33....... ..... 1120 Pulver-, Sprengstoff- und Zandwaren-Fabriken. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Fabriken, Grundstücke, Magazine u. Inventar 31, Rohmaterial., Waren u. Kommissionslager 221 755, Kassa u. Effekten 959 518, Debit. 612 919, Passiva: A.-K. 1 200000, div. Res. 479 663, Kredit. 168521, Div. 240 000, Tant. 21 006 952. Sa. M. 2 110 143. Dividenden 1898–1904: 20, 20, 14, 17, 19, 17, 20 %. Div.-Zahlung 1./7. Coup.-Verj.; 4 J. Vorstand: Gen.-Dir. Dr. Aufschläger, Hamburg; Dir. E. H. Paar, Köln. Prokuristen: Jac. van Werden, Hauptm. a. D. W. Trautvetter. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Geh. Komm.-Rat Heidemann, Komm.-Rat Schmalbein, Cöl Komm.-Rat Hupertz, Aachen; C. Göpner, Hamburg; Komm.-Rat Gen.-Dir. Rob. Müser, D0 mund; Dir. Bergassessor a. D. Klemme, Kohlscheid; Bergrat Gen.-Dir. Kost, Essen. Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Akt.-Ges. in Köln, mit Fabriken in Rönsahl, Troisdorf, Nürnberg und Stadeln. Gegründet: 30./9. 1886; eingetr. 11./1. 1887. Letzte Statutänd. 27./12. 1899. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb von Dynamit, Pulver u. sonst. Sprengstoffen, Munition u. Zündmitteln, insbes. von solchen Sorten, welche im Bergbau Verwendung finden, sowie der Betrieb aller sich hieran anschliessenden Geschäfte. Die Ges. besitzt u. betreibt folgende Fabriken: 1) Dynamitfabrik in Rönsahl, die alle Sorten von Nitroglycerin-Sprengstoffen her. stellt u. nach einer Explosion Ende 1904 1905 neuerbaut wurde; 2) Fabrik für Schiesswo Collodiumwolle u. rauchloses Pulver in Troisdorf; 3) Fabrik für Militärmunition, Fahrradteile sowie Press-, Zieh- u. Stanzartikel in Troisdorf; 4) Sprengkapselfabrik in Troisdorf; 5) Fabriken für Zündhütchen, Flobert- u. J agdmunition in Nürnberg u. Stadeln. Um der Schiesswollfabrik eine dauernde Beschäftigung zu sichern, wurde 1904 in Troisdorf eine Celluloidfabrik erbaut u. 1905 in Betrieb gesetzt. Grundbesitz zus. ca. 39 ha. 1904 durchschnittl. 1136 Arbeiter Arbeiterinnen. Lohnsumme M. 1 029 791. Die Ges. ist bei der Transvaal-Dynamit-A.-G., ferner bei der Siegener Dynamitfabrik, deren Verwalt. die Cölner Ges. führt, mit nom. M. 152 0001 Aktien u. bel der Fabrik elektr. Zünder G. m. b. H. in Cöln mit einer Einlage v. M. 67 500 beteiligt. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik sind als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1894 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell' getreten, dem f Pulverfabriken: 1)/ Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken, 2) Cramer & Buchholz Pulverfabriken m. b. H. in Rönsahl u. Rübeland, 3) Wolff & Co. Commandit-Ges. auf Aktien in Walsrode u. die zur Gruppe der Nobel Dynamite Trust Company, Limited, gehörigen Dynamitfabrik nämlich: 4) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 5) Rheinische Dynal fabrik in Opladen, 6) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 7) Dresdner Dynamitfa in Dresden angehören. Diesem „General-Kartell' ist auch die Nobel Dynamite Trust Company Lim., für ihre ausserdeutschen Ges., beigetreten. Zwischen dem „General-Kartell' einerseits und der von der Rhein.-Westf. Sprengstoff-Ges. und der Siegener Dynamitfabrik repräsen tierten „Rhein-Siegener Gruppe“ andererseits besteht eine Interessengemeinschaft, m welcher die „Rhein-Siegener Gruppe“ am Schluss eines jeden Jahres dem „General-Kartell ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das „General-Kartell' de „Rhein-Siegener Gruppe* eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div Fant. zusammensetzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1925. Drei Jahre vor seinem Ablauf ak spät. am 31./12. 1922, haben die Ges. der Rhein-Siegener Gruppe sich darüber zu erklären ob sie nach Ablauf dieses Vertrages die Geschäfte für eigene Rechnung fortführen oder vo dem „General-Kartell“ die Übernahme der Geschäfte mit allen Aktiven und Passiven c. langen wollen. Für den letzteren Fall ist die Cöln-Rottweiler Ges. für das „General-Kartell verpflichtet, die Aktien der Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. und ebenso diejenigen der A, Siegener Dynamitfabrik per 31./12. 1924 zu demjenigen Kurse zu übernehmen, der sich ereib wenn man die Durchschnittszahl der für die fünf Geschäftsjahre 1917 1921 der Rhein-Siegenek Gruppe zugefallenen Gewinnquote unter Annahme einer 6 % Verzinsung kapitalisiert. Umsatz 1901–1904: M. 4 427 045, 4 819 536, 4 996 557, 5 347 331. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, davon zuerst M. 3 0000 000, dann 1891 die restl. M. 1 000 000 begeben; erhöht I- %.? M. 1 000 000 Cauf, M. 5 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber, ab 1./1. 1900, hiervon M. 200 000 4 das Pulverkarteli zu 120 % überwiesen, die restl. M. 800 000 übernahmen die Discontocbe in Berlin und Sal. Oppenheim jr. & Co. in Cöln zu 136 % mit der Verpflicht., M M. 660 000 den alten Aktionären zu 140 % anzubieten, was 22./1.–7./2. 1900 geschah; auf 0ü Aktien entfiel 1 neue. Diese Neu-Em. erfolgte behufs Durchführung techn. Verbesser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 1 15 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. bis 20 % des A.-K. (erreicht), alsdann vertragsm, G0 an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 486 982, Anlagen 3 184 907 Magazine 2, Patente 1, Magazinbestände u. Betriebsvorräte 1 754 621, Debit. 1 672 394, Kas u. Wechsel 103 189, Effekten 397 492. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 1 093 405, 129 000, Restkaufschillinge Nürnberg 110 000, Beamten-Unterst.-F. 41 604 (Rückl. 20 000) 30 535 499, Div. 650 000, Tant. an A.-R. 39 130, Vortrag 10 000. Sa. M. 7 599 638. 6.U Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 287 314, Gewinn 719 130. – Efsa trag 10 000, Fabrikat.-, Waren-, Kartellkto etc. mach Abzug sämtl. Unk.) 996 444. Sa. M.10