Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Befördert wurden 1904 insgesamt 353 686 Passagiere gegen 374 572 im Vorjahre (seit Bestehen des Lloyd 5 528 591 Personen) und 3 425 148 cbm Ladung gegen 3 292 881 im Jahre 1903. Die Dampfer des Lloyd durchliefen 1904 ca. 5 732 000 Seemeilen = etwa 265mal den Umfang der Erde. An Grundbesitz und baul. Anlagen besitzt der Lloyd: Geschäftsgebäude, Proviantamt Werkstätte, Waschanstalt, Gepäckschuppen an der Papenstr., Pelzerstr., Gr. Hundestr, Wegensende u. am Bahnhof in Bremen, ferner eine grosse Reparaturwerkstatt daselbst, Stationsgebäude, neue W artehalle, Kantine, 8 Schuppen, Dockanlage nebst Werkstätten, Masch. etc., sowie Agenturgebäude in Bremerhaven. Sanitätsstation in Rio Branco (Brasil. u. Kontrollstationen an der deutsch-russ. Grenze. Neben dem jetzigen Geschäftsgebäude in Bremen sind 1899 mehrere Grundstücke erworben auf denen ein neues Verw.-Gebäude errichtet ist. Die Werkstätten in Bremen wurden 1901 zur Fabrikation von Schiffeinricht. umgestaltet u. wurde für dieselben eine eigene G. m. b. H. , Nordd. Maschinen- u. Armaturen- fabriké mit M. 1500 000 Kapital (wovon d. Lloyd M. 1 480000 besitzt) unter selbständ. Leitung gegründet. Zur späteren Vergrösserung dieser Anlagen wurde von der A.-G. „Weser“ ein Nachbargrundstück erworben, dessen Übergabe nach Fertigstell. der für die „Weser“ im Bau begriff. neuen Werftanlage erfolgen wird. – Auf der Insel Borkum hat der Lloyd 1901 2 Stationen für drahtlose Telegraphie eingerichtet und mehrere Schiffe mit der gleichen Einrichtung versehen. Neben den 1901 erweiterten Bremerhavener Werkstätten der Ges. ist eine Anstalt für Vornahme von Schleppversuchen an Schiffsmodellen erbaut. 1901 wurde zur Errichtung von Lagerhäusern und eines Wohnhauses Grundbesitz in Manila erworben. Ferner hat der Lloyd, um sich für seinen immer grösser werdenden Kohlen- bedarf unabhängig von fremden Lieferanten zu machen, eigene Grubenfelder an der Enischer-Lippe bei Datteln mit der Firma Krupp in Essen erworben; der Bau der Schacht- anlagen ist im Werk. In der Blancobucht (Simsonhafen) auf Neuguinea ist 1904 eine eigene Pier- u. Hafenanlage nebst Kohlenstation hergestellt. Mit der Firma Stone & 00. Ltd. in London hat sich der Lloyd 1904 zwecks Ausnutzung des Patents Dörrscher Schottentürverschlüsse zu einem Syndikat vereinigt. Die Flotte des Nordd. Lloyd wird nach Fertigstellung der im Bau befindl. Fahrzeuge (darunter 10 Doppelschraubendampfer) aus 75 Ocean- bezw. 46 Küstendampfern mit 573 164 Reg.-Tons Brutto-Raumgehalt und 440 000 indic. HP., 213 Flussdampfern, See- und Flussschleppern, Leichtern und Kohlenprähmen mit 43 237 Reg.-Tons Brutto-Raum- gehalt u. 11 435 indic. HP. u. 2 Schulschiffen mit 5823 Reg.-Tons Brutto-Raumgehalt be— stehen. Ende 1904 standen zu Buche 104 See- u. Küstendampfer u. 2 Schulschiffe mit M. 161 355 000, 27 Flussdampfer, 114 Leichterfahrzeuge etc. mit M. 3 873 000. Durchschnitts- alter der Schiffe 6.96 Jahre. Verkauft bezw. abgetreten wurden 1904 zwölf Dampfer zu wertentsprechenden Preisen. Der Lloyd beschäftigt insgesamt etwa 17 000 Personen. Der 1900 durch Brand zerstörte Pier der Ges. in Hoboken, wobei die Ges. ca. M. 5000000 3 Schaden erlitt (s. Jahrg. 1902/1903 d. B.) ist in erweitertem Umfange wieder aufgebaut (63 Piers jetzt); das Pierterrain ist durch Ankäufe arrondiert u. einer selbständ. Dock-Ges. in Hoboken zur Verwaltung übertragen. Die Shares dieser neuen North German Lloyd Dock Co. be- finden sich im Besitz des Lloyd, der sich damit dauernde Nutzung der Anlagen gesichert hat. — Über den 1904 ausgebrochenen Tarifkampf mit der engl. Cunard-Linie u. seine Bei- legung im Nov. 1904 und das 1904 mit der „Vereinigten Osterr. Schiffahrts-A.-G. Austlo. Americanaé in Triest getroffene Übereinkommen s. Firma Hamburg-Amerika-Linie- S, 520. Der Frachtenmarkt, welcher sich schon seit Jahren auf einem aussergewöhnlich tiefen Niveau bewegt, liess auch 1904 die erhoffte Erhol. vermissen, ebenso wies der Passagier. verkehr einen beträchtl. Rückgang auf, dessen Wirkungen durch den Konkurrenzkambff mit der Cunard-Linie noch verschärft wurden. Der Verlust, den der Lloyd hierdurch im nordamerikan. Passagiergeschaft erlitt, konnte durch Mehreinnahmen aus anderen Linien nur zum Teil ausgeglichen werden. Kapital: M. 100 000 000 in 100 000 Nam.-Aktien (Nr. 1–100 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. in 28 643 Aktien zu 100 früheren Bremer Goldthalern (= M. 332.15); 1860: 10665 Stück zu 28–30 % zurückgekauft: blieben 17 978 Aktien; dazu 1866 weitere 2022 Aktien begeben zu ca. 130 % und Dez. 1867: 5000, sowie Dez. 1868 noch 5000 Stück zu pari; macht 30 000 Aktien; dazu 1869: 10 000 Stück und 1873: 20 000 Stück Lit. 4 zu pari angeboten, von denen jedoch nur 19 659 genommen, die übrigen erst 188 aufgefordert, 10 000 neue Aktien, je zu M. 10900 mit Div.-Recht für 1886 ff. zu beziehen, sodass sie gegen zwei alte Aktien zu 100 Thlr. Gold und Zuzahlung von M. 342.70 ene neue Aktie über M. 1000 erhielten. Sodann wurde gegen je drei alte Aktien nebst M. 10.50 bar eine neue Aktie zu M. 1000 ausgehändigt. Weiter erhöht It. G.-V.B. Yom 13. April 1889 um M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 148 %. angeboten den Aktionären zu 150 %; ferner Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 25. April 1898 um M. 20 000 000 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1898, hiervon angeboten M. 10 000 000 e Aktionären 16.–27./6. 1898 zu 106 % und kt. G.-V.-B. vom 29./5. 1899 um M. 20 000 06 in 20 000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1899; hiervon M. 10 000 000 den Aktionfreß 67 1 v. 3.21./7.1899 angeboten zu 110 %. Lt. G.-V.-B. v. 27.3. 1901 u. 19./4. 1902 „ höht zur Verstärkung der Betriebsmittel bezw. zur Erbauung weiterer Dampfer 905 M. 20 000 000 (auf M. 100 000 000) in 20 000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 190% 0be- geben wurden; macht 60 000 Stück. Unterm 8. Aug. 1885 wurden dann die Aktionäre