586 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Baron E. von Herring-Frankensdorf, Fabrikbes. Max von Bernd, Fabrikbes. Hugo von Noot, Wien; Fabrikbes. Carl Thonet, Bistritz. Zahlstellen: Berlin u. Wien: Gesellschaftskassen; Berlin: Disconto-Ges., Dresdner Bank, Born & Busse, S. Bleichröder, A. Schaaffh. Bankver.; Wien: Anglo-Österr. Bank. Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin, W. Margarethenstr. 7 II, Zweigniederlassung u. Werke in Thale. Gegründet: 24./2. 1872. Letzte Statutänd. 23./11. 1899. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. 0 Zweck: Gewinnung u. Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Soltmann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Das Werk umfasst nach seiner Er- weiterung ein Puddel- und ein Blechwalzwerk, eine Giesserei, eine Maschinenfabrik, ein Stabeisenwalzwerk und eine 1889 umgebaute und erweiterte Fabrik von emaillierten Blech- und Gusseisengeschirren. 1896 wurden das Hammerwerk, die Achsenfabrik und der allg. Maschinenbau aufgegeben, dagegen die Fabrikation emaillierter Sanitäts-Utensilien, Kanali- sationsartikel und emaillierter gusseiserner Gefässe und Apparate für die chem. Industrie aufgenommen und 1897 ein neues Blechwalzwerk in Betrieb gesetzt. Der Betrieb des Puddel- u. Stabeisenwalzwerkes ist eingestellt und dafür 1900 eine Martinanlage und ein Platinen- walzwerk errichtet, welche die Herstellung des Halbfabrikates für die Weiterverarbeitung in der durch die Eigenart des Betriebes bedingten hochklassigen Qualität bezwecken. Die über den eigenen Bedarf hinaus hergestellten Mengen Stanzblech finden bei anderen Werken Absatz. Ausgaben für Ergänzung der in jeder Beziehung auf der Höhe der Zeit stehenden Anlagen 1904 M. 344 241, denen M. 500 000 Abschreib. gegenüberstehen. Die verschied. Betriebsabteil. wurden nach und nach zu einem abgeschlossenen, in sich abgerundeten Betriebe, vereinigt. Arb.-Zahl Ende 1903 –1904: 4100, 4640. An Löhnen u. Gehältern wurden 1904 M. 4 039 209 gezahlt. – Trotz der durch die inzwischen aufgelösten Verbände herbeigeführten schwierigen Geschäftslage wurde 1904 ein Reingewinn von M. 236 461 erzielt, während 1903 M. 60 294 zur Deckung der Abschreib. dem Spec.-R.-F. entnommen werden mussten. Der Betriebs-F. der Ges. betrug ant 31./12. 1904 M. 2 304 121. Warenumsatz 1903–1904: 11 200 000. 12 300 000. Kapital: M. 6 288 000, und zwar a) M. 1 000 800 in 834 Stück (Nr. 1–834) 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200, b) M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, c) M. 4 087 200 in 3406 Prior.-Aktien (Nr. 2001–5406) à M. 1200. Die Prior.-Aktien zu b) und c) gewähren nach Fortfall der früher bestandenen St.-Aktien besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600 (= Thlr. 200), erhöht 1873 um M. 596 400 in 994 Aktien. Reduziert vom 4./1. 1878 an von M. 600 auf M. 500 und vom 5./1. 1882 an auf M. 300. Erhöht 1881 um M. 1. 200 000 in 2000 Prior.-Aktien à M. 600. Für je 2 St.-Aktien und eine bare von M. 200 auf 500 steigende Zuzahlung us. M. 325 525) kam eine Prior.-Aktie zu M. 600. Restliche 437 Prior.-Aktien mit Aufgeld verkauft. 1887 fand Rückkauf von 336 St.-Aktien zu M. 100 das Stück statt. Lt. G.-V.-B vom 21. Jan. 1894 Einlösung der restlichen St.-Aktien (M. 9600) und Em. von M. 1 000 800 in 834 Stück 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200 zu pari; zunächst begeben 250, dann noch- mals 250 und 1895 restliche 334 Aktien; A.-K. somit am 31. Juli 1897 M. 2 200 800. Er- höhung am 12. Aug. 1897 um M. 1 000 400 in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Juli 1897; offeriert den Aktionären zu 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. Mai 1898 um M. 1 000 400 (auf M. 4 401 600) in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./8. 1898, angeboten den Aktionären zu 115 %, anderweitig zu 120 %; weiter erhöht l. G.-V.-B. v. 19./5. 1899 um M. 1 886 400 (auf M. 6 288 000) in 1572 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./8. 1899, begeben an ein Konsortium zu 124 %, von diesem angeboten den Aktionären 5./6.–31./7. 1899 zu 127.50 %, auf nom. M. 8400 entfielen 3 neue Prior.-Aktien. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Partial-Oblig., zu 102 % rückzahlbar, 500 Stücke à M. 1000 und 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./7. 1893 durch jährl. Ausl. von mind. M. 20 000 im Dez. auf 1./7. Sichergest. durch eine Kautions-Hypoth. von M. 1 100 000 auf das Eigentum der Ges. auf den Namen der Genoss.-Bank Soergel, P. & Co. Am 31./12. 1904 nochin Umlauf M. 760000. Zahlst.: Berlin: Dresdner Bank; Osnabrück: Osnabr. Bank. Aufgelest am 11./6. 1889 zu 102 %. Kurs Ende 1890–1904: 100, –=, 99, 96, 98, –, 100, –, 101.25, 98.10, –, –, –, –, 97.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. (Bis 31./7. 1899: vom 1./8.–31./7.) Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Je M. 600 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), sonst. Rückl., vertragsm. Tant. an Vi dann 4 % Div. (zuerst die Vorz.-Aktien, dann die Prior.-Aktien), vom verbleib. Gewinn 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div., wobei die Vorz.-A. vorweg das ihnen zukommende 1 % Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Immobil. 2 225 464, Motoren 3 271 861, Geräte 334 Kassa 19 347, Wechsel 31 120, Debit. 1 545 175, Rohmaterial., Halbprodukte, Fertigfabrikate e 1 3 199 156. – Passiva: A.-K. 6 288 000, Oblig. 760 000, do. Tilg.-Kto 510, R.-F. 837 505, R.-F. 225 000 (Rückl. 128 993), Delkr.-Kto 106 812, Ern.-F. 150 000, Restlöhne 86 890, Frach 905 Pens.-Kasse etc. 246 813, Kredit. 1 196 022, Accepte 617 169, Arb.-Disp.-F. 9073 (Rückl. 5000) Div. an Vorz.-Aktien 50 000, Vortrag 52 428. Sa. M. 10 626 262. *