74 Kohlenbergbau. Zwickauer Brückenberg-Steinkohlenbau-Verein in Zwickau i. S. Gegründet: 1855. Letzte Statutänd. 10./5. 1899. Zweck: Abbau von Steinkohlen- lagern u. Verwertung der gewonnenen Produkte. Betrieb einer Kohleneisenbahn. Die Ges. besitzt das grösste Areal im Zwickauer Kohlenrevier, nämlich 646 ha, wovon nur kleine Parzellen zehntenfrei sind. In Betrieb sind jetzt vier Schächte u. 2 Kokereien. Die Schächte I1,, II, III stehen unter sich in ein und demselben Horizonte in direkter söhliger Verbindung. Die G.-V. v. 22./10. 1902 stimmte dem Verkaufe gewisser Kohlen-Abbaurechte in Pöhlauer und Reinsdorfer Flur für den sofort zahlbaren Betrag von M. 250 000 an die Gew. Morgen- stern in Reinsdorf zu. Für Neuanlagen u. Erweiterungen wurden 1901–1905 zus. M. 386 052, 168 323, 237 188, 112 331, 134310 ausgegeben; für Weiterführung der elektr. Kraftstation auf Schacht 1II wurden 1902 u. 1903 allein M. 176 251 aufgewendet. Kohlenförderung 1900–1905: 707 978, 686 691, 665 687, 680 110, 708 318, 743 072 Karren à 7 hl, produziert 283 205, 222 710, 227 405, 257 730, 248 900, 252 760 Ctr. Koks; Belegschaft durchschnittl. 2000 Mann. Kapital: M. 2 700 000 in 7500 Aktien à M. 360, von denen 107 Stück unbegeben sind. Die G.-V. v. 3./10. 1889 beschloss, die damals vorhandenen 20 071 St.-Aktien im Gesamtbetrage von M. 5 425 290 in der Weise zus. zulegen, dass an Stelle derselben 7500 Stück der bisher. Vorz.-Aktien zu M. 360 als gleichber. „abgestempelte Aktien“ zu M. 360 traten, und dadurch das A.-K. auf M. 2 700 000 herabzusetzen. Der hierbei erzielte Buchgewinn von M. 2 725 290 ist zu Abschreib. verwendet worden. Auf je 8 Aktien Serie I, auf je 12 Aktien Serie II u. III, auf je 4 Aktien Serie IV konnte je eine, auf je 3 Vorz.-Aktien konnten je zwei abgestempelte Vorz.-Aktien bezogen werden. Anleihe: M. 1 620 000 in 4 % Oblig. von 1895, 5400 Stücke à M. 300. Tilg. ab 1900 durcech Ausl. im Juni auf 31./12. mit jährl. M. 30 000. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1905 M. 1 440 000. Kurs in Zwickau Ende 1896–1905: 103.50, 15903.75, 102, 99.50, 98.75, 99.50, 101, 101.10, 101.25, 101 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: April-Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. „„ Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. I (bis M. 300 000, Zinsenzuschlag aber bis M. 500 000) 5 0% zum R.-F. II, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 3 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen jährl. Vergüt. von M. 3000), Rest zur Verf. der G.-V. ZBilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Unbegeb. Aktien 38 520, Kohlenfelder 100 000, Zehnten- vorschüsse 66 289, Grundstücke 159 893, Schacht I–IV 2 621 000, Immopbil. VI 3000, Eisen- pbahn 950 000, Ziegelei 2000, Kokerei I u. II 2000, Wasserversorg. 71 153, Wasserhalt.-Ges. Bockwa 1000, Effekten 320 198, do. des R.-F. I 395 861, Hauptmagazin 38 325, Holz 45 049, Debit. 696 032, Bankguth. 188 952, Staatseisenbahn 49 797, Kohlenvorräte 851, Kassa u. Wechsel 16 499. – Passiva: A.-K. 2 700 000, Anleihe 1 440 000, do. Zs.-Kto 15 132, do. Tilg.-Kto 18 000, Kredit. 101 155, Restlöhne 88 082, unbez. Zehnten 249 794, Knappschaftskasse 19 814, do. Berufsgenoss. 70 000, Ern.-F. 133 783, Guth. der Inhaber alter Aktien 4577, R.-F. I 395 860, do. II 200 627 (Rückl. 10 946), Delkr.-Kto 10 000, Div.-Erg.-F. 100 000, Div. 210 000, do. alte 1460, Tant. an A.-R. 2999, Vortrag 5135. Sa. M. 5 766 419. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk.: Schacht 1894 155, do. II 1639 671, do. IV 815 089, Kokerei I 84 520, do. II 43 536, Knappschaftskasse 103 367, do. Berufsgenoss. 69 916, AZs. 45 175, Anleihe-Tilg. 30 000, Unk. 74 372, Steuern 47 997, Abschreib. 132 000, Gewinn 229 080. – Kredit: Vortrag 10 163, Kohlenverkauf u. Kokskohlenabgabe 2 579 505, Koks- verkauf 235 293, Eisenbahnbetrieb 310 119, Altmaterial 35 318, verschied. Einnahmen 35 803, Div. unbegeb. Aktien 2675. Sa. M. 4 208 878. Kurs Ende 1890–1905: M. 355, 315, 230, 215, 270, 520, 720, 850, 755, 650, 745, 740, 760, 690, 635, – per Aktie. Notiert in Leipzig u. Zwickau. pPividenden 1889–1905: M. 15, 20, 12, 0, 0, 12, 25, 40, 60, 30, 0, 50, 60, 50, 30, 25, 28 per Aktie (für 1904 unter Entnahme von M. 25 000 aus dem Div.-Erg.-F.). Coup.-Verj.: 3 J. (F.) 3 Direktion: E. Brückner, H. Winker. Prokuristen: Ehregott Reinb. Kimmer, E. HI. Grimm. Aufsichtsrat: (7–12) Vors. Otto Bauermeister, Stellv. Emil Schickedantz, Arthur Meyer, Zwickau; Rob. Ebert, Georg Borries, Blasewitz; Hch. Würker, Bockwa; Georg Rödiger, Leipzig: Ober-Reg.-Rat von Steindel, Dresden. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Zwickau: Vereinsbank, Ed. Bauermeister, Vereinss. bank Abt. Hentschel & Schulz, C. Wilh. Stengel; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Zwickauer Steinkohlenbau-Verein in Zwickau i. S. Gegründet: 1837. Letzte Statutänd. 31./3. 1905. Zweck: Abbau u. Verwertung von Steinkohlenlagern. – Das Areal der Ges. umfasst 127,2 ha, welches zum grössten Teil zehnten- Pflichtig ist. Im Betrieb sind die vier Schächte: Vereinsglück, Aurora, Glückauf, Fortuna A.-„ eine Brikettfabrik. Der Vereinsglückschacht wurde 1902 gegen die schädlichen Wetter im Patenackerfelde durch eine neue Ventilatoranlage geschützt. Der Glückaufschacht ist 1902/1903, völlig neu ausgemauert u. seit Mai 1903 wieder in voller Förderung. 1899–1901 wurde aus dafür zurückgestellter Res. von M. 495 000 beim Glückaufschacht eine unterirdische Res- asserhaltung und beim Vereinsglückschacht eine elektr. Kraftübertragungsanlage errichtet *V inderung der durch die Mulde verursachten Wasserzuflüsse im südlichen Felde des