Fabriken für Chemikalien etc. 1083 Verein chemischer Fabriken, Ida- u. Marienhütte bei Saarau mit Zweigniederlassung in Breslau. Gegründet: 8./1. 1872; eingetr. 11./1. 1872. Letzte Statutänd. 15./4. 1899 u. 27./4. 1904. Iweck: Fortführung der früher von der Ges. Silesia zu Saarau (C. Kulmiz) betriebenen chem. Fabriken, des Morgenstern-Werkes zu Rohnau (chem. Fabrik u. Schwefelkiesgruben); der früher von der Handelsges. C. Kulmiz betriebenen chem. Düngerfabrik zu Saarau, von Phosphoritförderungen in Nassau nebst der dazu gehörigen Dampfwäsche etc. In Idaweiche Kattowitz ist eine Anlage zur Gewinnung von Glaubersalz u. Salzsäure errichtet, welche § den Betrieb eröffnete. In Ida- u. Marienhütte wurde 1899 eine Anlage zur Darstellung von Anilinöl- und Salz, sowie von anorganischen Farbstoffen und von Krystallglaubersalz angelegt. In Breslau (Woischwitz) wurde 1872 die chem. Düngerfabrik A.-G. hinzu erworben, ter sind daselbst ca. 3000 qm Terrain angekauft zwecks Errichtung einer Fabrik zur Dar- stellung von Cyanmetallen. Zur Ausbeutung des Schwefelkieslagers auf Morgensternwerk, woselbst 1903 eine Anzahl Betriebe stillgelegt sind, ist eine Waschanlage errichtet, die 1905 in Betrieb gesetzt wurde. Bei Dittersbach in Schles. hat sich die Ges. die Gase einer Koks- cfenanlage etc. behufs Herstellung von Benzol etc. vertragl. auf längere Jahre gesichert. Aus diesem 1905 eröffneten Betriebe wird ein Teil des Rohstoffbedarfs für die Anilinfabri- hation gedeckt; mit der Benzolfabrik wird 1905 die Fabrikation von Schwefelsäure ver- bunden. Die Fabrik Xylolose in Zawadzki O0./S. wurde nach längeren Versuchsarbeiten für den Betrag der Hypoth.-Schulden M. 78 000 erworben. Es wird dort die Herstellung der sich aus der Holzverkohlung ergebenden Produkte wie Kalk, Methylalkohol, Aceton und Teer, betrieben, die weiter auf Substanzen verarbeitet werden, welche die Ges. für ihre sonst. Betriebe braucht. Dieser Erwerb gab Anlass zum Ankauf der Aktien und Aktiva der Essig- säure-Fabriken „Vereinigte chem. Fabriken, A.-G. in Schweinfurt a. M.' mit sämtl. Geschäfts- anteilen der unter der Firma „Chemische Fabrik Frankf. a. 0. G. m. b. H.“ bestehenden Fabrikniederlassung zu angemessenem Preise. Die Unternehm. werden unter den bisher. Firmen weitergeführt. Zur Ausführ. der vorerwähnten Neuanlagen und Erwerbungen diente untenstehende Anleihe. Zugang auf Anlagekonten 1904 M. 861 120 (im Vorjahre M. 421 803); demgegenüber steht ein Abgang von M. 7544. Umsatz an Fabrikaten 1900–1904: kg 88 219 835, 91 926 279, 96 108 239, 97 482 035, 104 570 033; Erlös M. 8 241 831, 8 295 155, 8 819 415, 8 578 139, 8859 670. Die Massenbewegung betrug: kg 291 637 799, 267 894 927, 274 445 180, 295 748 500, 329 048 682, Geschäftspersonal 1904: 110 Personen, Arbeiterzahl 1180. Kahpital: M. 5 640 000 in 1200 Aktien à Thlr. 1000 = M. 3000 u. in 3400 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Bei späteren Emissionen haben die ersten Zeichner Bezugsrecht auf die Hälfte al pari, die Ubernahme der anderen Hälfte al pari bleibt den jeweiligen Inhabern der I. Em. reserviert. Hypothek-Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 4./7. W. 4./8. 1903, rückzahlbar zu 103 %, 3000 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 500, auf Namen der nkfirma G. von Pachalys Enkel in Breslau als Pfandhalter oder deren Ordre. Zs. 2 7. Tilg. ab 1906 in höchstens 18 Jahresraten durch jährl. Auslos. am 15./4. auf 1./7.; 0 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherheit der Anleihe, welche zum Zwecke der Beteilig. der Ges. an 2 auswärtigen chem. Fabriken u. Stärkung der Betriebsmittel aufgenommen ist, dient erststellige Sicher.-Hypoth. in Höhe von M. 1 500 000 auf den Grundbesitz der Ges. in Laasan u. Woischwitz samt Gebäuden u. allem Zubehör zugunsten oben genannten Bankhauses. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Breslau Ende 1903–1904: 101.95, 102.50 %. Zur Zeichnung aufgel. 12./9. 1903 bei den Zahlst. zu 101 % zuzügl. 4 % St-Zs. seit 1./7. 1903 u. ½ Schlussnotenstempel. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April. Stimmrecht: Je M. 3000 A.-K. = 1 St., bei Beschlussfassung über Auflösung der Ges. fede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 3000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, ver- Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R., Rest Super- V. bezw. zur Verf. der G.-V. . am 31. Dez. 1904: Aktiva: Mobil. u. Immobil: Ida- u. Marienhütte (einschliessl. eitsstätte Idaweiche), Morgensternwerk u. auf Melchiorgrube bei Dittersbach, sowie uswürt. Terrains 2 636 614, Breslauer „„ (einschliessl. Arbeitsstätte Zawadzki) aaschgnm- u, Verlnst-Konto: Debete Gehälter 216 80, Geschäfts-Unk. 244 170, Reparat. 3 28, Zs. 112 481, Abschreib. 310 956, Gewinn 617 000. – Kredit: Vortrag 6208, Brutto- fewinn 1 728 232. Sa. M. 1 734 40. Ende 1896–1904: 148.50, 148.75, 160.10, 171, 155, 135, 154.50, 168, 175.50 %. Notiert