88 Petroleum-Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 672 632, Betriebskosten 1 655 453, Abschreib. 316 532, Reingewinn 360 346. – Kredit: Vortrag 19 844, Waren 2 985 120. Sa. M. 3 004 964. Dividenden 1896–1905: 20, 44¼, 47, 60, 34, 44½, 33, 20, 14, 12 %. Direktion: P. Pakheiser, H. Klingspor, Mannheim; A. Stürenberg-Jung, G. Rassow, Bremen. . Char. C. Stubbe, Andr. J. Doremus jr., Frank A. Stoneback, Char. A. Cames in New York. Deutsche Tiefbohr-Aktiengesellschaft in Nordhausen a. H. Gegründet: 10./1. 1899 mit Nachtrag v. 25./5. 1899; eingetr. 16./6. 1899. Letzte Statutänd. 25./6. 1900, 20./6. 1903, 25./1. 1904, 3./3., 30./12. 1905* u. 15./3. 1906. Sitz der Ges. bis 1900 Berlin. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausführung von Bohrungen einschl. Schachtbohrungen u. Schachtabteufungen für fremde oder eigene oder gemeinschaftliche Rechnung, gewerbsmässige Herstellung und Verwertung von Bohrgeräten und Masch., Erwerb u. Verwertung von Bergwerks- und Erdöl- gerechtsamen und von Bergwerkserzeugnissen jeder Art. Beteilig. bei Bohrunternehmungen, bei bergbaulichen und bei solchen Unternehmungen, welche Bergwerkserzeugnisse verarbeiten oder verwerten. Von den Bergwerks-Beteilig. hat die Ges. 1902–1904 einen Teil mit gutem Gewinn veräussert, u. a. an die neu gegründete A.-G. Deutsche Kaliwerke zu Bernterode (U. Eichsfeld), wovon die Ges. Ende 1905 noch 750 Aktien besass. 1903 Erwerb der Wolski- Patente (hydraulisches Widder-Bohrsystem). 1904 Erwerb des Erdölunternehmens der Gew. Hansa in Wietze. Ende 1905 Ankauf des Gesellschaftsbesitzes der Elsäss. Petroleum-Ges. in Walburg. 1906 Ankauf von zwei weiteren Petroleumunternehmungen im Elsass, und zwar die Gew. Gute Hoffnung in Niederbruck (mit 129 ha Konzess.) und der Pechelbronner Erdöl-s werke (mit 2051 ha Konzess.), sowie eines Komplexes von 400 000 Morgen aussichtsvollen Kali- terrains in Prov. Hannover (s. bei Kap.). Kapital: M. 6 625 000 in 6625 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, dazu lt. G.-V. v. 10./6. 1899 M. 300 000. Zwecks Ausbau des Unternehmens u. Vermehrung der Bohranlagen weitere Er- höhung lt. G.-V. v. 25.6. 1900 um M. 350 000 in 350, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien, begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 112 %, angeboten den Aktionären 2:1 bis 10./2. 1901 zu 115 %. Die G.-V. v. 25./1. 1904 beschloss Erhöhung um weitere M. 350 000 in 350 Aktien (div.-ber. für 1904 zur Hälfte), begeben an die Bankfirma Laupenmühlen & Co. in Berlin zu 160 % nebst Tragung aller Kosten, angeboten den Aktionären 3: 1 zu 166 %, ein- zuzahlen 25 % und das Aufgeld am 15./3. 1904, restl. 75 % am 15./9. 1904. Weiter erhöht It. G.-V. v. 3./3. 1905 um M. 500 000, begeben an die Gew. Hansa in Wietze u. Thal gegen Einbringung der Aktiven u. Passiven derselben in die Nordhäuser Ges. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./12. 1905 um M. 700 000 (auf M. 2 600 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906. Diese M. 700 000 sind nicht durch Barzahlung, sondern durch Einbring. des Unternehmens der Elsäss. Petroleum-Ges. zu Amsterdam u. Walburg (Elsass-Lothr.) u. von 100 Kuxen der Gew. Kleeburg bezw. des schuldenfreien Vermögens dieser Gew. seitens des Bankiers Wilh. Laupenmühlen (Laupenmühlen & Co.) zu Berlin gewährt worden. Dieser erhielt dafür die zum Nennbetrage ausgegebenen auf den Namen lautenden 700 neuen Aktien. Ausserdem übernahm die Deutsche Tiefbohr-Akt.-Ges. die Zahlung bis zu M. 113 568 für Verbindlich- keiten der Petroleumges. per 1./10. 1905. Von diesen 700 neuen Aktien offerierte das Bank- haus Laupenmühlen & Co. den alten Aktionären vom 6.–20./2. 1906 380 Stück zu 305 %. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 15./3. 1906 um M. 4 025 000 (auf M. 6 625 500) in 4025 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, begeben zu pari; hiervon dienten 300 Aktien zum Erwerb der Gew. Gute Hoffnung i. Els., 3500 Aktien zum Erwerb der Pechelbronner Erdölwerke u. ausser- dem M. 850 000 bar, 225 Aktien wurden zum Ankauf von Kalifeldern in Hannover verwendet (S. oben). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Gesetzl. u. etwaige Sonderrückl., 4 % Div., vom verbleib. Reste erhält der A.-R. 5 % Tant. (ausser M. 10 000 Fixum), Überrest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: I. Werksanlagen Nordhausen: Grundstück 70 502, Gebäude 279 515, Eisenbahnanschluss 7334, Heiz. u. elektr. Anlagen 37 869, Fabrikwerkzeuge Uuu. Masch. 126 208, Materialienlager 116 512, Mobil. 1, Modelle 1, Fuhrwerk 1: II. Bohrbetriebs- ahnlagen: Bohrgeräte 600 000, Bohrrohre 299 158, Diamanten 244 266; III. Erdölunternehmen in Hannover: Ölgerechtsamekto (Wietze) 1, Ölquellen (Wietze) 1, do. (Hornbostel) 1, Grund- stücks-, Gebäude- u. Tankanlagenkto 156 076, Betriebsmasch. u. Inventar 70 134, Rohöl 61 205; IV. Schachtbauanlagen: Schachtbaugeräte 44 411; V. Diverse: Kaligerechtsame 1, Bergwerks- beteil. 825 828, Patente 1, Effekten 9081, Reichsbankgirokto 5000, Kassa 1691, vorausbez. Vers. 22 891, Debit. 1 799 975. – Passiva: A.-K. 1 900 000, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 300 000 (Rückl. 230 000), Delkr.-Kto 30 000, Accepte 16 064, alte Div. 200, Kredit. 1 454 641, Div. 665 000, Tant. 94 201, Vortrag 17 564. Sa. M. 4 777 672. 5 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts- u. Verwalt.-Unk. 159 981, Zs.-Kto 21 200, Ausstellung (Lüttich) 92 075, techn. Versuche 14 533, Schachtbauvorbereit. 6961, Abschreib.: a) Werksanlagen Nordhausen 49 313, b) Bohrbetriebsanlagen 326 718, c) Erdölunternehmen in Hannover 220972, d) Schachtbaugeräte 7837, Kaligerechtsame 85 044, Patente 169 337; Gewinn 1 006 766. – Kredit: Vortrag 26 466, Betriebsgewinn 1 528 476, Bergwerksbeteil. 419 545, Rohöl 186 251. Sa. M. 2 160 740.