1474 Woll-Wäschereien und Woll-Kämmereien, Wollwaren-Fabriken etc. geschädigt. Die Thatsachen kamen bei der Inventuraufnahme per 31./12. 1903 ans Tageslicht. Zur eingehenden Prüfung der Bücher u. Verhältnisse wurde die Deutsche Treuhand-Ges. in Berlin perufen, die feststellte, dass die Fälschungen bis etwa 1895 zurückreichen; da fast alle Unterlagen zu den Reinschriften vernichtet sind, so ist ein klares Bild von den Vorgängen nur schwer zu erhalten; jedenfalls ist die Div. und Tant. für 1902 zu unrecht verteilt, da in Wirklichkeit am 31./12. 1902 ein grosser Verlust vorhanden war. Die G.-V. v. 9./4. 1904 setzte zur Prüfung der Sachlage einen 7gliedrigen Vertrauensausschuss ein, der in der G.-V. v. 19./5. 1904 Bericht erstattete. Danach ist die Forderung der Ges. an den Silverberg'schen Nachlass von über M. 255 000 mit M. 200 000 von dem Massenverwalter anerkannt; man hofft auf einen hohen Prozentsatz hieraus; die Summe figuriert unter den Debit. der Bilanz. Die 3 bis Ende 1909 engagierten Direktoren zahlen in 5 Jahren M. 40 000, der A.-R. M. 9000 zurück. Der Fehlbetrag von M. 297 275 aus 1903 ist 1904 u. 1905 unverändert geblieben, verdient sind nur die Abschreib. Die sollen durch vollständigen Umbau u. Modernisierung rentabler gemacht werden. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 (Nr. 1=–23000) à YM. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht am 31. Dez. 1893 um M. 100 000, am 14. März 1894 um M. 100 000, am 28. TJuni 1894 um M. 750 000, am 31. Dez. 1895 um M. 550 000 und lt. G.-V.-B. vom 30. März 1898 um M. 500 000 (auf M. 3 000 000) in 500 neuen, ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 30. April 1898 zu 118 %. Den Antrag der Verwaltung, zur Sanierung des Ges. das A.-K. im Verhältnis 3:2 lehnte die G.-V. v. 24./4. 1906 ab. Anleihe: M. 750 0060 in 4½ % Oblig. von 1895, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 31 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1. Okt.; von 1900 an event. mit verstärkter Tilg. oder Gesamtkündigung. Ende 1904 noch in Umlauf M. 605 000 (M. 7000 in eigenem Besitz der Ges.). Zahlst. bei Div.-Scheinen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Grundstücke 90 301, Gebäude 898 862, Masch. 916 686, Utensil. 56 322, Wasserleit. 12 280, Mobil. 4954, Eisenbahnanschluss 28 107, Kantinenbau 41 853, Heizungsanlage 21 625, Klär ungsanlage 23 325, Kassa 2879, Wechsel 48 094, Beteil. bei R. Eupke & Cie. 75 000, Debit. 1 299 371, Material. 368 348, Waren, Ganz- u. Halbfabrikate 272 733, Verlust 297 275. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 605 000, do. Zs.-Kto 8257, alte Div. 40, Unterst.-Kasse 14 053, Kredit. 290 070, Bankschulden 487 458, Delkr.-Kto 53 137. SGa. M. 4 439 015. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 297 275, Material. 1886 282, Löhne 412 991, Frachten 40 034, Olein 36 290, Zs. 67 944, Unk., Versicherungs-, Sleuern- u. Instand- halt.-Kto 205 509, Kohlen 39 649, Delkr.-Kto 26 937, Abschreib. 101 903. – Kredit: Fabrikat.- Ertrag 2 808 914, Beteiligung Lupke & Cie. 8625, Verlust 297 275. Sa. M. 3 114 814. Kurs Ende 1896=–1905: 128, 127.40, 127, 130, 104.90, 90, 97, 117.25, 68, 65. 75 %. Aufgelegt .... eingeführt am 20./5. 1896 zu 127 0%. Notiert in Berlin, Düsseldorf. Dividenden 18918–1905: 6, 8, 10, 6, 8,8, 8, 8, 8, 0, 0, 4, 9, 0, 0 % Couß Verj; .. .. Direktion: Hch. Heisterkamp, Herm. Maly, Bedburg. Prokurist: Leop. Ruland, Bedburg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Wilh. Trimborn, Stellv. Wilh. Korff, Neviges; Wilh. Heck, Bank-Dir. Rich. Bernecker; Fritz Schöller, Elberfeld; Peter Werhahn, Neuss. Zahlstellen: Bedburg: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld. Düsseldorf, Coln, A Aachen, Ruhrort, Hagen i. W., Crefeld, M.-Gladbach u. Bonn: Berg. Märk. Bank; Hlber- * feld: von der Heydt- Kersten & Söhne. Berlin-Luckenwalder MWob A 6G vormals „ Müller in Berlin, Neue Friedr „ 38— 40, mit Filiale in Luckenwalde. Geskäindet 12./4. 1889; eingetr. 29. 4. 1889. Letzte Statutänd. 19./12..1899 bezw. 2772. 1900, Die Firma besteht seit 1861, das Etabliss. in Luckenwalde seit 1878, Bei der Gründung wurde das Wollwarengeschäft der Firma Wilh. Müller in Berlin und Luckenwalde mit Arbeitsstätten in Nowawes, Neurode und Katscher 1./1. 1889 für M. 1 868 480 erworben. Die Fabrikation von Damen-Konfektionsstoffen, Plüschen u. Krimmern wurde 1897 aufgegeben, der Betrieb in Wünschelburg und Neurode eingestellt u. das Grundstück in Nowawes 1903 verkauft. Grösse des Grundstückes in Luckenwalde 13 984 am, wovon 7730 qm bebaut sind. Die Anlagen sind 1906 durch Neubau erweitert. wodurch eine „ der Prodnktion erzielt wird. Inbetriebnahme Mai 1906. 3 Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. zwischen 1–1800) à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 800 000 wurde 1891 durch Rückkauf von 200 Aktien auf M. 1 600 000 herabgesetzt. Die G.-V. v. 27./2. 1901 beschloss weitere Rückzahlung von M. 400 000. Die Kückzahlung erfolgte in der Weise, dass von je 4 emzureichenden Aktien 3 zurückgegeben, eine gegen Zahlung dd-es Nom. Betrages von M. 1000 zurückbehalten u. vernichtet wurde. Die-Aktionäre konnten v. 3./7. 1902 ab ihre Aktien zur Empfangnahme ihnen zustehenden Rückzahl. Beträge bezw. Abstemp. einreichen.