Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 27 Berliner Viehcommissions- und Wechsel-Bank in Berlin, C. Königsstrasse 37 u. Centralviehhof. Gegründet: Im Juli 1893. Letzte Statutänd. 7./3. 1899, 14./3. 1902, 17./3. 1903 u. 13./3. 1906. Zweck: Der kommissionsweise Kauf und Verkauf aller Viehgattungen auf dem Berliner oder aauf auswärtigen Vieh- und Schlachthöfen; die Gewährung von Vorschüssen oder von Kredit in laufender Rechnung an die Viehhändler und an die Käufer nach den in Berlin geltenden Usancen; die Gewährung barer Darlehen auf Zeit gegen Bürgschaft oder Hinter- legung von Wechseln oder gegen Verpfändung von Rohstoffen, Wertpapieren, Grund- stücken oder sonstigen Wertobjekten; Betrieb von Bankgeschäften. In Verbindung mit der Bank steht die Berliner Häuteverwertung G. m. b. H. in Berlin. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./11. 1893 um M. 400 000, lt. G.-V. v. 28./2. 1895 um M. 500 000, lt. G.-V. v. 14./2. 1902 um M. 500 000, begeben zu 110 %, div.-ber. ab 1./1. 1903, nochmalige Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. für 1906 zur Hälfte, angeboten den Aktionären zu 112 %. Die Übertragung der Aktien ist an die Zustimmung des A.-R. gebunden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Nur die in das Aktienbuch eingetragenen Personen haben das Stimmrecht. Gewinn-Verteilung: Mind. 7½ % zum R.-F., 8 % Tant. an Vorst. Der A.-R. erhält eine Gesamtentschädigung von mind. M. 7000, dann 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa 383 111, Debit. 6 285 679, Coup. 47 960, Effekten 377 861, Wechsel 542 977, Sorten 12 399, Mobil. 3000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Delkr.-Kto 102 000 (Rückl. 28 000), R.-F. 202 000 (Rückl. 22 000), Kredit. 5 180 883, Div. 130 000, do. alte 300, Tant. an Vorst. 14 870, do. an A.-R. 7000, Grat. 1200, Vortrag 9254. Sa. M. 7 652 989. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. inkl. Mobil.-Abschreib. 40 337, Gehälter 91 615, Verluste 73 280, Steuern u. Inserate 8802, Gewinn 217 805. — Kredit: Vortrag 9927, Effekten 25 394, Sorten 29 513, Wechsel 20 425, Zs. 83 698, Provis. 262 882. Sa. M. 431 842. Dividenden 1893–1905: 6, 6, 4, 5, 5, 5, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Otto Voigt, C. Zillmer; Stellv. Herm. Kersten, Wilh. Nietsch. Prokuristen: S. Gerson, E. Otto. Aufsichtsrat: (7) Vors. Mor. Schmidt, Gust. Caspar, C. Helfert, W. Lentz, A. Hefter, A. Kowalewski, Herm. Beust. Zahlstellen: Eigene Kassen. Börsen-Handels-Verein in Berlin, W. Prinz Louis Ferdinandstr. 1. (In Liquidation.) Gegründet: 5./2. 1872. Die ausserord. G.-V. v. 22./6. 1904 beschloss Liquid. der Ges. Die Gründe hierfür bestehen: 1) In den grossen Stempelspesen und sonst. Lasten u. Unk., 2) in dem Mangel einer starken Börsenspekulation, 3) in der durch das Börsengesetz geschaffenen Rechtsunsicherheit. Der Geschäftsbetrieb ging an den Berliner Maklerverein über (s. den- selben S. 270). Die Ges. bezweckte den Betrieb u. Vermittlung von Bank- u. Börsengeschäften. Die Ges. besass den Verlag des Hertel'schen Kursberichts. Das Verlagsrecht desselben, 1872 für M. 600 000 gekauft, zuletzt mit M. 110 000 zu Buch stehend, ging 1904 für M. 300 000 an eine Ges. ni. b. H. über. Die mit in Zahlung erhaltenen M. 150 000 5 % Hertelsche Kursbericht-Oblig. wurden 1906 zu pari verkauft. Der Börsen-Handels-Verein war seit 1901 bis zu M. 500 000 an der Firma Stahlschmidt & Co. in Berlin kommanditarisch beteiligt. Auch diese Firma trat am 1./7. 1904 in Liquid. Kapital: M. 3 000 000, eingeteilt in 5000 Aktien àa M. 600. Urspr. M. 9 000 000 in 15 000 Aktien à M. 600 mit 40 % = M. 240 Einzahlung (in Sa. M. 3 600 000). Die G.-V. v. 20./2. 1875 beschloss M. 40 pro Aktie zurückzuzahlen und dann je 3 Aktien zu M. 200 in eine Voll- aktie à M. 600 zus.zulegen. Die Div. für 1903 war bereits auf 5 % festgesetzt, als die Börsen- krisis vom Febr. 1904 grössere Ausfälle brachte. Der für 1903 mit M. 186 758 ausgeworfene Gewinn wurde deshalb einem Abschreib.-Kto überwiesen. Ab 8./7. 1905 kam die erste Liquid.- Rate auf das A.-K. mit 110 %, ab 16./5. 1906 die zweite Rate mit 5 % zur Auszahlung. Die Dauer der Liquid. ist noch unbestimmt. Gründerrechte: S. Jahrg. 1903/1904 d. Buches. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In der Regel im Febr.-März. 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Kassa 1700, Bankguth. 149 777, 5 % Hertelsche Kurs- bericht-Oblig. 150 000, Zs. 3750, zweifelh. Forder. I. – Passiva: A. K. 000 000 300 000, zus. 3 300 000, hiervon zurückgez. 1. Rate à 110 % 3 266 340, somit noch unerhoben 33 660, do. II 126 198, Kredit. 4799, alte Div. 108, Saldo 140 463. Sa. M. 305 228. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 18 396, Saldo 140 463. – Kredit: Vor- trag 112 357, eig. Effekten 1308, Zs. 22 239, Inventar 1115, Eingänge auf zweifelh. Forder. 21519, div. kleine Gewinne 319. Sa. M. 158 859. Kurs Ende 1891–1905: 159.30, 143.50, 127.75, 107, 119, 114, 109, 108.50, 112.50, 104, 98.60, 101, 105.25, 115.60, 38.25 %. Notiert in Berlin u. zwar ab 8./7. 1904 franko Zs., ab 10./7. 1905 in Mark pro Stück, wobei sich die Notiz nur für solche Stücke versteht, auf welche die erste Liquid.-Rate von 110 % zurückgezahlt ist.