232 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. vertierung des von den Hochöfen gelieferten flüssigen Roheisens umgebaut, die Gebläse- maschinen und Kesselanlagen vermehrt, ein grosses Blockwalzwerk mit Rollgängen, Scheren etc. errichtet, das Martinstahlwerk vergrössert. Durch Einrichtung einer Stahlfagongiesserei und Anlage einer Tiegelgussstahlschmelzerei ist die frühere Stahl. produktionsfähigkeit mehr als verdoppelt worden. Gleichzeitig wurde im Puddel- und Walzwerk Dortmund durch Neubau von Walzenstrassen zum Ersatz des aufgegebenen Aplerbecker Werkes und durch Umbau älterer Walzenstrassen die Leistungsfähigkeit auf dieser Abteilung bedeutend erhöht. 1896 endlich hat die Zeche „Westfalia“ für M. 350 000 ihren alten Schacht bei Dortmund der Union abgetreten; diese hat dorthin ihre Brückenbauanstalt verlegt, ebenso ist daselbst eine Waggonbauanstalt und eine Schiffswerft errichtet worden. Produktion: „ „ 1 1898/99 316 646 570765 136 309 265 972 9 299 081 1899/1900 430 210 827.119 142 458 197290 7,11 301 791 1900/1901 409 078 727 071 120.184 235 670 5–6 276 459 1901/1902 491 074 791807 56 953 2 996 5–6 275 239 1902/1903 602 812 911 097 29111 – 151.251 71―8 386 410 1903/1904 636 903 449 857 433 „ 7–8 396 814 1904/1905 682 593 330 496 107 264 40568 5–6 292 940 Gesamt-Prod. Durchschnitts- Brutto-Überschuss (=– Verlust) der Werke an Eisen- u. Stahl- Verkaufspreis in Dortmund in Horst Henrichshütte Zusammen fabrikaten in t 1000 kg in M. M. M. M. M. 1898/99 422 197*) 120.24 4 298 767 735 381 836 404 6 707 291 1899/1900 308 786**) 162.57 6115 440 1 401 998 1 250 996 9792 845 1900/1901 „%„ 168.65 4 228 477 442 659 446 404 4 671136 1901/1902 258 001 134.75 2 395 545 — 108 764 – 531 339 2 395 545 1902/1903 299 928 125.88 4 980 205 36612 292 295 6068 959 1903/1904 284 457 128.87 4 607 212 200 200 55 503 365 1904/1905 246 971 8 4 032 851 19024 verkauft 4 151 875 y Inkl. Halbfabrikate. *) Nur Fertigfabrikate. Die Ges. besitzt zur Zeit folgende Anlagen und Werke: 3 a) Dortmunder Eisen- und Stahlwerke: Hochofen, Puddel- u. Walzwerk, Guss- stahlwerk, Waggonfabrik, Räderfabriken, Brückenbauanstalt, Weichenfabrik, Mech. Werk- stätte u. Giesserei; Verwalt.-Gebäude, Beamten- u. Arb.-Wohn.; Schiffswerft; Schlacken- mühle für Thomasmehl, welche bis Ende Aug. 1901 an die Firma Schüchtermann & Kremer verpachtet war und für M. 525 000 erworben wurde. Specialisierung der Anlagen und Fabrikate: Stahlwerk mit direkter Konvertierung aus 5 Hochöfen, 10 Gebläsemaschinen, 102 Koksöfen, 20 Cowper-Winderhitzer und zwei Blockwalzwerken; dem Thomaswerke mit 4 Konvertern, 9 Dampfhämmern bis zu 300 Ctr. Fallgewicht und Walzenstrassen für Schienen, Achsen, Bandagen und Schwellen; der Siemens-Martin-Schmelzerei für Fabrikation von Flusseisen und Faconguss; dem Puddel- und Walzwerke mit 17 Puddel- und Wärmöfen und 9 Schweissöfen, 8 Walzen- strassen, 6 Dampfhämmern für Fabrikation von Handelseisen; der Brückenbauanstalt mit einer Produktionsfähigkeit von 20 000 t per Jahr, der Weichenbauanstalt mit einer Produktionsfähigkeit von 3800 vollständigen Weichen; einer Eisengiesserei und mecha- nischen Werkstätte mit 3 Kupolöfen und einem grossen Flammofen und einer Räder- fabrik mit 20 Schmiedefeuern, 107 Bohr-, Dreh- und Hobelbänke und 5 Dampfmaschinen zur Fabrikation von Lokomotiv-, Tender- und Waggonsätzen. b) Horster Eisen- und Stahlwerke: 2 Hochöfen, 80 Koksöfen, 8 Heizapparaten und 4 Gebläsemaschinen, Puddel- und Walzwerk mit 10 Puddelöfen, 5 Walzenstrassen und 6 Dampfhämmern, Mech. Werkstätte und Giesserei, Achsen-, Schrauben- u. Muttern- fabrik, Verwaltungsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen. c) Kohlenbergbau: Zeche Glückauf-Tiefbau bei Barop mit 3 Schächten: Gotthelf, Gisbert u. Traugott (Förderung 1904/1905: 220 757 t) und 110 Koksöfen; Zeche Adolf von Hansemann bei Mengede mit 3 Schächten (Förderung 1904/1905: 258 837 t) und 80 Koksöfen (s. auch unten); Steinkohlenbergwerke bei Hattingen: Carl Friedrich bei Weitmar, ca. 4 000 000 qm Berechtsame, mit einem Förder- und einem Wasserhaltungs- schacht (Förderung 1904/1905: 202 999 t) und 40 Koksöfen, Brockhauser Tiefbau, Hermanns ges. Schiffahrt, Valeria, Zufälligglück etc. d) Eisensteinbergbau: Eisensteinbergwerke an der Ruhr, im Siegerlande, in Nassau, im Rheinlande, am Harz, bei Bredelar, an der Weser. Vorwiegend betrieben werden davon die Spat- und Brauneisensteingruben bei Siegen und in Nassau, sowie die Roteisensteingruben bei Bredelar und an der Weser. In Betrieb sind nur Grube Friedrich bei Wissen, Grube Wohlverwahrt a. d. Weser u. Grube Martha. Weitere Gruben werden 1905 aufgeschlossen bezw. sind wieder in Betrieb genommen worden. Der Erzbedarf wird z. Z. vorwiegend aus Schweden bezogen. 3 Der Gesamtbesitz umfasst jetzt ein Areal von ca. 425 ha (davon überdacht 31 ha) mit 15 Tiefbauschächten, 9 Hochöfen, 476 Koksöfen, 35 Windwärmapparaten, 80 Puddel,