährung barer Vorschüsse an die Verkäufer oder c) Gewährung von
Kredit in lauf. Rechnung an beide Teile; 2. Gewährung von Darlehen gegen Pfänder
183 andere Sicherheiten; 3. Diskontierung von Wechseln; 4. Verzinsung von Sparein-

18 5. kommissionsweiser Ein- und Verkauf von Schlachtvieh, und endlich 6. Betrieb

5 5 mit vorstehenden Gegenständen verwandter Geschäfte.

M. 420 000 in 1400 Nam.-Aktien à M. 300. Das A.-K. betrug bis 1898 M. 240 000,

lt. G.-V.-B. vom 13. Febr. 1898 um M. 90 000, emittiert mit M. 550 für die
* 39653 anderweitig zu M. 600, ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 19. Nov. 1899 um
Aktion (auf M. 420 000) in 300 Nam.-Aktien à M. 300, welehe mit M. 550 für die
.. zu M. 600 pro Stück begeben werden sollen. Bis Ende 1903
e. ück begeben, restl. 31 Stück 1903 begeben. Die Aktienübertragung unter-
Geschäftsjah Genéehmigung der Ges.
(e Mün . Gen.-Vers.: Im Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Maximum 30 St.
wbeest % zum R.-F. bis 40 % des A.-K. erreicht sind (ist der Fall).
und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., hierauf 4 % Div.,
.. 1 91. 60 ant. an A.-R., statut. Rückvergütung, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.
Debit. atez 42 1904: Aktiva: Kassa 60 243, Buch-Forder. 1 044 431, Wechsel 54 498,
400, Csskhn b 692, do. Diverse 39 615, Immobil. abzügl. Hypoth. 115 900, Inventar
00000, „„ ktienkto 40 900. – Passiva: A.-K. 420 000, R.-F. 185 000, Spec.-R.-F.
Gewinn- u va 0 642 700, Kredit. 99 164, Disp.-F. 2864, Gewinn 111 452. Sa. M. 1 551 180.
Provis. 13 828. 3 ust-K.: Debet: Zs. 28 452, Unk. 28 936, Gewinn 111 452. – Kredit:
Kurs Ende 7981, Zs. 23 031. Sa. M. 168 840.
3, 13, 13 131/ Ca. 200 %. Dividenden 1891––1904: 12, 12, 12, 12, 10, 11, 12,
Dircktion; , 13½, 13½ %. Coup.-Verj.: 3 J. (F.)
6Guon: C. Pieck, Ernst Streubel, Stellv. Th. Hartig. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. R. Mertz,

Av. G. Nietzscht
ietzschmann, R. Ernert, L. Rothe, H. Vogel, C. Schubert, W. Schneider.*

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