Metall-Industrie. 827 Stahlwerk Mannheim in Rheinau b. Mannheim. Gegründet: 24./1. 1899, Nachtrag v. 18./2. 1899. Letzte Statutänd. 28./5. 1903, 27./2. u. 15./7. 1904. Zweck: Erzeugung und Vertrieb von Stahl in verschiedenen Verwendungsarten, sowie Handel mit einschfägigen Artikeln. April 1900 ist der Betrieb in dem neuerbauten Werke aufgenommen; dasselbe umfasst 2 basische Siemens-Martin-Öfen von je 12t Fassungsvermögen, eine mit 4 Tiegelöfen ausgestatt. Giesserei, eine mech. Werkstätte, fern. ein Press- u. Hammer- werk, welches 1902 in Betrieb gekommen ist. Grösse des Grundstücks ca. 35 000 qm. Das Unternehmen hatte 1902 eine Krisis zu überstehen (näheres s. Jahrg. 1903/1904), die An- fang 1903 zur Sanierung führte, wodurch es ermöglicht wurde, die Unterbilanz per 31/12 von M. 696 000 zu tilgen u. M. 1 111 729 auf Anlagen abzuschreiben, sowie M. 200 000 einem Spec.-R.-F. zuzuführen, dem zur Deckung der Abschreib. für 1903 u. 1904 M. 43 927 bezw. 2462 entnommen und aus dem 1905 M. 120 000 dem R.-F. zugewiesen wurden. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. V. 18/12 1899 um M. 600 000, begeben zu 102 %. Über die Kapital-Transaktion zur Sanierung der Ges. Anfang 1903 s. oben u. Jahrg. 1903/1904 dieses Buches. Die Ges. ist dadurch von Gläubigern u. Schuldverschreib. frei geworden u. Vorräte u. Aussenstände in Höhe von M. 294 377 sind ihr als Betriebsmittel verblieben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., dann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Liegenschaften 200 000, Gebäude 505 691, Masch. 252 296, Kokillen u. Formkasten 34 320, Öfen 1, Geleise 1, Mobil. u. Utensil. 23 843, Modelle 1, Kontor- geräte 1, Licenz 1, Kassa 4208, Wechsel 8107, Waren u. Material. 80 251, Effekten 37 000, Bankguth. u. sonst. Debit. 299 769. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Spec.-R.-F. 40 000, Delkr.-Kto 15 000, Kredit. 58 907, Vortrag 11 583. Sa. M. 1 445 490. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehälter, Steuern, Feuerversich. 86 264, Abschreib. 115 203, Spec.-R.-F. 6389, Delkr.-Kto 3000, Vortrag 11 583. – Kredit: Betriebs- gewinn 219 687, Zs. 2751. Sa. M. 222 439. Dividenden 1899–1905: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Ad. Wirtz. Prokuristen: Kaufm. Wilh. Castendyck, Kaufm. A. Saltzmann. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Fr. Koenig, Stellv. Rechtsanw. Dr. von Zuccalmaglio, Konsul C. Bürck, Bank-Dir. O. Riedel, Mannheim; Dir. Ph. Kippenhan, Karlsruhe; Franz Ludovici, Ludwigshafen a. Rh.; H. Stinnes, Mülheim (Ruhr). Actien-Gesellschaft für Verzinkerei u. Eisenkonstruktion vorm. Jakob Hilgers in Rheinbrohl a. Rh. Gegründet: 0./8. 1888; besteht seit 1864. Letzte Statutänd. 30./6. u. 18./11. 1904 u. 25./1. 1906. Zweck: Herstell. von Eisenhochbau- und Brückenkonstruktionen jeder Art, von Well- blechfabrikaten, Hilgers'schen Pfannen, zerlegbaren eiserren Bauwerken aus Wellblechen; Verzinkerei, Lohnverzinkung u. Patentverzinkerei, Rinnen, Röhren, Reservoiren etc.; Pontons u. Nachen, Dachfenstern aus einem Stück gepresst. Das hypotbekenfreie Areal der Ges. liegt in Rheinbrohl grösstenteils zwischen Bahnhof u. Rhein u. umfasst einen Gesamtkomplex von cCa. 62 200 qm, wovon ca. 1050 am mit Wohngebäuden, ca. 15 100 qm mit Fabrikgebäuden bestanden sind. 1903 bezw. 1904 ist eine Reorganisation des Fabrikbetriebes durchgeführt. 1905 sind grosse Neubauten in Angriff genommen. Die Ges. hat 1904 ihre Beteilig. an der A.-G. „Karl Bechtoldé“ mit ca. M. 472 000 Verlust verkauft. Zur Deckung dieses Verlustes dienten die Res. Betriebsumschlag in Rheinbrohl 1901–1905: M. 1 983 970, 1 447 406, 1708 316, 2 015 812, 2 134 134; Bruttogewinn: M. 134 908, 34 741, 206 622, 304 254, 285 052, 413 816. Gesamtproduktion 6 700 000, 5 400 000, 3 900 000, 4 859 400, 5 360 000, 6 279 000 Kg. Arbeiterz. Ende 1905 295 Mann. Kapital: M. 1 725 000 in 1725 ab 1./10. 1906 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, Erhöhung lt. G.-V. vom 14./10. 1897 um M. 500 000 in 500, ab 1./10. 1897, div. ber. Aktien, begeben an ein Konsort. zu 105 %, ferner erhöht lt. G.-V. v. 31./10. 1899 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./10. 1899; angeboten den Aktionären 3: 1 24./11.–7./12. 1899 zu 110 %. Der Erlös dieser Neu-Em. diente zur Erhöhung der Beteilig. an der gleichartigen Fabrik Bechtold in Jekaterinoslaw u. Vergrösser. des eig. Werkes. Die G.-V. v. 11./6. 1900 beschloss zwecks Vergrösserung der Anlagen u. Herstellung eines Bahnanschlusses weitere Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien, angeboten den Aktionären 4: 1 v. 22./11.– 6./12. 1900 zu 104 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1900 u. Schlussnotenstempel. Zur Begebung gelangten that- sächlich nur M. 250 000, sodass das A.-K. M. 2 250 000 betrug. Zur Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 9./7. 1902 Ausgabe von 1500 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./1.1903, den Aktionären 3:2 v. 9./8.–10./9. 1902 dergestalt zum Bezuge angeboten, dass von 3 ein- gereichten St.-Aktien 1 zu M. 1000 in Zahlung genommen und gegen weitere Barzahlung von M. 1000 zuzügl. M. 40 für Stempel 2 Vorz.-Aktien geliefert wurden; die beiden anderen St.-Aktien wurden mit dem Stempelvermerk „Bezugsrecht ausgeübt 1902“ zurückgegeben. Bezogen wurden bis 10./9. 1902 1280 Vorz.-Aktien, die übrigen 220 Stück sind den ersten