Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 715 HDie Ges. hat auf 80 Jahre das Recht erworben, in der Feldmark Ronnenberg die sich vorfindenden Stein- und Kalisalze zu gewinnen. Bei den niedergebrachten Zwei Bohrlöchern wurden Kali- und Sylvinlager erschlossen mit Chlorkaliumgehalt von 63 bis 90 %. Zur Zeit wird 1 Schacht (Albertschacht) nach dem Poetzschen Gefrierverfahren abgeteuft. Die Ausführung desselben hat die Entreprise Géenérale de Fongage de Puits zu Paris übernommen, während die Bohrlöcher von der Hannoverschen Tiefbohr-Ges. m. b. H. ausgeführt werden. Die Bohrung stand im Mai 1905 in einer Taufe von 543 m; man hofft den Schacht 1905 betriebsfähig machen zu können. Aus den oberen Lagern wird bereits Sylvin gefördert. 1898 dehnte die Ges. die Berechtsame von Ronnenberg durch Erwerb des Kaligewinnungsrechtes auf dem Rittergute Erichshof (134 ha) aus. Im Bau begriffen ist die Mühle, elektr. Zentrale etc. An Stelle der zunächst hergestellten 919 Chlorkaliumfabrik soll 1906 eine dauernd zu benutzende Fabrik errichtet werden. Die Gen.-Vers. vom 1. Juni 1898 genehmigte den Ankauf der Gewerkschaften a) Schierenberg, b) Kniestedt, c) Mathildenhall von dem Konsortium Max Mepyerstein, Hannover, Akt.-Ges. f. Montan-Industrie in Berlin und G. Thalmessinger in Regensburg gegen Hingabe von a) 150 Aktien, b) 750 Aktien, c) 600 Aktien der Ges. à M. 1000. Die- selbe G.-V. genehmigte von dem gleichen Konsortium den Erwerb von 726 Kuxen (ca. aller Kuxe) der Gewerkschaft Hildesia gegen Hingabe von 1815 Aktien der Ges. 1904 weitere 67 Kuxe für M. 536 000 erworben. Die Bohrungen auf Hildesia ergaben ein mächtiges Sylvinlager von im Durchschnitt 92,7 % Chlorkaliumgehalt. Die zunächst mit Diamant-Bohrung geführte Schachtanlage wurde dann nach dem Kind-Chaudron'schen Abbohrverfahren weitergeführt und wird jetzt infolge von Wasserzugängen nach dem Portierverfahren fortgesetzt; es stand 1905 der Vorschacht bei 360,50 m, der grosse Schacht bei 328,50 m; das Abteufen ist inzwischen bis auf 349 im weitergeführt, alsdann =traten Wasserzuflüsse auf, zu deren Beseitigung sofort Massnahmen getroffen wurden. Die Belegschaft auf Hildesia zählt während der Abbohrperiode einschl. Eisenbahnbetriebs- personal 75 Mann. Für Hildesia-Kuxe wurden 1902–1904 Zubussen von M. 181500, 363 000, 326 700 geleistet. Im Terrain Schierenberg wurde im September 1899 in der zweiten Tiefbohrung auf ein hochprozentiges Kalilager mit über 70 % Durchschnittsgehalt ge- stossen, womit das Vorkommen von hochwertigen Sylvinen auf eine Erstreckung von 7km nachgewiesen ist. Die Berechtsame umfassen jetzt 1) Ronnenberg 844 ha, 2) Mathildenhall 863 ha, 39)Schierenberg 629 ha, 4) Kniestedt 418 ha, also in Sa. 2754 ha, wozu die Berechtsame von Hildesia mit 2225 ha treten. Die Gesamtgrösse der Abbauberechtigungen beträgt ca. 5000 ha. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000 (Nr. 1–9000), wovon Nr. 1–1000 die Besitzer der Anteile der früheren Kalibohrgesellschaft Ronnenberg erhielten. Nr. 1001–2000 wurden den Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. vom 1. Juni 1898 beschloss, das A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 9 000 000 durch Ausgabe von 7000 neuen Aktien à M. 1000 zu erhöhen, hiervon wurden 4000 Stück zum Ankauf der Gewerkschaften Schierenberg, Kniestedt, Mathildenhall und Hildesia verwandt, restl. 3000 Stück wurden von einem EFonsort bernommen und den Aktionären im Verhältnis 2 1 zu 110 % bis 15./124899 aangeboten. Begeben von den 9000 Aktien im ganzen 8315 Stück = M. 8 315 000. Anleihen: Zur Deckung der auf ein Jahr erforderlichen Betriebsmittel beschloss die G.-V. vom 28. April 1900 das Angebot einer unter Führung der Firma Max Meyerstein Sstehenden Gruppe anzunehmen, der die A.-G. für Montan-Industrie, Breslauer Disconto- Bank. Oskar Rothschild, H. S. Aschrott in Berlin und G. Thalmessinger in Regensburg angehören. Dieselbe gab der Ges. zum Lombardzinsfusse ein nach zwei Jahren rück- zahlbares Darlehen bis zu M. 1 000 000, welches im Okt. 1901 aufgebraucht war. Mit einem Grossaktionär wurde deshalb im Nov. 1901 ein Vertrag abgeschlossen, wonach dieser der Ges. einen weiteren Vorschuss von M. 500 000 gewährt. Die Geber des ersten Vorschusses von M. 1 000 000 verzichten auf das Kündigungsrecht bis 31./12. 1902; als Entgelt ist ihnen die Frist zur Ausübung des Bezugsrechts auf die noch nicht begebenen 695 Aktien, welche nach dem Vertrag vom April 1900 am 3./7. 1902 ablaufen sollte, bis 31./3. 1903 verlängert worden. Die G.-V. v. 13./9. 1902 bewilligte die zur Vollendung des Werkes noch erforderliche Summe (etwa M. 3 400 000), indem sie den mit einem Bankenkonsortium abzuschliessenden Vertrag über Aufnahme eines mindestens 3 Jahre von Seiten der Gläubiger unkündbaren Kredits von M. 2 100 000 genehmigte und zur Durchführung dieses Vertrages beschloss: 1) Aufnahme einer hypoth. gesicherten 5 % Oblig.-Anleihe in Höhe von M. 3 500 000, rückzahlbar zu 103 %. Für diese Anleihe soll auf dem Grund- und Bergwerkseigentum der Ges. eine Hypoth. eingetragen werden. Von dieser Anleihe werden M. 2 100 000 Oblig. Konsortium zur Sicherheit für den gewährten Kredit verpfändet; der Rest von 8 1 000 wird den alten Konsorten, welche den ersten Vorschuss von M. 1 500 000 9 en haben, verpfändet. 2) Verpfändung der 726 Kuxe der Gewerkschaft Hildesia. Schaffung von 700) Genussscheinen. Dieselben sollen 25 % des Reingewinns erhalten, . Verteilung von 6 % Div. auf die Aktien verbleibt. Einlösung erfolgt 101 zu M. 1000. Von diesen Genussscheinen erhielt das Bankenkonsortium 210 geltli 15 der Rest von 490 Stück wurde den Mitgliedern des Konsortiums unent- erlassen, welche der Ges. jenen Kredit von M. 1 500 000 gewährt haben und Jetzt für das neue Darlehn dem Bankenkonsortium gegenüber als Bürgen eintreten.