668 Kohlenbergbau und Koksgewinnung. gebot, das Unternehmen ab 1./1. 1905 käuflich an den Staat zu überlassen: für Abtretung ihres Eigentums sollten die Aktionäre für je M. 3000 A.-K. zur Höhe von M. 53 500 000 3% Konsols im Nennwerte von M. 8000 erhalten; dieses Angebot kam einer 8 % Verzinsung 903 Hibernia-Aktien gegen eine durchschnittl. 11 % Div. in den letzten 10 Jahren gleich. Das staatliche Angebot wurde gemäss Antrag der Hibernia-Verwaltung in der G.-V. v. 27,f, 1904 mit 92 Stimmen mit M. 29 641 400 A.-K. gegen 19 Stimmen mit M. 2 651 200 A.-K. ver. worfen, wobei die Gruppe der Dresdner Bank mit rund M. 18 000 000 A.-K. sich der Ab. stimmung enthielt. Der Beschluss wurde von der Dresdner Bank im Klagewege angefochten u. kam lt. richterl. Entscheidung in der G.-V. v. 22./10. 1904 zu erneuter Beratung, wure aber wieder mit 100 Stimmen mit M. 31 265 200 A.-K. gegen 7 Stimmen mit M. 27 430 800, A.-K. abgelehnt. Die Dresdner Bank erhob hiergegen Protest, indem sie gegen die Mit- hause der Gesetzentwurf der Reg. betreffs Beteil. des Staates an der Bergwerks-Ges. Hibernia zu Herne, kraft dessen die Staats-Reg. ermächtigt wird, von der Dresdner Bank Hibernia-A. im Nom.-Betrage von M. 27 552 800 zu erwerben u. zu diesem Zwecke bis zu M. 69 500 000 in Schuldverschreib. bezw. Schatzanweis. auszugeben, angenommen. Auf der andern Seite haben sich die Gegner der Verstaatlichung zur dauernden Konservierung der Aktienmajorität zu einer G. m. b. H. Herne vereinigt mit M. 36 000 000 St.-Kap. u. M. 30 000 000 4 % Öblig. Zweck: Steinkohlenbergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte für Handel u. Konsum. Urspr. Besitz Steinkohlenzeche Hibernia in Gelsenkirchen mit einer Berg- bau-Gerechtsame von 2 066 276 qm u. 2 Tiefbauschächten u. Zeche Shamrock bei Herne mit einer Gerechtsame von 6 583 611 qm u. 2 Tiefbauschächten, Koksanstalten. Gasanstalt etc., über- nhommen für M. 16 158 000; 1886 Erwerb der Zeche Wilhelmine-Victoria in Schalke mit einem Grubenfeld von 6 522 933 qm u. 2 Schächten, Ringofenziegelei, Gasanstalt, 16 Beamtenhäusern, 3 Arb.-Kolonien etc. für M. 2700 000 bar u. M. 1 526 625 Grundschuld. 1889 der Grubenfelder Nosthausen u. Neuborbeck, die später den Namen Shamrock III u. IV bei Wanne erhielten, mit Gerechtsame von 5 889 860 qm u. ein östlich mit Shamrock Tu. II markscheidendes Feld- stück von Agathe in Grösse von ca. 390 000 qm für M. 2 033 469, ab 1./4. 1898 Zeche Schlägel u. Eisen bei Recklinghausen (1000 Kuxe), umfassend 12 Geviertfelder mit einer Gerechtsame von 26 303 876 qm, sowie einer Ringofenziegelei; die Gewerken dieser Zeche erhielten je M. 6000 nom. Hibernia-Aktien u. M 5100 bar oder M. 15 300 bar. Auf Schlägel u. Eisen sind Seit 1./4. 