7―――――――――――― Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien ete. 881 Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat A. von Pflaum, Stellv. Oberreg.-Rat a. D. von Diefenbach, Komm.-Rat E. Waibel, Stuttgart; Priv. Jul. Unger, Fabrikant A. Hirth, Oannstatt: Fabrik-Dir. A. Hoch, Ehingen a. D. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Stuttgart: Württ. Vereinsbank, Württ. Bankanstalt, vorm. Pflaum & Co. Röhrenwalzwerke Act.-Ges. zu Gelsenkirchen-Schalke. Gegründet: 17./6. 1898. Letzte Statutänd. 12./12. 1899, 17./4. 1901, 4./9. 1902, 19./3. 1903 16./12. 1905. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation von Röhren, Eisen-, Stahl- u. Metallwaren aller Art. Die geplanten Anlagen sind gleich beim Bau um ein Bedeutendes vergrössert und wurde zu diesem Zwecke ein Areal von 54 Morgen erworben. Dez. 1899 kam der letzte der zunächst gebauten 4 Öfen in Betrieb. Die Ges. gehört dem Syndikat deutscher Gas- und Siederohrwerke an. Das 2. Geschäftsjahr ergab infolge der rückläufigen Konjunktur des Eisenmarktes u. der dadurch bedingten Preisrückgänge und notwendig gewordenen Abschreib. einen Betriebsverlust von M. 256 813. Dieser sowohl wie der Verlust aus 1901 von M. 347 746 wurde durch die Kapital- reduktion bezw. Zuzahlung auf die Aktien getilgt (s. unten). Die G.-V. v. 4./9. 1902 beschloss zwecks Umbau des Röhrenwalzwerkes Ausgabe von Genussscheinen (s. unten). Darauf wurden in den Jahren 1903/1904 sämtliche Ofen umgebaut und ein fünfter für Röhren bis 407 mm Durchm. angelegt. Die G.-V. v. 16./12. 1905 genehm. eine Interessengemeinschaft mit den Wittener Stahlröhrenwerken auf der Grundlage, dass von dem Reingewinn der Schalker Röhrenwerke die Hälfte zur Tilg. der noch im Umlauf befindl. Genussscheine dieser Ges. ver- wendet wird, während der Rest und der Gewinn der Wittener Stahlröhrenwerke in eine Gemeinschaftskasse fliesst. Aus dieser Gemeinschaftskasse erfolgt die Verteilung derart, dass auf Wittener Stahlröhrenwerke 18 Teile entfallen, während auf die Röhrenwalzwerke 6,25 Teile kommen. Bis 30./6. 1907 soll eine völlige Verschmelzung beider Werke erfolgen. Versandt wurden 1904–1905 an 6171, 7131 t Röhren u. Röhrenfabrikate. Kabpital: M. 1 250 000 in 1250 gleichartigen Vorz-Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 12./12. 1899 um M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000, hier- von zunächst 500 Stück mit Div.-Recht ab 1./1. 1900 ausgegeben, angeboten den Aktionären 27./12. 1899 –15./1. 1900 zu 102 %. Das A.-K. betrug danach also M. 1 700 000. Der Rest von M. 300 000 wurde nicht begeben, vielmehr beschloss die G.-V. v. 17./4. 1901 zur Herbei- führung einer Gesund. des Unternehmens u. zur Abstossung von Verbindlichkeiten Ausschreib. einer Zuzahlung von 20 % auf das A.-K. (Frist bis 7./11. 1901); dieselbe wurde mit M. 194 400 auf M. 1 620 000 Aktien geleistet; diese wurden im Verhältnis 5: 3 auf M. 972 000 zus. gelegt und 6 % Vorz.-Aktien. Der restl. Betrag von M. 80 000 Aktien wurde zunächst auf M. 48 000 zus. gelegt, dann auf M. 50 000 erhöht und hierauf auf M. 10 000 St.-Aktien zus. gelegt. Aus der Transaktion ergab sich M. 917 088 Buchgewinn, aus dem ein Verfügungsbestand von noch M. 32 960 resultiert. A.-K. danach M. 982 000 in 10 St.- u. 972 Vorz.-Aktien. Die G.-V. V. 3./5. 1905 beschloss die Erhöhung des A.-K. auf M. 1 250 000 durch Ausgabe von 276 neuen, ab 1./7. 1905 div.-ber. Vorz.-Aktien, übernommen von der Essener Credit-Anstalt in Essen zu 108 % und den Aktionären auf 4 alte eine neue Vorz.-Aktie vom 6.–21./7. 1905 zu dem gleichen Kurse zuzügl. 4 % Stück-Zs. zum Bezuge angeboten; gleichzeitig wurde Zus. legung der 10 St.-Aktien zu 2 Vorz.-Aktien beschlossen (Frist bis 30./9. 1905) u. damit das A.-K. auf den jetzigen eingangs angegebenen Stand gebracht. Von den an Stelle der für kraftlos er- klärten nicht eingereichten St.-Aktien verkauften Vorz.-Aktien erzielten Erlös entfielen auf jede alte St.-Aktie M. 225.06. Genussscheine: Zur Rekonstruktion des Werkes beschloss die G.-V. v. 4.9. 1902 Ausgabe von bis zu 982 Genussscheinen à M. 300, angeboten den Aktionären auf jede Aktie einen bis 25./9. 1902 zuzügl. M. 15 für Stempel. Gezeichnet wurden 511 Scheine = M. 153 300, vollgezahlt seit 1./4. 1903. Die Genussscheine werden ab 1./7. 1902 fest mit 6 % verzinst und nehmen mit den Aktien an der Super-Div. über 6 % gleichmässig teil; vom Reingewinn werden alljährl. 10 % zur Tilg. von Genussscheinen durch Ausl. benutzt. Darüber hinaus kann der Reingewinn bis zur Hälfte zum gleichen Zwecke benutzt werden. Die von den auszugebenden 982 Genussscheinen nicht bezogenen 471 Stück wurden den Aktionären nochmals 1: 1 v. 22./6.–1./7. zu 110 % zuzügl. M. 1.80 Stempelgebühr angeboten u. hiervon 41 bezogen; auf 2./1. 1905 wurden 30 Stück zur Rückzahl. ausgelost. 1905 sind sämtl. Scheine von der Ges. zurückgekauft und 1906 an 245 ausgelost. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (bis 1905 Kalenderfj.). Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 6 % Zs. an Genussscheine, 4 % Div. an Vorz.-Aktien, vom Ubrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 10000), Rest weitere Div. an Aktien u. Genuss- scheine zu gleichen Teilen. Vor jeder Div.-Verteilung werden vom Reingewinn mind. 10 % zur Tilg. von Genussscheinen zurückgestellt (s. oben). Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 257 000, Gebäude 305 000, Werkseinricht. u. Umbau 393 000, Mobil. 2000, Bahnanschluss 19 000, Syndikats-R.-F. 29 000, do. Beteil.-Kto 300, Genussscheinrückkaufs-Kto 146 700, Kassa 9729, Wechsel 33 942, Debit. 417 655, Waren 382 752. – Passiva: A.-K. 1 250 000, Genussscheinkto 146 700, R.-F. 37 000 (Rückl. 7838), Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. I. 56