V77 1114 Pulver-, Sprengstoff- und 2 indwaren-Fabriken. nach baulicher Erweiterung Westfalit u. Petroklastit hergestellt wird. Ausgaben für bauten etc. 1903 M. 229 847; in Reinsdorf 1902 Errichtung einer Zündhütchenfabrik. Thusis (Graubünden) u. Kaltbrunn (St. Gallen) besitzt die Ges. Dynamitmagazine. Im Be sind jetzt 5 Fabriken. Jahresumschlag 1901–1904: M. 4 530 066, 4 540 643, 4 957 270, 5 5059 Kapital: M. 3 000 000 in 3000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhe It. G.-V. v. 25./6. 1894 um M. 800 000. Das A.-K. bestand alsdann aus M. 30 000 St.-Aktien u M. 1 970 000 Prior.-Aktien, letztere mit dem Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. Die G.-V. v. 22./10. 1900 beschloss Gleichstellung der St.-Aktien mit den Prior.-Aktien. Die G.-V. v. 12./2. 1901 ge- nehmigte Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. 1./7. 1901, angeboten den Aktionären zu pari. Anleihe: M. 1 296 000 in 5 % Oblig., Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Sept. auf 1./4. 1904 wurden 120 Stück ausgelost u. 255 Stück zurückerworben, Zahlst. wie Div. Noch in Umlauf Ende 1904 M. 921 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., v. Rest 5 % an A.-R., Tant. an Vorst., das Übrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Grundstücke 456 392, Gebäude 917 804, Wallanlagen 281 701, Bahnanlagen 83 100, sonst. Betriebsanlagen 15 906, Masch. 541 701, Mobil. u. Utensil. 30 803, elektr. Anlagen 78 803, Tiefbohr.-Kto 1, Magazin 15 215, Vorräte 1 376 909, Kassa 67 Wechsel 11, Effekten 364 637, Bankguth. 125 080, Debit. 800 949, Hypoth. 15 200. — Passiva A.-K. 3 000 000, Anleihe 921 000, do. Zs.-Kto 11 562, Kredit. 310 788, Rückl. für Explosions schäden 225 000 (Rückl. 25 000), R.-F. 140 000 (Rückl. 30 000), Div. 390 000, Tant. 56 941, Vor trag 55 657. Sa. M. 5 110 949. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Steuern, Pacht, Anleihe-Zs. etc. 549 348 Abschreib. 405 309, Kursverlust auf Effekten 106, Gewinn 557 598. – Kredit: Vortrag 47 183 Fabrikat.-Gewinn 1 128 558, Handelsertrag 133 180, Kursgewinn auf verkaufte Effekten 3440 Sa. M. 1 312 362. Dividenden: 1894–97: 0 %; 1898–1904: 6, 7, 12, 12, 12, 13, 13 %. Vorstand: Dr. Bielefeldt, Berlin. Prokurist: W. Landmann, J. Hermanni. Aufsichtsrat: Vors. Bergrat Kleine, Dortmund. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin Deutsche Bank, A. Schaaffh. Bankver.; Essen: Essener Credit-Anstalt u. den Fil. dieser Banken Vereinigte Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin, NW. 7 Dorotheenstr. 45 mit Filialen in Cöln, Düneberg, Rottweil a. N. Gegründet: 7./6. 1890. Letzte Statutänd. 27./5. 1899, 30./11. 1901 u. 27./5. 1903, wonae der Sitz der Ges. von Cöln nach Berlin verlegt wurde. Die Ges. ist hervorgeg. aus eine Vereinigung der Vereinigten Rhein.-Westfäl. Pulverfabriken in Cöli und der Pulverfabri Rottweil-Hamburg in Rottweil ab 1./1. 1890. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen nebst Zündmitteln. Die Ges. kann sich bei anderen Unternehmungen beteiligen. Das Kto Effekten u. sonst. Beteiligungen erhöhte sich 1903 um nahezu M. 1 000 000, 1904 um über M. 300 000. Hauptsäch Effektenbesitz: Aktien der Union Espagnole des Explosifs, der British South African Explo sives Co. Ltd., der Russ. Ges. für Pulverfabrikation, der Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G., de Deutschen Waffen- u. Munitionsfabriken, Berlin und Anteile an der 1901 gegr. Kunstfäden Ges. m. b. H. in Jülich, welche künstliche Seide aus Nitrocellulose herstellt. Die Gesam abschreib. seit Bestehen der Ges. einschl. der der beiden früheren Ges. bis Ende 1904 betragen M. 12 162. 1901/1902 Errichtung einer Säurefabrik u. einer Oleum-Destillations-Anlage 1 Rottweil u. eines Trockengebäudes in Düneberg, 1903 Erwerb und Ausbau der Kartusch- beutelstoffabrik Haan. Seit 1905 eine Pikrinsäurefabrik in Rottweil in Betrieb. Umsatz 1898–1904: M. 9 378 894, 9 024 367, 11 381 289, 8 873 850, 11 063 144, 11 75900 12 758 000. Gesamterzeugung 1900–1904 ohne Unterschied der Qualität 4 856 791, 4 322 840 4026 797, 4 000 000, 4 000 000 kg. Kartell: Zwischen den Pulverfabriken und den Dynamitfabriken besteht ein General-Kartel Vertrag zum Zweck einer gemeinsamen Gewinn- und Verlustbeteiligung. Die Pulva gruppe umfasst die Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken in Berlin, die Pulvek- fabriken von Cramer & Buchholz zu Rönsahl und Rübeland, sowie die Kommandit-Ge von Wolff & Co. in Walsrode. Die Sprengstoffgruppe umfasst die vier früher unter dem Namen „Deutsche Unioné“ vereinigten Deutschen Sprengstofffabriken; die Nobel Trust Company ist derselben in der Weise beigetreten, dass das Gewinnergebnis ausserdeutschen, mit ihr verbundenen Gesellschaften durch die Deutsche die Kartellverrechnung mit der Pulvergruppe eingebracht wird. Jede Ges. behält ihte selbständig bestehende Organisation bei. Die Geschäftsleitung besorgt ein aus ag, 3 Mitgl. bestehender Delegationsrat: sechs Mitgl. stellt die Pulver-, sechs die Sprense . gruppe. Die Delegierten müssen Mitgl. des Vorst. oder des A.-R., bezw. Mitinhaber vo. Pirmen der beteil. Unternehm. sein. Erster Vors. ist Geh. Komm.-Rat Heidemann, un z war solange er Gen.-Dir. oder event. Mitgl. des A.-R. der Vereinigten Relg Rot Pulverfabriken ist. Der Delegationsrat entscheidet u. a. über die Ausführung neuer richtungen (nur bis zu M. 25 0000 darf jeder Kontrahent für sich allein solche treffen) lung die Vergrösserungen und Verbesserungen der Fabriken und Anlagen, über Feststellun der Vorbilanzen, über Beteiligung an anderen Unternehmungen etc.