1378 Hlotels und Restaurants. Eisenbahn-Hotel-Gesellschaft in Berlin, Centralhotel, Friedrichstrasse 143/149. Gegründet: 1877. Letzte Statutänd. 30./1. 1900 u. 27./9. 1902. Zweck: Verwertung des der Ges. gehörigen Centralhotel- Grundstücks in Berlin durch Vermietung oder Verpachtung. Die Ges. erwarb von Herm. Geber die 11 zus.hängenden Grund- stücke Friedrichstr. 143–149, Dorotheenstr. 19–21 und Georgenstr. 25–27 in Berlin für M. 7 250 000 in M. 4 290 000 Hypoth. u. M. 2 960 000 Aktien behufs Anlage u. Betrieb eines Hotels (des jetzigen Centralhotels) u. Vergnügungs-Etablissements (Wintergartens). Der Bau bedeckt 8922 qm und umfasst 20 Läden, in der Georgenstrasse gegenüber dem Stadt- bahnhofe grosse Restaurationslokalitäten, einen Wintergarten zur Grösse von 1750 qm, 612 Zimmer, von denen ca. 500 dem Fremdenverkehr dienen, diverse Säle etc. Die Ges. war an der „Hotelbetriebs-A.-G.“ in Berlin mit M. 1 996 000 (Ende 1898 mit 25 % Einzahlung) beteiligt. Die Aktien wurden 1899 mit M. 156 953 Kursgewinn verkauft. Mit Wirkung ab 1./4. 1898 besteht ein 1905 bis 1935 verlängertes festes Pachtverhältnis mit der Hotelbetriebs- A.-G. betr. den Betrieb der sämtl. Etablissements, des Central-Hotels, des Bierrestaurants „Zum Heidelberger“, des Café Central. des Wintergartens u. der zugehörigen Läden. Pacht ab 1900 M. 660 000 bis M. 760 000 steigend u. für die Läden M. 240 000 jährl. besonders (auf den Wintergarten, für dessen Betrieb eine besondere Ges. m. b. H. mit M. 300 000 St.-Kapital gegründet ist, entfallen hiervon M. 153 000 jährlich). Die hypothekar. sichergestellte Pacht- kaution der Pächterin beträgt M. 6 000 000. Eine im März 1900 stattgefundene gerichtl. Taxierung des Hotelgrundstücks hat ergeben, dass das Gebäude bedeutend zu hoch zu Buche stand, sodass sich 1900 eine Abschreib. von M. 1 524 970 nötig machte. In der Taxe wurde der Grund u. Boden, auf dem das Hotel steht, höher taxiert als es als Aktivum zu Buche steht, ohne dass jedoch der Wert in den Büchern der Ges. über den Erwerbungswert hinaus erhöht werden kann. Wintergarten u. Hotel sind in den Jahren 1900–1902 mit erheblichem Kostenaufwand zu Lasten der Ges. erneuert und umgebaut; die ferneren Renovationslasten hat aber die Pächterin zu tragen. Kapital: M. 1 584 000 in Aktien à M. 1000, welche als Vorz.-Aktien Lit. A bezeichnet sind, nach verschiedenen Wandlungen: urspr. A.-K. M. 5 400 000. Aktien nicht notiert. Hypothek: Die erste Hypoth. M. 5 743 000 mit 4 % verzinslich, wovon % Amort. ist, hat das Berliner Pfandbriefamt übernommen. Anleihen: Die G.-V. vom 26. April 1895 ermächtigte die Verwaltung, mit den Gläubigern wegen Herabsetzung ihrer Kapitalsforderungen und mit den Prioritätenbesitzern wegen Ermässigung ihrer Zinsansprüche zu verhandeln. Insbesondere wurde angestrebt, die Zs. der 6 % Anleihe auf 4½ % und die der 4 % und 4½ % Anleihen auf 3 resp. 3½ % herabzusetzen, was auch teilweise geschah. I. M. 1 250 000 in urspr. 6 % Partialoblig. von 1880, Stücke à M. 500, rückzahlbar zu 110 % von 1882 ab mit jährl. 1 % des Kapitals durch jährl. Ausl. im Juli auf 2. Jan. Hiervon wurden M. 1 015 500 im Einverständnis der Obligationäre in 4 %, M. 61 000 in 3 % Oblig. umgewandelt, sodass gegenwärtig nur noch wenige 6 % Oblig. ausstehen. Zs. 2./1. u. 1./7. Eingetragen als Grundschuld hinter oben vermerkten M. 5 743 000 unter Hinterlegung des Grundschuldbriefes bei der Reichsbank. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Noch in Umlauf Ende 1905 M. 1 059 850. Kurs Ende 1889–1905: 86.50, 88, 87.40, 85.50, 86.50, –, – 88, 89.50, 93.75, 98, 97,50, 97, 99.50, –, –, – %. Notiert in Berlin. II. M. 1 250 000 in 4½ %, später teilweise auf 3½ % herabgesetzten Partialoblig. von 1889, Stücke à M. 500, rückzahlbar zu 110 % von 1892 ab mit M. 12 500 jährl. Ausl. im Juli (zuerst Juli 1891) auf 2. Jan. Eingetragen als Grundschuld hinter M. 5 743 000 Hypoth. und M. 1 250 000 Oblig. von 1880; der Grundschuldbrief mit Blankocession ist bei der Reichsbank deponiert. Noch in Umlauf Ende 1905 M. 1 182 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Kurs Ende 1889–1905: 101.10, 97.75, 96, 95.75, 90, 93.90, 94, 88.50, 90, 92, 98, 96, 97, 99.50, –, –, – %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 7 289 936, Gebäude 2 400 000, Hypoth.- Amort.-Kto 174 900, Kassa 228, Debit. 843 085, Verlust 1 965 375. – Passiva: A.-K. 1 584 000, Hypoth. 5 743 000, Oblig. I 1 059 850, do. II 1 182 500, Oblig.-Zs.-Kto 41 505, Tant. an A.-R. 3000, Kredit. 1074, Spec.-R.-F. 3 058 597. Sa. M. 12 673 526. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 2 137 600, Hypoth.-Zs. 219 103, Oblig.- do. 82 600, Salär 5250, abgest. Aktienerlös 137, Gen.-Unk. 6262, Gebäude 300 000. – Kredit: Hausverwalt. 776 162, verfall. Zs.-Coup. 30, Zs. 9385, Verlust 1 965 375. Sa. M. 2 750 953. Kurs: Die Aktien werden nicht notiert. Dividenden 1886–1905: 0 %. (Unterbilanz 31./12. 1905 M. 1 965 375, dem ein Spec.-R.-F. von M. 3 058 597 gegenübersteht.) Direktion: Justizrat Franz Bremer. Aufsichtsrat: W. Halberstam, Felix Kallmann, J. Hirschel, Berlin. Zahlstelle: Berlin, Unter den Linden 52: Koppel & Co., Bankgeschäft.