2 10 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie Gewinn-Verteilung: 5 % 2. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Grund u. Boden einschl. Bahn- u. Geleisanlagen 317 088 Gebäude 648 000, Masch. u. Apparate 1 302 480, Inventar 86 039, Patente 1, Bestände 1 099 98 Kassa 36 599, Wechsel 27 756, Effekten 56 257, Debit. 2 027 473, vorausbez. Steuern u. Versich, 6855, Durchgangskto 50 435. – Passiva: A.-K. 4 500 000, Beamtensparkassc 35 264, Arb.- do, 778, Depots 69, Kredit. 794 201, R.-F. 54 569 (Rückl. 13 741), Delkr.-Kto 38 459 (Rückl. 32 400 Div. 225 000, Fant. an A.-R. 3894, Vortrag 6734. Sa. M. 5 658 969. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Beamten-Tant. 48 548, russische Einkommew steuer 7776, Kursverlust 408, Abschreib. 152 914, Gewinn 281 769. – Kredit: Vortrag 6950 Gen.-Betriebskto nach Abzug aller Betriebs-Unk. 415 518, Zs. 68 947. Sa. M. 491 415. Dividenden 1900/1901–1904/1905: 5½, 0, 2, 7, 5 %. Direktion: Victor Zuckerkandl, Gleiwitz; P. Fischer, Charlottenburg; Ing. Tadeusz Hantk Jekaterinoslaw. Prokurist: Otto Jüngst, Charlottenburg. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Rob. Borchardt, Berlin; Stellv. Geh. Komm.-Rat Osc. Cara Gleiwitz; Geh. Komm.-Rat Fritz Friedlaender, Bankier Walter Rathenau, Gen.-Konsul Dr. phil Paul Schwabach, Berlin; Gen.-Dir. Const. Wolff, Gleiwitz; Ing. Henryk Hantke, Warschau Vereinigte Königs- und Laurahütte Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Hüttenbetrieb in Berlin, W. Dorotheenstrasse 50. Gegründet: 2./6. 1871. Letzte Statutänd. 31./10. 1899. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jes Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte. Handel mit Metallen und allen Fabrikaten hieraus. – Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung für M. 18 000 000 von dem Grafen Hugo Henckel Donnersmarck auf Naclo folgende Objekte zur Ausbeutung 1) Das Eisen- und Zinkhüttenwerk Königshütte bei Beuthen mit allen Zubehörungen, Rechte und Pflichten, insbesondere mit dem Rechte auf Förderung von Eisenerzen, Eisensteinen Kalksteinen, Sand und anderen Materialien. 2) Die Laurahütte mit einem Areal von 66 Morgen 77 qR. und allen Pertinenzien. 3) Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura mit einen Felde von 695 027 QG.-Lachtern in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik u. Chorzow 4) Die Steinkohlengrube Laurahütte von 1 025 450 Q.-Lachtern mit Zubehör. 5) Die aus einem Areal von rund 125 ha haftenden Eisenerzberechtigungen in den Feldmarken Chorzoy Lagiewnik und Tarnowitz. 6) Die Zinkhütte Lydognia (Betrieb eingestellt) und 7) Das Blei und Zinkerzbergwerk Wilhelm mit einem Felde von 500 000 Q.-Lachtern in den Gemeinde Beuthen, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. Die Ges. hat diese Wirtschaftsobjekte beträchtlich melioriert und ausgedehnt un zu dem Zweck bis Ende Juni 1905 M. 84 173 663 verwendet, denen M. 61 742 667 Ab schreib. gegenüberstehen. Insbesondere vergrösserte sie ihren Besitz durch Ankauf der Rittergüter Mittel- u. Nieder-Lagiewnik, Nieder-Heiduk, Maczeikowitz u. Antonienhof mit einer Oberfläche von zus. 2688 Morgen, wichtig durch die auf denselben auftretenden Ablagerungen von Eisenerzen, Kalksteinen und Dolomit, ferner durch Erwerbung un Pachtung von Spat-, Magnet- und Roteisensteingruben in Niederschlesien und Ungarn, sowie durch Berechtigungen in Galizien, weiter durch Ankauf der an ihren Grubenbesit angrenzenden Steinkohlengruben Ernst, August, Gottgebeglück, Vereinigte Siemanowitz, Milowitz und Heintze, sowie eines Komplexes von Steinkohlengruben bei Rybnik-Orzesche und des Rittergutes Czerwionka, auf dem neue Grubenanlagen erbaut werden, endlich durch Erwerbung sämtl. Aktien der Ges. Eint und ab 1./7. 1894 auch rechnungsmässi und Nieder-Lagiewnik sind ab ― liegenden oder von den eigenen Arbeitern zu Feld- 1882/83 erbaute die Ges. jenseits der russischen Grenze bei Sosnowice an der Warscha Wiener Bahn die Katharinahütte und 1896/97 pachtete sie auf 24 Jahré das russische Krongut Blachownia bei Czenstochau mit einer Hochofenanlage, einer Giesserei und einer mech. Werkstätte, sowie mit ausgedehnten Thoneisensteingruben. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser ihren landwirtschaftlichen Anlagen Steinkohlem felder von ca. 54 000 000 qm und ferner: Eine Anzahl Eisenerzgruben in Schlesien, Rasenerzberechtsame in Galizien für de Thomasbetrieb und eine Anzahl von Steinbrüchen in Schlesien.