1901 3 Tiefbauanlagen mit je 2 Schächten im Betrieb; hiervon 3 zur Förderung, 3 zur Wetterführung; einer (V) ist mit Doppelförderung versehen, einer der Wetterschächte ebenfalls zur Förderung eingerichtet. In den Grubenfeldern von Wilhelmine-Victoria ist ein neuer IV (Wetter-)Schacht bis auf 620 m Gesamtteufe u. in den Grubenfeldern Shamrock III u. IV sind bei Wanne 2 neue Schächte niedergebracht, letztere seit 1893 in Betrieb. Im neu angelegten Schacht VI außf Shamrock wurden am 28./8. 1901 bei 322 m Teufe die ersten Kohlen gefunden. Schacht VII auf Shamrock ist 1902 auf 472 im abgeteuft u. endgültig fertiggestellt; er dient zur Wetterhaltung. An Bergwerksanteilen besitzt die Ges. einen mit M. 3200 zu Buche stehenden Kux der Zeche Mont Cenis u. 780 Kuxe der Gew. Deutscher Kronprinz (Buchwert M. 573 075, an Koksanstalten 60 Öfen auf Zeche Hibernia bei Gelsenkirchen, 60 desgleichen mit Teerdestillation und 120 ohne solche auf Zeche Shamrock bei Herne, 120 OÖfen mit u. 60 Ofen ohne Teerdestillation anf Zeche Shamrock III u. IV bei Wanne, 60 Öfen mit Teerdestillation auf Zeche Schlägel u. Eisen III/IV bei Recklinghausen; ferner Ende Sept. 1897 Betrieb einer Benzolfabrik auf Shamrock III u. IV. Für Neuanlagen wurden 1904 M. 6 437 480 ausgegeben-(M. 3 504 973 im Vorjahrw). Seit Bestehen der Ges. wurden bis Ende 1904 auf Entwertung u. Amort. der Anlagen zus, M. 44 08) 212 verwandt. Belegschaft betrug 1902–1904 durchschn. 12 844, 12 488, 17 754 Mam. Die Beteilig.-Ziffer im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat beträgt jetzt in Kohlen 5 416 500 t. in Koks 781 340 t u. 54 450 t in Briketts. Die G.-V. v. 8./6. 1900 beschloss Erwerb der benachbarten Gew. Ver. Deutschland u. Reichs- kanzler (die Grubenfelder beider umfassen je 4 Normalfelder mit zus. 17 507 738 qm, die Be- rechtsame kamen Hibernia auf M. 1 727 460 zu stehen) für zus. M. 1 400 000 in neuen Hibernia- Aktien, welche bis Ende 1901 nur bis 4 % Div. erhielten, sowie von 380 Kuxen der Gew. Deutscher Kronprinz (4 378 000 qm in 2 Normalfeldern) für M. 133 000 in neuen Hibernis- Aktien mit gleichem Div.-Recht, s. auch Kapital. Nach Ankauf von weiter 125 Kuxen der Gew. Deutscher Kronprinz besitzt Hibernia jetzt 780 Stück, welche mit M. 573 075 zu Buche stehen. Ein Bergbau hat auf allen diesen Grubenfeldern noch nicht stattgefunden. — 1004 Erwerb der Grubenfelder der Gew. General Blumenthal zu Recklinghausen. Die Grubenfelder dieser Gew. markscheiden direkt mit den Zechen Schlägel u. Eisen der Hibernia, haben elr Grösse von 19 701000 qm und enthalten Gas-, Gasflammkohle, Fettflammkohle; Beteiligunß Blumenthals im Kohlen-Syndikat 1 036 500 t, im Koks-Syndikat 25 000 t, Kohlenförderuns 1901–1902: 914 083, 841 795 t. Die Zeche General Blumenthal besitzt ausser vier Reß schächten eine Koksanlage von 110 Öfen, Separationen, Kohlenwäschen und eine R ofenziegeleianlage, 93 eigene Wohnhäuser. Ein fünfter Schacht ist in der Teufe be- griffen und hat Mitte Dezember 1904 bei 316 im Tiefe das Steinkohlengebirge erreiehl Das mutmassl. anstehende Kohlenquantum wird mit ungefähr 350 000 000 t angegeben, wa unter Zugrundelegung der heutigen Förderung für etwa 350 Jahre ausreicht. An Ausbeuten