― Kohlenbergbau. 703 Braunschweigische Kohlen-Bergwerke in Helmstedt. (Sitz früher in Berlin.) Gegründet: 26./1. 1873. Letzte Statutänd. 28./2. 1899. Zweck: Bergbaubetrieb, Ver- äusserung von Bergwerksprodukten, Herstellung und Vertrieb von Fabrikaten aus solchen. Die Ges. besitzt die früher braunschw.-fiskalischen, für M. 6 000 000 erworbenen Braunkohlen- gruben „Prinz Wilhelm', „Trendelbusch“ u. „Treue“. 1895 erfolgte die Mutung von 2 neuen Kohlenfeldern „Josephé“ u. „Otto“ in Grösse von 2 280 000 qam, 1896 wurden zwei weitere Kohlenfelder „Glück auf' u. „Friedrich“ (3 638 000 qm) für M. 100 000 erworben. Die Berg- werke umfassen gegenwärtig 47 Kohlenfelder im Umfange von ca. 7900 ha. Abgebaut sind davon erst ca. 220 ha. Sonstiger Grundbesitz mit Häusern in Helmstedt, Schöningen, Alwers- dorf, Büddenstedt, Runstedt etc. Im Betrieb sind die 6 Gruben: Prinz Wilhelm-Hauptschacht b. Frellstedt, Prinz Wilhelm- Nordschacht b. Süpplingen, Prinz Wilhelm-Südschacht b. Wolsdorf, Treue b. Offleben, Trendel- busch b. Büddenstedt u. Herzog Wilhelm-Schacht b. Büddenstedt, sowie die Brikettfabriken Treue I, IIL u. IV b. Offleben u. Treue III bei Büddenstedt mit zus. 21 Pressen. Ausgaben für Neuanlagen u. Neuanschaff. 1901–1905: M. 1 611 000, 762 000, 438 000, 272 415, 366 288, wovon auf die Brikettfabriken M. 1 165 631, 19 732, 20 515, 57 386, 110 070entfielen. Auf Grube Treue wird ein neuer Wasserhaltungsschacht angelegt. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. betrug Ende 1905 406 ha 42 a 27,79 qm. Für Grundentschädigungen etc. wurden die- Grubenbetriebe 1905 mit M. 385 000 belastet. Die Ges. gehört dem Anfang Jan. 1900 geschlossenen Syndikat der Brikettfabriken des Helmstedt-Voelpker Reviers, sowie dem Magdeburger Braunkohlen-Syndikat an und besitzt 19 Kuxe der Gew. Bertha-Emilie bei Ottleben, auf deren Anschaffungspreis von M. 54 074 1905 M. 9074 abgeschrieben sind. Produktion: 1899 1900 1901 1902 1903 1904 1905 „%. hI 11 683 374 14 968 569 15 947 547 15092 452 15 939 944 15 220 620 18 757 392 Absatz an: Zzuckerfabriken u.-Raffinerien .. . . 3690 451 4 662 989 4 239 362 3 758 248 3 911 437 3 165 970 3 900 725 Hausbrandkonsument. inkl. Bäckereien „ 88 935 214 387 188 455 157074 124639 143 027 102 949 Ziegel-, Kalk- u. Gipsbrennereien . 287093 329 019 347 020 310 006 313698 324 395 325 177 Spiritusbrennereien u. Brauereien. „ 482 887 566 311. 534095 401432 373 702 363 924 370119 Mühlen u. Spinnereien „ 152 718 194 444 147218 124641 104 812 137197 116657 Kaliwerken u. chemische Fabriken . „ 604 193 856 720 764 465 745 361 756 475 701 664 1449 221 Diverse Fabrirten.. . 1 070820 12/3 507 992 60/0 9903 970 933 306 746 930 750 300 Brikettfabrik.. . 44671 305 6 142 427 7 918 598 7 565 706 8 601 331 8 746 130 10 934 657 Sa. hl 11 048 402 14 239 804 15 161 903 14 056 438 15 119400 14 328 687 17 919 205 Erikettproduktion .. Ctr. 2 802741 3712 621 4579 213 4 574 809 5 182 479 5 285 074 6 338 384 Brikettabsatz ... . 