1154 .. etc. Zweck: Fabrikation von Chemikalien. Die Ges. betreibt auf ihren Fabrikgrundstücken in Radebeul (52,670 qm gross) und bei der Station Weissig (75 ha 29 a gross) Fabrikation chemischer Produkte, und zwar stellt sie in der Hauptsache pharmazeutische Präparate, Riechstoffe und technische Artikel wie Salicylsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure etc. 3 1905 wurde die Fabrikation von künstlichem Indigo nach eigenem Verfahren aufgenommen. In Radebeul sind 122 Gebäude vorhanden, welche zus. 27, 181 am Fläche bedecken und 257,750 cbm Raum fassen. Für verschiedene Neuanlagen, Anschaffungen und Repara- turen sind 1903–1905 M. 204 785, 342 126, 426 000 ausgegeben. Das Fabrikgrundstück bei Station Weissig, auf Nünchritzer Flur, zwischen Elbe und Staatseisenbahn gelegen. ist mit 22 Gebäuden bebaut, welche zus. 13,769 qm Fläche bedecken und 122 857 cbhm Raum fassen. Auf beiden Anlagen zusammen befinden sich 3600 m normalspuriges und 1000 m schmalspuriges Geleis. 1900/1901 nahm die Ges. eine Erweiterung ihrer Fabrikat- Anlagen, hauptsächlich zur Aufnahme der zur Süssstoff(Saccharin)-Fabrikation benötigten Hilfsstoffe vor und kontrahierte zu diesem Zweck die weiter unten erwähnte Anleihe. In- folge der durch das Reichs-Süssstoffgesetz erzwungenen Aufgabe der Saccharinherstellung iss die Schwefelsäureanhydrid-Fabrik in ihrer Entwicklung gehemmt und hat die geplante Ausdehnung nicht genommen. Ein Teil des früher für die Süssstoffherstellung verwerteten teuren Schwefelsäureanhydrids muss jetzt in der weniger wertvollen Form der Schwefel- säure verkauft werden. Die der Ges. für die dauernde Einstellung der Süssstoffabrikation vom Fiskus bewilligte Entschädigung von M. 1 884 840 ist zu Abschreib. und Rücklagen verwandt. Die Weissiger Fabrikanlagen werden jetzt für andere Fabrikationen (u. a. Salpeter- säure) ausgenutzt. Das für die Fabrikanlagen bei Station Weissig nicht benötigte und von diesen abgezweigte Areal bildet das Rittergut Grödel, das mit Annexen ca. 165 ha gross und zurzeit zu einem Preise, der nur ungefähr die Hypoth.-Zs. deckt, verpachtet. Das Grundstück Dresden-Kaditz (46,487 qm gross) war ursprünglich für die Erweiterung der Fabrikationsanlagen bestimmt, aber nicht in Gebrauch genommen, und soll durch Ver- äusserung als Bauterrain Verwertung finden. An Betriebskräften für die Fabrikation sind 2000 HP. vorhanden. Zahl der Arbeiter 720, der Beamten 90. Die Ges. errichtete 1900 eine Filiale in Garfield, Amerika, welche als besondere A.-G. unter dem Namen „The Heyden Chemical Works Garfield' mit einem A.-K. von $ 150 000 ins Leben trat. Mit dem Betriebv wurde Ende 1900 begonnen und 1901 die Salicylsäurefabrikation aufgenommen. 750 Aktien der Garfield Works resp. die erlegten $ 150 000 stehen mit M. 626 640 zu Buche. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 24./4. 1901, rückzahlbar zu 103 %, Stücke 2500 Lit. A (Nr. 1–2500) à M. 1000, 3000 Lit. B (Nr. 2501–5560)0 à M. 500, auf Namen der Dresdner Bank oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von 1 % u. ersparten Zs. im April auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kund. mit 6 Mon. Frist auf einen Zinstermin ab 1906 vorbehalten. Als Sicherheit der von der Ges. zur Erweiterung des Geschäftsbetriebs aufgenommenen Anleihe dient erststellige Sicherungs-Hypoth. von M. 4 200 000 zu gunsten der Dresdner Bank auf den Grundstücken der Ges. in Radebeul etc. (Gesamtgrösse 80 ha 56 a im Taxwert von M. 5 882 698), Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs in Dresden Ende 1901–1905: 100, 100.75, 99.50, 103.75, 104.50 %. Zugel. Sept. 1901. Aufgelegt 10./7. 1901 zu 101 %. Hypotheken (Ende 1905): M. 264 076 auf dem hinzuerworbenen Rittergut Grödel, Rest von M. 305 000, verzinslich zu 4 %, halbjährl. kündbar. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April in Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrück- lagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke: a) Radebeul 424 800, b) Kaditz 225 210, 09 Weissig 209 586; Rittergut Grödel 433 404, Gebäude 2 573 759, Dampfkessel u. Masch. 204 471, Ahpparate 1 428 820, elektr. Anlagen 264 139, Mobil. u. Utensil. 44 043, Bahnanlage 1, Ausschiff.- Anlage u. Kleinbahn 1, Werkstätten 1, Transp.-Wagen 1, auswärt. Anlagen 60 707, Material. 162 502, Rohmaterial u. fertige Waren 2 051 986, Kassa 26 673, Wechsel 156 698, Aktien von The Heyden Chemical Works 626 640, Debit. 1 930 963, Bankguth. 248 776, vorausbez. Versich. 84 734. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Anleihe 4 000 000, do. Zs.-Kto 46 946, R.-F. 800 000, do. II 0 190 Hypoth. 264 076, Kredit. 429 600, Div.. 400 000, Tant. an A.-R. 11 851, Vortrag 5442. a. M. 11 157 917. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 770 866, Arb.-Wohlf. 28 935, Zs. u. Bank- Provis. 126 292, Reparat. 183 205, Dubiose 3868, Abschreib. 281 309, Gewinn 417 294. – Kredit: Vortrag 19 766, Warengewinn 1 792 006. Sa. M. 1 811 772. Kurs: In Dresden Ende 1900–1905: 199, 135, 117, 161, 182, 170 % Zugel M. 5 000 000; aufgelegt bei der Dresdner Bank in Dresden 8./11. 1900 zu 185 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1900. Erster Kurs 14./11. 1900: 196.50 %. – In Berlin Ende 1905: 173 %. Zugelassen Jan. 1905; erster Kurs 17./1. 1905: 185.50 %. Dividenden 1899 –1905: 15, 15, 5, 6, 8, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Hofrat Dr. Carl Kolbe, Prof. Dr. Rich. Seifert, Rob. Vorländer. Prokuristen: C. Th. O. Schiele, J. M. Buz, R. Tittes, R. Edlich, R. Friebe, M. Prater, A. v. Heyden. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Fr. von Heyden, Stellv. Justizrat Dr. W Geh. Hofrat Prof. Dr. Ernst von Meyer, Geh. Finanzrat Dr. H. F. Jencke, Geh. Komm.-EFat Gen.-Konsul G. Arnstädt, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden und Berlin: Dresdner Bank.