88 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Nordbahnhofe Braunschweig der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges. durchgeführt. Die Linie Mattierzoll-Hötzum vereinigt sich in Hötzum mit der Linie Schöningen-Gliesmarode und schliesst in Mattierzoll an die preuss. Staatsbahn an. Ausserdem wird sie in Mattierzoll mit der normalspurigen in Privatbesitz befindlichen Kleinbahn Heudeber Mattierzoll (A.-G.) verbunden, sodass aus den Linien der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges., der Braunschweig. Landeseisenbahn-Ges., der Bahn Oschersleben- Schöningen und der Kleinbahn Heudeber-Mattierzoll ein zusammenhängendes Netz normalspuriger Privateisenbahnen von insgesamt etwa 120 km Betriebslänge entsteht. Die Betriebslänge der beiden Bahnen der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges, beträgt rund 69 km. Die Dir. der Braunschweig-Schöninger Bahn leitet auch den Be- trieb der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn. Die G.-V. v. 25./2. 1901 hat einen zwischen der Braunschweig-Schöninger Eisen- bahn und der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. gethätigten Vertrag genehmigt, nach welchem die Betriebseinnahmen der beiden Bahnlinien Mattierzoll-Braunschweig (Glies- marode) und Hötzum-Schöningen auf die Dauer von 15 Jahren der Westdeutschen Eisenbahn-Ges. überlassen werden, während die Westdeutsche Eisenbahn-Ges. sämtliche Unkosten des Betriebes bestreitet und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn 37½% der jährl. Bruttoeinnahmen, mind. aber den Betrag von M. 225 000 jährl., auszahlt. Be. trägt die jährl. Bruttoeinnahme mehr als M. 600 000, so hat die Westdeutsche Eisenbahn- Ges. 60 % der Mehreinnahmen an die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn abzuführen. Beträgt der nach der Betriebsrechnung sich ergebende Reinertrag der Bahnen in drei aufeinander folgenden Jahren mehr als M. 225 000, so sind beide Gesellschaften berechtigt, den Vertrag mit einjähriger Frist zum Schlusse eines Geschäftsjahres aufzukündigen. Ausserdem ist die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn nach Ablauf von drei Betriebs- jahren berechtigt, den Pachtvertrag zu kündigen, wenn das herzogl. braunschweigische Kommissariat diese Kündigung verlangen sollte. Durch den Vertrag fliessen der Braun- schweig-Schöninger Eisenbahn Einnahmen zu, aus welchen die für den Dienst der An- leihe erforderlichen Ausgaben in vollem Umfange bestritten werden können. Kapital: M. 3 950 000 in 3950 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien übernahmen die Westd. Eisenb.-Ges. M. 3 363 000, der braunschweig. Staat M. 300 000 u. sonst. Interessenten M. 287 000. Der braunschweig. Staat leistete einen Zuschuss von M. 300 000, welcher erst dann, und zwar gegebenenfalls bis zur Höhe von 31, % zu verzinsen ist, wenn das A.-K.) in drei aufeinander folg. Jahren eine Div. von je 4 % erhalten hat. Auch das Kaliwerk leistete einen Zuschuss von M. 100 000. Anleihe: M. 3 950 000 in 4½ % Schuldverschr. à M. 1000, auf den Inh. lautend, ausgegeben mit braunschweig. Priv. v. 22./3. 1901. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Westd. Eisenb.-Ges. (A.-G.) zu Cöln a. Rh., hat die Gewähr für die Zahlung von 4½ % Zs. auf die Oblig. für die Dauer des zwischen ihr und der Braunschweig-Schöninger Eisenbahn-Akt.-Ges. ge- schlossenen Pachtvertrages übernommen. Tilg. zu pari lt. Plan durch Ausl., beginnend nach Ablauf des fünften Betriebsjahres, mit mind. ½ % der urspr. Anleihesumme zuzügl. ersparten Zs. Von genannter Frist an ist auch verstärkte Tilg. oder Totalkündigung mit 6 monat. Frist zulässig. Zahlst.: Braunschweig: Gesellschaftskasse. Braunschweig. Bank, Braunschweig. Credit-Anstalt, M. Gutkind & Co., Carl Uhl & Co.; Hannover: Herm Bartels; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Berliner Handels- Ges., S. Bleichröder, Disconto-Ges., A. Schaaffh. Bankverein, Bank f. Handel u Ind., von der Heydt & Co.; Stettin: W. Schlutow. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Aufgeleg in Braunschweig, Hannover etc. am 22./5. 1901 zu 100.50 % pius 4½ % Stück-Zs. ab 1./4. 1901. Kurs in Braunschweig Ende 1901–1905: 100, 101.50, –, –, 101 %. Bilanz am 31. März 1905: Aktiva: Eisenbahnanlage 9 184 373, Kassa 508, Effekten des Ern.-F. 75 491, Kaut.-Kto 77 340, Bankguth. 119 209, Debit. 64 334. – Passiva: A.-K. 3 950 000 Oblig. 3 950 000, do. Zs.-Kto 91 147. braunschweig. Staatszuschuss 300 000, Zuschuss d. Kali- werks Asse 100 000, Anleihe 400 000, Hypoth. 101 200, Bau-Zs.-Kto 671, Ern.-F. 116 601 Kaut.-Kto 77 340, gesetzl. R.-F. 3559, R.-F. A 67 000 (Rückl. 15 000), Kredit. 363 118, Vortrag 617 Sa. M. 9 521 256. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 177 750, Anleihe- do. 20 730, Hypoth.- de 4077, allg. Unk. 4427, Entschäd. an A.-R. 5000, z. Spec.-R.-F. 80, z. gesetzl. R.-F. 801, Gewinn 15 617. – Kredit: Vortrag 386, Betriebspacht 225 000, Zs. 3099. Sa. M. 228 485. Dividende: Der Betrieb wurde 15./2. 1902 aufgenommen; bis dahin wurden auf Div.) Schein Nr. 1 44 Pfg. u. auf Nr. 2 M. 34.89, zus. M. 35.33 Bau-Zs. gewährt, ausgezahlt ab Apri 1902. Div. 1901/1902–1904/1905: 0, 0, 0, 0 %. Kurs: Aktien nicht notiert. . Direktion: Eisenbahnbau- u. Betriebs-Insp. a. D. Klinke, Stellv. Verkehrs-Insp. K. Wüßt bern, Braunschweig. Aufsichtsrat: Vors. Amtsrat Hch. von Schwartz, Hessen; Stellv. Geh. Komm.-Rat Fr. Len) Berlin; Mühlenbes. Wilh. Becker, Sickte; Rentier Friedr. Curland, Hötzum; Geh. Komm.-Ra Rud. Abel, Stettin; Eisenb.-Dir. Carl Plock, Bankier Dr. Mosler, Berlin; Bank-Dir. Alben Heimann. Kgl. Bau- u. Betriebs-Insp. a. D. Dir. Johs. Mühlen, Cöln; Finanzrat von Rauscher plath, Braunschweig. Zahlstellen: Für Div. wie oben bei Anleihe.