Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 265 ein Teil der Einrichtungen wurde verkauft. Die Gebäude in Salzgitter sind z. Z. an eine Versuchsanstalt verpachtet. Die Aufschlussarbeiten in dem Eisensteinbergbau Knollengrube bei Lauterberg haben in dem Felde Pein günstiges Resultat ergeben, dagegen hat Feld II kein bau- würdiges Erzmittel ergeben. Der Steinkohlenschacht Münchehagen ist seit Jan. 1901 in regel- mässigem Betrieb u. entwickelt sich befriedigend. Es hatte sich 1902 erwiesen, dass die bei der Gründung gehegten Ansichten u. Erwartungen über den hohen Wert u. die Prosperität der eingebrachten Bergwerksgerechtsame sich durch die inzwischen gesammelten Erfahrungen als irrig herausgestellt haben. Infolgedessen ist von den Erben des Vorbesitzers zum Zwecke der Rekonstruktion der Ges. vergleichsweise und unter Erledigung aller gegen sie im Prozess- wege etc. erhobenen Ansprüche neben Einlieferung des grössten Teiles der noch in ihrem Besitz befindl. Aktien eine Summe von über M. 2 000 000 in bar zur Verfügung gestellt, welche dazu diente, die Vorz.-Aktien mit 77½ % zurückzukaufen und auf die St.-Aktien eine bare Rückzahl. von 45 % = M. 450 pro St.-Aktie zu machen. Die ausserord. G.-V. v. 17./8. 1903 genehmigte diese Vorschläge, zugleich beschloss sie die St.-Aktien im Verhältnis von 3: 1 zus. zulegen (Frist zur Einreichung 1./10. 1903), wodurch die bei der Gründung zu hoch be- werteten Bergwerksobjekte auf ihren reellen Wert reduziert wurden. Die Auszahlung der an die Aktionäre zu vergütenden Beträge erfolgte nach Ablauf des Sperrjahres (14./9. 1904), doch wurde ihnen durch Bevorschussung ihrer Titel der volle Betrag bereits vorher zu- gänglich gemacht. Kapital: M. 948 000 in 948 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000 in 3500 Aktien lit. A u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000, herabgesetzt behufs Rekonstruktion des Unternehmens lt. G.-V. v. 17./8. 1903 (s. oben). Der Gewinn der 1904 durchgeführten Sanierung beläuft sich auf M. 3 670 327, wovon zunächst die frühere Unterbilanz von M. 3 209 548 zu tilgen war. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst.; nach Verrechnung von 14 % Div. (s. auch unter Kapital) erhält der A.-R. 7½½ % Tant. (ausserdem jedes Mitglied M. 1500), Überrest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Bergwerks- u. Grundstückskto 956 054, Mobil. 3413, Kassa 1198, Kaut.. 39 372, Debit. 12 704, Material. 4597, Vorräte 2457, Verlust 58 774. — Passiva: A.-K. 948 000, Delkr.-Kto 4511, Kredit. 40 060, Option 86 000. Sa. M. 1 078 572. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 7153, Reparat. 2649, Hauptknapp- schaftskasse 2853, Kranken- u. Invaliditätskasse 1493, Löhne 84 168, Frachten- u. Fuhrlöhne 4549, allg. Unk. einschl. Steuern, Vergüt. an A.-R. 45 837, Abschreib. 25 539. – Kredit: Kohlenverkäufe 70 221, Erzverkäufe 45 136, Zs. 113, Verlust 58 774. Sa. M. 174 245. Dividenden 1898/99–1904/1905: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr.-Ing. Alois Weiskopf. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat M. Kempner, Rechtsanw. Dr. Ernst Oppenheimer. Berlin: Dr. Ernst Fleck, Justizrat Dr. Karl Linckelmann, Bergwerks-Dir. Herm. Methler, Hannover; Rechtsanw. Dr. Korpulus, Breslau. Norddeutsche Tiefbohrgesellschaft in Hannover, Schillerstrasse 35 I. Gegründet: 12./5. 1898. Statutänd. 5./12. 1899, 7./1. u. 3./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausführung von Tief- und Flachbohrungen, Erwerb von Grundstücken und Bohr- parken nebst Zubehör, Einrichtung von Gebäuden u. Werkstätten, Betrieb der letzteren für Zwecke der Ges. und für Rechnung Dritter. Der Verlust. welcher sich am 30./4. 1903 auf M. 329 631 belief, d. h. mehr als die Hälfte des A.-K., wovon in der G.-V. v. 31./10. 1903 gemäss § 240 des H.-G.-B. Mitteilung gemacht wurde, erhöhte sich 1904 auf M. 468 600, 1905 auf M. 538 382. Es besteht Hoffnung M. 200 000 von den Debit. hereinzubekommen. Kapital: M. 600 000 in 69 St.- u. 531 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien be- rechtigen zu 6 % Vorz.-Div., welche event. nachzuzahlen ist. Urspr. M. 600 000 in gleich- wertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 7./1. 1902 zwecks Verstärkung der Be- triebsmittel der Ges. Zuzahlung von 20 % = M. 200 in bar auf jede Aktie. Für diese Zuzahlung sind Genussscheine in gleichem Betrage ausgegeben (s. unten). Ausserdem sind die Aktien, auf welche die Zuzahlung geleistet ist, Vorz.-Aktien geworden. Die Zu- zahlung (Frist bis 18./4. 1902) erfolgte auf 531 Aktien; soweit die dadurch eingegangenen Beträge die Summe von M. 100 000 zuzügl. der durch die Transaktion entstandenen Un- kosten überschritten, ist diese Summe an alle Aktionäre, welche die Zuzahlung geleistet, pro rata ihrer Einzahlung zurück erstattet. Von den zugezahlten M. 100 000 sind M. 89 734 auf Debitorenkto abgeschrieben, der Rest auf Gewinn- u. Verlustkto verbucht. Gewinnanteilscheine: 531 Stück à M. 200 auf Namen und durch Indossament übertragbar, ausgegeben an die 531 Besitzer der Vorz.-Aktien als Aquivalent für die geleistete Zu- zahlung auf die Aktien in gleicher Höhe (s. oben). Die Scheine erhalten ab 1./5. 1902 aus dem Reingewinn vorweg M. 18 pro Stück und unterliegen der Tilg. durch Ausl. (§. Gewinnverteilung). Sie verleihen keine Aktionärrechte. chäftsjahr: 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Einlage in Spec.-R.-F., dann M. 18 an jeden Gewinn- anteilschein (die event. nachzuzahlen sind), ferner ¼ des Reingewinns zur Tilg. der Ge- winnanteilscheine, darauf bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien (die event. gleichfalls nachzuzahlen