Brauereien. 1215 Zur Reorganisation des Unternehm. u. Tilg. der Unterbilanz von M. 418 608 am 30./9. 1898 beschloss die G.-V. v. 14./10. 1899 Herabsetzung des A.-K. auf M. 470 000 durch Zus. legung von 10 St.-Aktien zu einer und Verabfolgung von 10 Genusssch. Alle St.-Aktien sincl in der Zeit v. 5.–12./12. 1899 eingereicht und umgetauscht worden. Das St.-A.-K. wurde da- durch auf M. 70 000 reduziert. Die Vorz.-Aktien verloren ihre seitherigen Vorz.-Rechte Weiter wurde das so gebildete einheitliche A.-K. von M. 470 000 um M. 830000 (auf M. 1 300 000) in 830, ab 1./10. 1899 div.-ber. Aktien zu M. 1000 erhöht. Dieselben wurden vom Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden zu pari zuzügl. 6 % Zs. ab 1./10. 1899 übernommen u. M. 700 000 den Inh. der Genusssch. 1: 1 v. 10.–20./12. 1899 zu 102.50 % zuzügl. 6 % Zs. ab 1./10. 1899 angeboten; 25 % waren sofort einzuzahlen. Von dem durch Zus. legung der St.-Aktien erzielten buchmässigen Gewinn von M. 630 000 wurde nach Abzug der Reorganisationsunkosten die Unterbilanz getilgt und der Rest zu Abschreib. verwandt. – Die G.-V. v. 25./11. 1901 be- schloss zwecks Durchführung der begonnenen Erweiterungsbauten und Stärkung der Betriebs- mittel weitere Erhöhung um M. 200 000 in 200, ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien übernommen M. 100 000 zu pari von der Bank für Brauindustrie, angeboten den Aktionären v. 15/2 . 5/3. 1902 13: 1 ebenfalls zu pari, restl. M. 100 000 wurden bis Mai 1902 auch zu pari begeben. Die G.-V. v. 29./11. 1905 beschloss zwecks Ablösung der Genussscheine und Verstärkung der Betriebsmittel, fernere Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 neuen. ab 1./10.1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu bari und der Verpflichtung der Einlieferung noch laufender restl. 607 Genusssch.; diese neuen Aktien angeboten den alten Aktion. 4:1 v. 21./12. 1905–6./1. 1906 zu 150 % zuzügl. 4 % laufender Stück-Zs. u. Aktienstempel. Genussscheine: 700 Stück, auf Namen lautend und durch Blankocession übertragbar, ver- abfolgt an die Besitzer der alten St.-Aktien (s. oben). Die Inhaber der Genussscheine haben keinerlei Aktionärrechte, nehmen aber bei event. Liquidation der Ges. an der Ausschüttung der Masse derart teil, dass sie nach Befriedigung der Aktien zum Nenn- wert vom Rest zusammen die Hälfte, jedoch nicht mehr als M. 1000 pro Stück, erhalten; die andere Hälfte des Restes fällt wieder den Aktien zu. Über Teilnahme der Genuss- scheine am Reingewinn und deren Amort. s. unten. Bis 1905 waren 93 Genussscheine ausgelost. Diese wurden zur Rückzahlung mit M. 850 u. 4 %, Zs. ab 1./10. 1905 mit 15./2. 1906 gekündigt, zu welchem Zwecke mit die Kapitalerhöhung vom Nov. 1905 diente. Hypothekar-Anleihe: M. 700 000 in 4½ % Prior.-Oblig. It. G.-V.-B. vom 14. Okt. 1899, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke auf Namen der Gebr. Arnhold in Dresden und durch Blanko- indossament übertragbar, 600 (Nr. 1–600) zu M. 1000, 200 (Nr. 601–W800) zu M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900–40 durch jährl. Ausl. von 1 % und ersparten Zs. spät. am l. Okt. auf 1. April; kann verstärkt, auch ganz mit 6monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem 60 506 qm grossen Brauerei-Grundbesitz der Ges. mit Zubehör (Wert der Verpfändungen geschätzt auf M. 1 357 294) zu gunsten genannten Dresdener Bankhauses, welches die Anleihe zu 96 % übernommen und den Besitzern der obengenannten Genussscheine 1: 1 vom 10.–20. Dez. 1899 zu 98.50 % angeboten hat. Die Anleihe diente zur Tilg. der bisherigen Hypotheken. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.) Zahlstellen wie bei Div.-Scheinen. Noch in Umlauf am 30./9, 1905 M. 409 500. Infolge Verkauf eines Teiles des Brauereiterrains fand 25./6. 1903 eine ausserord. Ausl. von M. 145 500 auf 1./1. 1904 u. 23./9. 1905 von M. 100 000 statt. Kurs Ende 1900–1905: 99, 98, 102, 102.50, –, – %. Zugel. M. 700 000, wovon zur Subskription aufgelegt M. 430 000 am 9./6. 1900 zu 100 %. Notiert in Dresden. Hypotheken (30./9. 1905): M. 74 570 auf Wirtschaften. Geschäftsjahr; 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht:1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 7 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen auf Handlungsunkostenkto zu verbuchenden Jahresvergüt. von M. 1000 pro Mitgl.). Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Grundstück u. Gebäude „Schlossbrauerei“ 1 074 797, Masch. do. 336 681, Lagerfässer u. Gärbottiche 72 435, Versandgebinde 1, Pferde 1, Wagen u. Geschirre 1, Inventar, Utensil., Mobil. 1, Flaschen 1, Kassa, Bankguth. u. Effekten 154 469, Bankguth. (für 1./4. 1906 rückzahlb. Teilschuldverschreib.) 105 975, Vorräte 207 074, Hypoth. 411 513, Wechsel 111 256, Debit. 304 840, Kaut. 1250, Etablissement Schützenhof Ellerbek Abzügl. 65 450 Hypoth.) 30 110, Grundstück Niederlage Eutin (abzügl. 9120 Hypoth.) 11 821, Niederlage Friedrichsort 8220. – Passiva: A.-K. 1500 000, Anleihe 409 500, do. Tilg.-Kto 109 500, R.-F. 101 026 (Rückl. 18 101), Spec.-R.-F. 200 000 (Rückl. 63 478), Delkr.-Kto 90.605, Accepte 36588, Kredit. 3254, Kaut. 11 982, Rückstell.-Kto 49 123, Div. an Aktien 150 000, do, alte 270, do, an Genussscheine 24 280, do., alte 80, Pant. u. Grat. 41 457, Vortrag 102 780. Sa. M. 2 830 446. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterial. 680 875, Geschäfts-Unk., Löhne, Steuern, Zs., Reparat. etc. 590 076, Abschreib. 137 596, Gewinn 400 096. – Kredit: Vortrag 38 077, Betriebseinnahmen 1 741 566, Gewinn auf Terrainverkäufe 29 000. Sa. M. 1 808 643. Kurs Ende 1903–1905: In Berlin: 143.50, 155.60, 178 0%. —– In Dresden: 143, 155.50, 180 %. Zugelassen M. 1 500 000, davon zur Zeichnung aufgelegt M. 789 000 8./1. 1903 zu 130 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1902; erster Kurs 17./1. 1903: 133.25 % Dividenden: Vorz.-Aktien 1891/92–1898799: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; St.-Aktien 1891/92 bis 1898/99; 7, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %: Aktien 1899/1900–1904/1905: 8, 8, 9, 9, 9, 10 %: Genuss- scheine 1899/1900–1904/1905: M. 40, 40, 40, 40, 40, 40 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Joh. Stock. Prokurist: J. F. Ch. Kaul.