Kohlenbergbau. 685 Direktion: Fabrik-Dir. Joh. Heinr. Rückert, Helmstedt; Dir. Max Rix, Völpke. Aufsichtsrat: Vors. Gg. Wellge, Hamburg; Stellv. Komm.-Rat Max Gutkind, Braunschweig; Bank-Dir. Wilh. Heintze, Rechtsanw. Dr. jur. Otto Wachsmuth, Gust. Diederichsen, Hamburg. . Zahlstellen: Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Disconto-Bank; Frankf. a. M.: J. Dreyfus Co. Anhaltische Kohlenwerke in Frose in Anhalt mit Zweigstellen in Reppist und Gross-Raeschen bei Senftenberg. Gegründet: 5./2. 1881; eingetr. 12./3. 1881. Sitz bis 1./7. 1884 in Berlin. Letzte Statutänd. 1899, 22./5. 1902 u. 3./4. 1906. Zweck: Erwerb, Ausbeut. u. Betrieb von Braunkohlenwerken, insbes. Betrieb u. Ausbeut. des Braunkohlenbergwerks „Ludwig“ bei Frose nebst Brikettfabrik, übernommen von der Gew. der Zeche Anhalt ab 1./1. 1881 für M. 1 200 000. Die Abbau-Berechtsame umfassen circa 3000 Morgen. Der Abbau erfolgt mittels 7 Schächten; auch Tagebau. Eisenbahnanschluss nach Frose. 1889 Ankauf der Braunkohlenwerke der Mariengrube Gruhl & Co. b. Senftenberg für M. 2 300 000. Dieselbe besitzt 2 Kohlenfelder: das Südfeld b. Reppist von 111,2438 ha und das Nordwestfeld bei Klein-Räschen von 116,7752 ha und 15 resp. 16 im Mächtigkeit. Der Abbau des Südfeldes erfolgt durch 2 Förder- u. 1 Wasserstollen; auch Tagebau. Die Kohlen werden grösstenteils zu Briketts verarbeitet in 2 Fabriken, von denen die ältere 7 Dampftellertrockenöfen, 4 Dampfkessel u. 3 Pressen, die neuere 9 Dampftellertrockenöfen, 6 Dampfkessel und 6 Pressen enthält. Eisenbahnanschluss nach Senftenberg. Im Nordwest- felde ist ein Wasserstollen, Tagebau und eine weitere Brikettfabrik mit 8 Trockentelleröfen, 8 Dampfkesséln und 7 Pressen, sowie mit Eisenbahnanschluss nach Gross-Räschen etabliert und 1896 eine 2. Brikettfabrik mit 2 Pressen angelegt; seit 1897 in Betrieb. Auf dem Südfelde kam 1899 ein Kohlenfeld von ca. 140 ha in Zugang. Angelegt wurde eine 200 HP. starke elektr. Centrale u. 1899 auf dem Nordwestfelde eine kleine Ziegelei. Daselbst sind 18 Arbeiter- wohnhäuser erbaut. 1904/1905 Ankauf eines 240 ha grossen Grubenfeldes bei Mücheln (Kreis Merseburg) mit 1 255 000 000 gewinnbarem Kohlenvorrat. Der Ausbau soll durch Tagebau geschehen u. eine Brikettfabrik mit 100 000 t Jahresleistung erbaut werden. Die Zugänge auf den Gesamt-Anlagekonten 1895–1905 betrugen M. 7 188 895 (1905 allein M. 692 518), die Abschreib. M. 3 640 416. Produktion: Braunkohlen Absatz Briketts Absatz Einnahme 18938 122 811735 0 3%% M. 2 341728 1899 „% „ 4 803 107 4 838 049 „ 2 411 679 1900 13 737995 13 400 749 %%. „ 2 598 489 1901 „15 274 260 14 758 555 „% „ 2 765 889 1902 ..% „ %? „2 38299 1903 „ 14 434 265 14 034 765 „% „2 691 982 1904 „ 14 844 095 14 469 845 „ 3817469 5757 891 2 380 1905 „ 15 082 340 14 673 110 5760 905, 5.722 429 3740765 77 Die Schwelerei produzierte 1900–1905: 8481, 5539, 11 479, 15 333, 18 701, 19 375 Ctr. Teer u. 66 142, 42 166, 91 070, 114 112, 152 839, 155 108 Ctr. Grudekoks, verkauft wurden 8453, 5462, 11 310, 1595 553, 18 790, 19 450 Ctr. Teer u. 62 006, 17 696, 98 459, 147 921, 154 595, 153 636 Ctr. Grudekoks. . Kapital: M. 6 000 000 in 5000 St.-Aktien (Nr. 1–5000) à M. 300, 3500 St.-Aktien (Nr. 5001 bis 8500) à M. 1000 u. 1000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Letztere beziehen 6 % Vorz.- Div. mit Nachzahl.-Verpflicht.; bei Liquid. werden sie vor den Aktien zu 115 % zuzügl. etwaiger Div.-Rückstände u. 6 % Zs. von Anfang des Jahres eingelöst. Sie können ab 1910 ganz oder teilweise (in letzterem Falle durch Ausl.) zu 115 % zurückgezahlt werden. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht zur Erweiter. der Brikettfabrik u. Tilg. von M. 120 000 der Anleihe I. Em. lt. G.-V. v. 26./2. 1884 um M. 300 000, begeben zu 110 %, u. zum Ankauf der Mariengrube u. zur Tilg. der Anleihe lt. G.-V. v. 6./5. 1889 um M. 2 500 000 in 2500 Aktien Aà M. 1000, übernommen von einem Konsortium, angeboten M. 1 000 000 den Aktionären 5:1 bis 16./5. 1889 zu 140 %, M. 1 000 000 zur Zeichn. aufgelegt zu 160 %. Die G.-V. v. 22./5. 1902 beschloss zwecks Deckung der schweb. Verbindlichkeiten Ausgabe der 1000 ab 1./6. 1902 div.- ber. Vorz.-Aktien. Dieselben, von einem Konsortium zu pari fest übernommen, wurden den Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 22./5. 1902 v. 3.–16./6. 1902 angeboten; auf M. 4000 der bisherigen Aktien entfiel 1 Vorz.-Aktie. Zum Ausbau des neuen Grübenfeldes bei Mücheln beschloss die G.-V. v. 3./4. 1906 Erhöhung des A.-K. auf M. 6 000 000 durch Ausgabe von 1000 neuen St.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906, übernommen von einem Konsortium zu 107 % zuzügl. 4 %, Stück-Zs. ab 1./1. 1906, angeboten den Aktionären 14.–28./4. 1906 zu 110 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 und Schlussnotenstempel. . I. M. 1 800 000 4 % Teilschuldverschreib. v. 1896, 1800 Stücke à M. 1000. 68, 2./1. u. 1./7. Juli (zuerst 1900) auf 2./1.; kann ab 1900 verstärkt oder auch ganz mit 6 Monate Künd.-Frist setilgt werden. Sichergestellt durch Kaut.-Hypothek im Betrage von M. 1 900 000 auf den sesamten Bergwerks- u. Immobil.-Besitz der Ges. nebst Gebäuden, Maschinen etc., wie solcher m 5./3. 1896 bestand, zu gunsten der Wernigeröder Komm.-Ges. a. A. Fr. Krumbhaar. Zahlst. VWie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1905 M. 1 368 000. Kurs in Berlin Ende 1896–1905: Tilg. ab 1901 in 25 gleichen Jahresraten von je M. 72 000 durch Ausl.