Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 939 Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braun Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: 19./10. 1883. Letzte Statutänd. v. 30./4. 1900, 23./4. 1901 u. 29./4. 1905. Zweck: Fabrikation von Melassezucker (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Stron- tianitverfahrens); auch vollständige Raffination von ca. 1 000 000 Ctr. Rohzucker. Verarbeitet 1896–1904: 537 900, 566 000, 615 550, –, 758 328, 790 573, 864 273, 872 246, Ctr. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zucker- lager u. die Raffinerieabteilung zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 vollständig feuersicher wieder aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Assekuranz mit M. 1 269 232 anerkannt. Die Grundstücke der Ges. in Frellstedt u. Süpplingen umfassen 10 ha 77 a 28 qm. Arb.-Zahl ca. 270. Zugänge a. Anlagekti 1904 M. 364 687 (davon M. 261 366 für Masch. u. Apparate). Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 30/3, 1889 um M. 250 000, lt. G.-V. v. 30./4. 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien. div.-ber. ab 1./1. 1900, übernommen von einem Konsortium zu 115 %, angeboten den Aktio- nären M. 625 000 2: 1 vom 23./5.–9./6. 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1900. Genussscheine: 50 Stück. Die Zeichner der zuerst ausgegebenen 1000 Aktien erhielten für je 20 derselben einen auf Namen lautenden, übertragungsfähigen Genussschein. Die- schweig. selben haben keine Aktionärrechte, anehmen aber am Reingewinn nach Verteilung von 10 % Div. an Aktien mit 35 % am Überschuss teil. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Genussscheinbesitzer 35 % des das eingezahlte A.-K. übersteigenden Liqui- dationserlöses. Im Falle Verschmelzung der Ges. mit einer anderen muss die über- nehmende Ges. die Rechte der Genussscheinbesitzer anerkennen oder die letzteren sofort nach der Vereinigung mit dem 15 fachen Betrage des durchschnittlichen Genussschein- ertrages der abgelaufenen Jahre abfinden. Die Genussscheinbesitzer sind verpflichtet, sich der einen oder anderen dieser beiden Befriedigungsarten zu unterwerfen. Die Ein- lösung der Genussscheine hat nach erfolgter Aufforderung binnen Jahresfrist zu ge- schehen, widrigenfalls die Scheine wertlos und ungiltig werden. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. v. 1900, rückzahlb. zu 103 %; 1500 Stücke àM. 1000, lautend auf den Namen der Commerz- und Disconto-Bank und durch Blanko- Indossament übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. am 5./4. (zuerst 1904) innerh. 20 Jahren bis 1923; ab 1904 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Die hypothek. sicher- gestellte Anleihe wurde von einem Konsortium zum Nennwert übernommen. Noch in Umlauf Ende 1904 M. 1 452 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1900––1905: 101.75, 101.75, 102, 103.25, 103.25, 103 %. Aufgel. bezw. eingef. 15./9, 1900) zu 102 %. Notiert in Hamburg. Gesckäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % einem statutenm. R.-F. (bis M. 300 000), 10 % Tant. an A -R., bis 5 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, vom Rest bis 6 % Super-Div. an Aktien, vom Ubrigen lfüber 10 % Div. an Aktien) 35 % als Gewinnanteil an die Besitzer der Genussscheine, 65 % als weitere Div. an Aktien bezw. Vortrag. Bilanz am 31. Dez. 1904: Aktiva: Grundstücke 81 300, Gebäude 1 821 000, Masch. u. Apparate 1 856 000, Wohnhäuser 172 300, Eisenbahngeleis 21 500, Brunnen- u. Wasseranlage 4500, Utensil. 62 000, Mobil. 1. Pferde u. Wagen 1, Arb.-Wohn. 80 500, Bestände an Zucker, Rohzucker, Melasse, Strontianit, Knochenkohle, Fastagen, Brennmaterial. u. Material. 4 043 060, Vorausgez. Versich. 26 458, Kassa 11 391, Avale 1 506 000, Debit. 1 117 771 Passiva: A.-K. 2000 000, R.-F. 200 000, statutenm. do. 65 151 (Rückl. 8553), Delkr.-Kto 36 508, Schuldverschreib. 1 452 000, Zuckersteuer 1 227 557, Kredit. 3 446 083, Accepte 712 272, Div. 140 000, Tant. an A.-R. 8553, do. an Vorst. 4276, Vortrag 5381. Sa. M. 9 297 784. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäftsausgaben 443 923, Reparat. 23 602, Abschreib. 175 170, Gewinn 166 764. – Kredit: Vortrag 1232, Kasernenertrag 1187, Pacht u. Miete 7736, Waren 799 305. Sa. M. 809 461. Kurs Ende 1888–1905: 180, 165, 130 119, 129, 118,126.60 129, 115 130 3 133, 127, 111, 115, 114, 110 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1886–1904: 5, 10, 18, 10, 6½, 10, 5, 12, 5, 2, 4, 6, 7, 2, 10, 9, 7, 10, 7 %. Coup.- erj. 4 J. n. F. (Die Div. bro 1899: 2 % wurde aus dem statutenmässigen R.-F. gezahlt.) Vorstand: J. H. Rückert. Prokuristen: Alb. Bauer. Dr. H. Rebs. R. Helbig. Aufsichtsrat: (3.–7) Vors. Dr. Otto Wachsmuth, Gust. Diederichsen, Hamburg; Komm.- at W. Hahne, Magdeburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Hamburg u. Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; Frank- furt a. M.: J. Dreyfus & Co. Friedländer Zuckerfabrik A.-G. in Friedland in Mecklenburg. Gegründet: 21./7. 1890. Letzte Statutänd. 14./12. 1899 ꝗ. 22./4. 1901. Rohzuckerproduktion 1001/1972–1904/1905. 139 794, 127 994, 160 193, 121 302 Ötr. (13 900, 15 215, 19 785, 13 337 0t, Velasse); Rübenverarbeitung: 1 010 971, 903 137, 1 156 200, 808 490 Ctr.