Metall-Industrie. 791 Grundstücke in Bielefeld (s. unten) ca. 1 ha 15 a 31 qm. Die bislang getrennten Betriebe in Berlin sind 1902 in der Fennstr. vereinigt worden; es wurde zu diesem Zweck daselbst ein Neubau aufgeführt. 1899 wurde das Rohrwerk der Firma Wrede & Co. in Bielefeld-Gadderbaum erworben; es werden daselbst jetzt in der Hauptsache nur noch nahtlose Stahlrohre und Transmissionswellen hergestellt; Betrieb von 3 Flammöfen. —– Seit 1898 bis Ende 1900 hat die Ges. nach und nach sämtl. Stammanteile (M. 360 000) der Wesselmann-Maschinen-Ges. m. b. H. in Berlin, erworben. Dieselbe beschäftigte sich neben dem Handel mit Werkzeugmasch. insbes. mit der Ausbeutung eines Patentes auf Blechscheeren. – Da der Fortbestand der Wesselmann-Masch.-Ges., Breslau, an der Kammerichs Werke eine Beteilig. genommen hatten, ein günstiges Resultat nicht erwarten liess, hat sich die Ges. per 30./6. 1903 aufgelöst, was nicht ohne Verlust möglich war. Der Buchwert der Beteiligung, Ende 1902 noch M. 25 000, wurde abgeschrieben. —– Der Handel mit Werkzeugmaschinen wie der Maschinenhandel überhaupt ist aufgegeben, die vorhandenen Bestände an Werkzeugmaschinen wurden 1902 mit M. 60 000 Verlust en bloc für M. 103 000 verkauft; die Fabrikation der Papierbeschneid- maschinen ist seit März 1902 wieder eine geregelte. Der Berliner Betrieb umfasst jetzt die Abteilungen Trägerlager und Eisenkonstruktionen, Feilenfabrik, Wellblechfabrikation und Jalousiebau, Fabrikation von Pressteilen, Maschinenbau. Die Ges. ist seit 1900 in Verfall geraten, und zwar trägt daran neben der allg. Ungunst der wirtschaftl. Verhältnisse die Hauptschuld der übergrosse Expansionseifer der früheren Verwaltung, die das hohe Agio der Aktien benutzte, um der Ges. immer neue Unternehmungen aufzupfropfen. Das Jahr 1900 schloss nach erheblichen Abschreibungen mit M. 350 691 Unterbilanz, die aus dem R.-F. gedeckt wurden. 1901 ergab sich nach vollständigem Aufbrauch der Res. ein neuer Verlust von M. 330 961, zu dessen Tilg., wie zur Sanierung der Ges. überhaupt, die G.-V. v. 9./6. 1902 die unten angegebene Kapitalrekonstruktion beschloss. Inzwischen sind die Wechselverbindlichkeiten der Ges. abgelöst, zu den lauf. Betriebsmitteln bedient sie sich eines durch Kautions-Hypothek gesicherten Bankkredits. (Ende 1905 M. 158 047.) Das Jahr 1902 vermochte die Lage der Ges. nicht zu verbessern, vielmehr ergab die Bilanz per 31./12. 1902 einen neuen Verlust von einschl. der Abschreib. M. 258 417, der sich bis 1./7. 1903 auf M. 337 000 steigerte und eine neue Sanierung, wie sie die G.-V. v. 4./12. 1903 be- schloss, nötig machte. Die Unsicherheit der Zukunft der Ges. und ein längerer Streik der Feilenhauer zeitigte auch im II. Sem. 1903 einen Verlust von noch M. 15 000, sodass der Ge- samtschaden 1903 M. 94 151 betrug. 1904 ist der Betrieb vollständig umgestaltet u. 1905 das Werk in Schladern für M. 140 000 zum Buchwert verkauft; von dem dortigen Grundbesitz sind der Ges. noch 9985 qm verblieben. Mit einem der früheren Direktoren, Koppel, schwebt z. Z. noch ein Prozess. Der aus 1904 herübergenommene Verlust von M. 7285 fand 1905 Deckung. Im Interesse einer Erstarkung der Ges. wurde von einer Div.