728 – Kohlenbergbau. Concordia“, Bergbau-Akt.-Ges. in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 31./3. 1890; eingetr. 10./5. 1890. Letzte Statutänd. 14./8. 1899 u. 22./4. 1904. Übernahme der Gew. Zeche Concordia mit allen Aktiven u. Passiven für M. 6 500 000. (Die Concordia“ war schon einmal A.-G., Konc. 1853, A.-K. M. 3 300 000, Div. 1872–76: 14, 20, 6, 0, 0 %. Auflös. beschlossen 15./5. 1877.) Zweck: Betrieb von Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte f. Handel u. Konsum. Berechtsame der Concordia: 15 Grubenfelder mit 15 300 000 qm Fläche in den Gemeinden Oberhausen, Styrum, Meiderich, Buschhausen und Alstaden; sie besitzt 5 Schächte, I–V, seit 1896 Schacht III, der ausschliessl. als Wetterschacht dient, seit 1903 den förderfertig gewordenen Schacht IV u. seit 1905 Schacht V, der bis zur Wettersohle abgeteuft ist u. als Wetterschacht dient. Schacht ist als Förder- u. Wasserhalt.-Schacht, Schacht II u. IV sind als Doppel-Förderschächte vollständig ausgerüstet. Schacht II baut in der Hauptsache den westlichen, Schacht I u. IV den östlichen u. nördlichen Feldesteil. Für die Doppelschachtanlage IV/V sind bis Ende 1904 M. 5 198 444 Baukosten aufgewendet. Die derzeitige tiefste Sohle auf den Förderschächten I, II u. IV ist bei 412 i gefasst u. es beträgt die oberhalb dieser Sohle anstehende u. auch schon aufgeschlossene Kohlenmenge im westlichen Felde 16 000 000 t, im östlichen u. nördlichen Felde 28 000 000 t. Das ganze Pis auf 1000 m Teufe anstehende Kohlenquantum beträgt nach markscheid. Berechnungen im westlichen Felde 53 000 000 t, im östlichen u. nördlichen Felde 136 000 000 t; davon ent- fallen 28 000 000 t auf die Gaskohlenpartie, 130 000 000 t auf die Fettkohlenpartie u. 31 000 000 t auf die Magerkohlenpartie. Nach einer dem Geschäftsbericht für 1900 beigegebenen gra- phischen Darstellung betrug damals die Gesamtkohlenmenge bei 100) m Teufe 200 000 000 t, und zwar 55 000 000 t oberhalb der IV. = 412 m Sohle; bis Ende 1905 sind 20 403 796t ab- gebaut. In Betrieb sind ferner 245 Koksöfen, davon 65 mit Gewinnung der Nebenprodukte; 60 Koksöfen 1899 umgebaut u. 60 neue ohne Gewinnung von Nebenprodukten nach System Coppée, deren Gase lediglich zur Kesselheizung verwendet werden, 1902 auf Schacht II errichtet, wobei gleichzeitig die Dampfkesselanlage eine Erweiterung erfahren; letztere 1901 mit neuer Koks-Separation u. Dampfkesselbatterie versehen. Die Ges. besitzt ca. 390 Beamten- u. Arb.-Wohn. u. ein Heim für unverheiratete Arbeiter. Bahnanschluss an Station Ober- hausen. Seit 1893 Betrieb einer Ringofenziegelei. 1904 Ankauf von 2 Bauernhöfen; 1905 Bau der Kolonie im Stadtteil Lirich 20 Wohnhäuser mit 70 Wohnungen. Buchwert-der Gesamt- anlagen Ende 1905 M. 14 845 256 einschl. Zeche Steingatt). Belegschaft 1902–1905 durch- schnittl. 3860, 4611, 5502, 4832 Mann. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 % t. 1 065 771 944 345 884 168 1 085 379 1 216 495 1 139 495 Selbstkosten prot. . . M. 7.31 7.31 7.43 7.22 7.74 7.58 ............ t 170 579 178 180 171 972 205 593 183 450 180 828 Erlös f. I t verk. Kohlen M. — — 9.76 9.41 9.32 9.48 // — 15.17 14.23 14.13 14.27 ///// ?%%% . 840 873 896 736 700 848 447 887 000 924 000 860 000 Ziegelsteine St. 5 190 800 5 110 300 5 046 000 5 110 000 5 221800 4 479 300 Beteiligungsziffer im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat an Kohlenabsatz 1 526 376 t, an Koksabsatz 226 800 t. 1905 Beteilig. an der neu gegründeten Ges. f. Teerverwertung m. D in Meiderich mit M. 90 000, eingezahlt mit 75 %. Die G.-V. v. 27./11. 1902 beschloss den Erwerb des Steinkohlenwerks Steingatt in Kupferdreh. Der unrentable Betrieb der Zeche wurde stillgelegt. Die Concordia-Ges. übernahm deren Syndikatsbeteilig. von 216 376 t zur Erhöhung der eigenen. Kaufpreis M. 1 900 000 (worin M. 776 000 Anleiheschuld Steingatts mit enthalten); der Rest aus dispon. Mitteln der Concordia gedeckt. Die Berechtsame der Gew. umfasst 1 Längen- u. 1 Geviertfeld a. M.; Grundbesitz 13 ha 50 a. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 500 000, erhöht zwecks Ausführung der neuen Schachtanlage IV lt. G.-V. v. 14./8. 1899 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien. Anfang 1900 wurden diese neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien von einem Konsort. zu 235 % übernommen u. von diesem M. 1 300 000 den Aktionären 5: 1 v. 28./2.–15./3 1900 zum gleichen Kurse angeboten; 25 % u. Agio waren gleich einzuzahlen, restliche 75 % am 15./9. 1900 fällig. Der aus den von dem Konsort. übernommenen Aktien resultierte Gewinn wurde (nach Abzug sämtl. Unk. einschl. den durch Einführung der neuen Aktien an der Ber.. u. Frankf. Börse entstandenen) zwischen dem Konsortium und der Ges. geteilt. Das erzielte Aufgeld ist mit M. 2 025 000 dem R.-F. zugeflossen. Die G.-V. v. 22./4. 1904 beschloss zum Ausbau der Anlagen Ausgabe von M. 1 000 000 in neuen Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1904) und von M. 3 000 000 in hypoth. sicher zu stellenden Schuldverschreib.; von ersteren sind M. 800 000 von einem Konsortium zu 270 % derart übernommen, dass sie den Aktionären 10 : 1 v. 7.–21./7. 1904 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1904 u. Schluss notenstempel angeboten wurden, restl. M. 200 000 übernahm dasselbe Konsortium zu 300 %% Agio mit M. 1 693 034 in den R.-F. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib., aufgenommen It. G. V. 22 4. 190 zum Ausbau der Schächte IV u. V, Stücke à M. 1000, auf Namen des A. Schaaffh. Bankverein; in Berlin oder dessen Ordre als Pfandhalter u. durch Indossament übertragbar. Zs. 2/1.