Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und HEilfsgeschäfte. 1699 ayerische Elektricitäts-Werke, Akt.-Ges., Sitz in München. Centralbureau in Landshut. Gegründet: 26./7. 1898. Letzte Statutänd. 30./4. 1900 u. 30./7. 1902. Gründers. Jahrg. 1899/1900. TJweck: Ausnutzung der Elektricität in jeder Form, vornehmlich aber Betrieb von in Bayern errichteten elektr. Anlagen zu Licht-, Kraft- und sonst. gewerblichen Zwecken. Die A.-G. für Elektricitätsanlagen in Cöln überlies der Ges. bei Gründung derselben ohne Gewinn- aufschlag die 1897 erteilte Wasserkraft-Konc. bei Kleinkötz, sowie die Konc. für elektr. Stromlieferung in einem grösseren Bezirke des Kreises Schwaben und Neuburg in Bayern. Es sind angeschlossen 16 Gemeinden, darunter die Städte Neu-Ulm, Weissenhorn, Ichen- hausen, Leipheim, und seit Herbst 1901 auch die Stadt Langenau in Württemberg und der Bahnhof Neu-Offingen. Die Konc.-Verträge mit den einzelnen Gemeinden sind teils auf 40 Jahre, teils auf die Dauer des Werkes abgeschlossen und sichern für die ersten 25 Jahre die Ausschliesslichkeit. Die bei Kleinkötz, unter Mitbenutzung einer Wasserkraft an der Günz, aeerrichtete Kraftstation hat eine Leistungsfähigkeit von 575 PS. Von der Akt.-Ges. für Elek- tricitäts-Anlagen in Cöln wurde auch das Elektricitätswerk Landau a. d. Isar übernommen. Die Konc. wurde 1897 auf 45 Jahre erteilt und ist während der ersten 30 Jahre eine aus- schliessliche für elektr. Stromlieferung. Die Centrale ist bei Reichersdorf an der Vilz unter Mitbenutzung einer Wasserkraft und mit einer Leistung von 140 HP. errichtet. Die Anlagen in Klein-Kötz u. Landau a. d. Isar sind Ende 1899 von der Ges. in Betrieb genommen; in Klein- Kötz wird nach Ausf. der Iller-Kläranlage durch die Städte Ulm u. Neu-Ulm der Kohlen- Verbrauch so gut wie fortfallen. Weiter wurden Konc. für Licht- und Kraftlieferung erworben für die Städte Giengen a. Br., Wasserburg a. Inn und Tauberbischofsheim in Baden. Die Konc. erstreckt sich bei der ersteren Anlage auf 46 Jahre, wovon 26 ausschliesslich, bei der :weiten dauernd, wovon 20 Jahre ausschliesslich und bei der dritten Anlage auf 60 9 ahre, Voevon 30 ausschliesslich, wobei auch das Installationsrecht ausschliesslich gewahrt wurde. Das Elektricitätswerk Freising ging 1./4. 1900 in den Besitz der Ges. über; die Konc.-Dauer erstreckt sich bis 1949 und ist eine ausschliessliche für Elektricitätslieferung. Die Werke Parfen 1902 – 1904 zus. M. 76 849, 128 785, 150 728 Gewinn ab. Die Ges. erhielt 1901 die Passerpolizeiliche Genehmigung zur Anlage eines Werkes mit 3500 HP. Wasserkraft an der Ksar bei Moosburg. Der Aktienbesitz der Tramway de Tiflis ist 1904 ganz abgestossen. Die 6%V v. 22./9. 1902 beschloss für M. 500 000 Erwerb des gesamten Vermögens der „Bayer. Elek- tric.-Ges. Helios“ in München. Infolgedessen gingen das Fabrik-Etabliss, für dynamoelektr. aschinen u. Motoren des Münchener Helios in Landshut, sowie dessen Elektricitäts-Centralen in Ochsenfurt und Ebersberg an die Bayer. Elektricitätswerke über. Die Helios-Ges. in München kat in Liquid. – Umsatz der Bayer. Elektricitätswerke an Fabrikaten u. Montagelöhnen 1902–1904: M. 968 888, 828 432, 846 475. In Freising 1903 ein Haus angekauft, in andshut die Wasserkraftanlage umgebaut. Dem Amort.-F. wurden 1904 M. 5941 aus dem Ern.-F. und M. 45 439 aus dem Geschäftsgewinn zugewiesen. Kkapital: M. 3 000 000 in 3000 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, herabgesetzt lt. G.-V. V. 30./7. 1902 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) durch Zus. legen von 4 Aktien zu 3. Trist bis 10./10, 1902. Der frei gewordene Buchgewinn von M. 1 000 000 ist verwandt mit M. 290 395 zur Auffüllung des gesetzl. R.-F. auf M. 300 000; zur Begleichung von M. 45 000 noch nicht bez. Staatsgebühren auf das A.-K.; M. 150 000 zur Schaffung eines Div.-Erg.-F., aus dem die Div. event. auf 4 % ergänzt werden soll; M. 200 000 zur Bildung eines Ern.-F.; X 108 385 sind auf Baukto ab-, M. 180 038 dem Amort.-F. zugeschrieben; M. 16 480 wurden auf die Aktien der Tramway de Tiflis, M. 6702 auf Debit. abgebucht; mit M. 3000 sind die bosten der Operation gedeckt. Die Herabsetzung geschah lediglich, um die Aktien schneller rentabel zu machen, in den inneren Verhältnissen der Ges. war sie nicht begründet. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn Verteilung: 5–20 % z. R.-F. (erfüllt 1902), 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. Garantiert M. 10 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. „ Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Unternehm. in eig. Verwalt.: Elektr.-Werke: Kleinkötz 791, Landau a. Isar 379 831, Freising 489 965, Giengen a. B. 205 065, Wasserburg a. Inn 0 935, Tauberbischofsheim 213 726, Ochsenfurt a. M. 206 757, Ebersberg 77 359, Baukto 367, Mundstück 16 308, Gebäude: Landshut 23 077, Freising 27 060, Masch. 62 335, Werkzeug 14 887, 13 449, Modelle 1408, Patentkto 1, Kassa 15 389, Wechsel 5942, Effekten 27 383, Kaut. 5 Rohwaren 107 987, fertige u. halbfertige Fabrikate 88 093, Installat.-Waren 55 508, riebsmaterial. 11 438, Waren in Konsignation 11 140, in Ausführung begriffene Anlagen 530 Debit. 697 131, Bankguth. 180 454. –Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 17 828, Amort.-F. D3s 010, Frn.-F. 175 618, R.-F. 300 000, Delkr.-Kto 23 812, Kredit. u. Rückstellungen 269 996, Piv. 90 000, alte do. 480, Vortrag 13 178. Sa. M. 4 658 922. 15 ewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 129 293, Betriebsausgaben für Unterneh- m eigen. Verwaltung 141 406, Delkr.-Kto 117 35, Abschreib. 19 644, Zuweis. z. Ern.-F. a Gewinn 103 178. – Kredit: Vortrag 3864, Einnahmen aus Unternehmungen in eig. M869292 134, Bruttogewinn aus Fabrik- u. Installat.- Geschäft 137 345, Zs. 17 353. 1üPhadenden: 1899: 3 %%, da erstes Geschäftsjahr 1 Jahr (auf M. 1 000 000 eingez. A.-K.): 3 % auf M. 4 000 000 (wovon M. 3 000 000 p. r. t.); 1901: 0 %; 1902 auf M. 3 000 000 abgest. 1