-Verteilung für 1905 abgesehen. Kapital: M. 1 066 000 in 1066 gleichber., abgest. Aktien (Nr. 1–1066) à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 22./10. 1898 um M. 300 000 in 300 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1899, hiervon angeboten den Aktionären M. 275 000 4: 1 v. 1.–12./12. 1898 zu 180 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 16./9. 1899 um M. 500 000 (auf M. 1 900 000) in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, angeboten M. 368 000 den Aktionären 3: 1 v. 7.–18./12. 1899 zu 165 %. Zwecks Tilg. der am 31./12. 1901 mit M. 330 961 ausgewiesenen Unterbilanz und Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 9./6. 1902 Herabsetz. des A.-K. auf M. 1 266 000, u. zwar durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 2 u. um M. 1000 durch Ankauf einer Aktie nicht über M. 666.66. Ferner wurde Erhöh. des A.-K. um höchstens M. 1 900 000 durch Ausgabe von bis 1900 Vorz.-Aktien à M. 1000 beschlossen. Auf diese stand den Aktionären ein Bezugsrecht in der Weise zu, dass für jede bisherige Aktie unter Anrechnung von M. 666.66 und Zuzahl. von M. 333.34 eine als solche abgest. Vorz.-Aktie bezogen werden konnte. Frist zur Einreichung der Aktien zur Zus. legung bis 1./12. 1902 bezw. zur Zuzahl. und Umwandlung in Vorz.-Aktien 17.–30./6. 1902. Die Zuzahl. wurde auf M. 1 450 000 Aktien mit ca. M. 483 676 geleistet u. wurden diese damit Vorz.- Aktien, M. 450 000 wurden in M. 300 000 St.-Aktien zus. gelegt. 31 nicht eingereichte St.-Aktien wurden für kraftlos erklärt. Buchgewinn der Transaktion M. 633 344, verwandt mit M. 330 961 zur Tilg. der Unterbilanz per Ende 1901, mit M. 117 210 zu Abschreib. und anderweit. Das A.-K. betrug danach M. 1 750 000 in 1450 Vorz.- und 300 St.-Aktien à M. 1000. In der G.-V. v. 25./6. 1903 wurde ein Vertrauensausschuss zur Prüfung aller Verhältnisse des Unternehmens gewählt Der Bericht der Kommission ergab kein erfreuliches Bild von der Lage der Ges., riet jedoch von der Liquid. ab. Infolgedessen beschloss die G.-V. v. 4./12. 1903 zwecks Tilg. der Unterbilanz (festgestellt per 30./6,. 1903 auf M. 337 000) das A.-K. um M. 684 000, auf M. 1 066 000 herabzusetzen durch Zus. legung der 1450 Vorz.-Aktien im Verhältnis 3: 2, durch Ankauf 1 Vorz.-Aktie zu 40 % u. durch Zus. legung der noch vorhandenen 300 St.-Aktien im Verhältnis 3: 1 [Frist bis 21./10. 1904, 36 nicht eingereichte Aktien (10 St.- u. 26 Vorz.-Aktien) wurden für ungültig erklärt; der Erlös für diese Aktien M. 99.63 bezw. 199.27 per Stück steht gegen Quittung zur Verfüg. der Beteiligtenl. Die solcher Art zus. gelegten St.-Aktien sind alsdann den bisherigen Vorz.-Aktien gleichgestellt, sodass künftig der Nachzahlungs- anspruch der Vorz.-Aktien fortfällt. Der Buchgewinn von M. 684 000 liess nach Tilg. der Unter- bilanz für ausserord. Abschreib. etc. einen Reservevortrag M. 281 427 übrig, die zu Abschreib. auf die Werte Bielefeld u. Schladern sowie zur Tilg. der Unterbilanz in Schladern von M. 30 385 benutzt wurden. Hypothek: M. 350 000 (wovon M. 5336 getilgt) zu 3½ % verzinsl. u. mit % amortisier- bar, auf dem Berliner Grundstück, 1904 beim Berliner Pfandbriefamt aufgenommen unter Abstossung der früheren Hypoth. von M. 275 000. M. 50 000 zu 4 % auf dem Bielefelder Werke.