2819533 3712 624 4283 606 4 760 958 4 783 937 5 719 509 6 406 031 .Hnde 1902 sind die Kuxe der mit der Grube Treue markscheidenden Gewerkschaft des Gonsol. Braunkohlenbergwerks Victoria bei Hötensleben (Gruben-, Ziegelei- u. Brikettanlagen) in Besitz der Hildesheimer Bank übergegangen. Es ist der Ges. hierbei gelungen, unter COption auf deren gesamte Kuxe, von denen 1904 an 550 zu M. 495 000, 1905 die restl. 450 zu M. 405 000 erworben sind (in der Bilanz unter Effekten). Die Förderanlagen der Victoria sind so gelegen, dass der Ges. gehörige Kohlenfelder von dort aus bequem abgebaut werden können. Die mit Grube Treue durch Drahtseilbahn verbundene Brikettfabrik Victoria hat jetzt 5 Pressen mit 300 t höchster täglicher Leistung und 4 Felleröfen. Gewinn aus dem Pachtverhältnis für die Helmstedter Ges. 1904 M. 418 415 u. M. 30250 Ausbeute für 1905. Für Umbauten, Neuanlagen u. Landerwerb auf Grube Victoria sind 1905 zu Lasten des Betriebs VN. 215 400 ausgegeben. Eine nahe der Brikettfabrik hergestellte neue Schachtanlage wird allmählich die gesamte Förderung aufnehmen und dadurch die andern Förderanlagen ent- behrlich machen. Kapital: M. 6 250 000 in 750, St.-Aktien und 7250 St.-Prior.-Aktien (Nr. 1 bis 8000) A M. 600, 1207 St.-Prior.-Aktien (Nr. 8001–9207) à M. 1200 und einer solchen (Nr. 9208) A M. 1600. Urspr. M. 4 800 000 in 8000 Aktien à M. 600. Die G.-V. v. 15./5. 1886 beschloss 6251 Aktien = M. 3 750 600 geschah. Lt. G.-V. v. 16./4. 1889 konnten die noch verbliebenen Aktien durch Zuzahlung von 25 % pro Aktie und M. 3 für Stempel ebenfalls in St.-Prior.- Aktien umgewandelt werden, was mit weiter 999 Aktien = M. 599 400 geschah, sodass das A.-K. bestand aus 7250 St.-Prior.-Aktien u. 750 St.-Aktien à M. 600. In der G.-V. v. 26/99 1895 wurde zur Stärkung der Betriebsmittel und zur Tilg. der Resthypothek von M. 1 031 950 Erhöhung um M. 1 450 000 in 1207 St.-Prior.-Aktien à M. 1200 und in 1 St.-Prior.-Aktie über M. 1600 beschlossen. Die Prior.-Aktien berechtigen zu 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungs- anspruch und Voreinlösung im Falle der Liquid. Bei Erhöhungen haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre je zur Hälfte Bezugsrecht zu pari. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. It. G.-V. v. 22./5. 1900, rückzahlbar zu 103 0% auf- genommen zwecks Erricht. einer neuen Brikettfabrik auf Grube Treue (s. oben). 1000 Stücke A Mr. 1–1000) à M. 1000, 1000 Stücke B (Nr. 1001–2000) à M. 1000, 1000 Stücke C (Nr. 2001 bis 3000) à M. 500, auf den Inhaber. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 durch jährl. Auslos. von mind. 4 % im Sept. (zuerst 1905) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder Totalkünd. ab 1905 mit halb- Modensg günstigen Bedingungen in ein Pachtverhältnis zu der Gew. zu treten unter gleichzeitiger durch Zuzahlung von 20 % pro Aktie diese in St.-Prior.-Aktien umzuwandeln, was mit?- 3„