Verschiedene Special-Fabriken der Tentil-Industrie. 1573 Leipziger Tricotagenfabrik Aktiengesellschaft in Leipzig. Gegründet: 16./6. 1898; eingetr. 20./7. 1898. Letzte Statutänd. 22./2. 1900, 31./3.1904, 14./11. 1905 u. 30./1. 1906. Gründ. s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Betrieb v. Trikotagenfabriken u. and. mit aiieser Fabrikation zus. hängenden Geschäftszweigen. Das Fabrikanwesen der Ges. in Leipzig- Lindenau umfasst ein 2740 qm grosses Areal u. besteht ausser aus dem eigentlichen massiven 3 stöckigen Fabrikgebäude aus 7 andern Gebäuden (darunter 1 Wohnhaus) bezw. Schu Dppen. Es werden etwa 320 Arbeiter beschäftigt. Bei der Inventuraufnahme für 1903/1904 stellten sich Unrichtigkeiten in der Bestandsaufnahme für 1902/1903 heraus, die infolge falscher An- gaben des bisherigen entlassenen Direktors Kotte entstanden waren. Nach vorläufiger Fest- Stellung stand ein Fehlbetrag von M. 200 000 in Aussicht. Die ber 20./1. 1905 abgeschlossene Zwischenbilanz ergab aber den erheblich grösseren Verlust von M. 555 867. Die Geschäfte werden fortgeführt u. es wird eine Reorganisation der Ges. erfolgen. Die Gläubiger haben orläufig ein Moratorium bewilligt. Die Decharge-Erteilung für den Dir. Kotte für 1904 ist bis nach Erledigung des gegen denselben schwebenden Strafverfahrens verschoben Dem A.-R. konnten Verfehlungen nicht nachgewiesen werden. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1904 um M. 300 000 in 300 Aktien, begeben zu pari. Die G.-V. v. 14./11. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 650 000 durch Vernicht. von 650 der Ges. unentgeltlich über- gebene Aktien und Vernicht. von 120 der Ges. freiwillig überlassenen Genussscheinen. Der Buchgewinn aus der Transaktion (es wurden der Ges. ausser obigen 650 Akt. noch weitere 235 überlassen, die sie wieder verkaufte) von M. 885 000 wurde mit M. 714 493 zur Tilg. der Unterbilanz aus 1905 u. mit dem Rest zu Abschreib. verwendet. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. A. 500 pro Mitgl.), bis 20 % Tant. an Vorst., Grat. an Angestellte und zum Beamten-Pens.-F., Reest weitere Div. an die Aktien. 3 Hypoth.-Anleihe: M. 350 000 in 5 % Teilschuldverschreib. It. G.-V. v. 31./3. 1904, rück- zgahlbar zu 102 %. 700 Stücke (Nr. 1–700) à M. 500, auf Namen der Credit- u. Spar-Bank in Leeipzig als Pfandhalterin oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Lilg. ab 1910 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im Sept. (zuerst 1909) auf 1./4.; verstärkte Liflg. oder gänzl. Künd. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin ab Ende März 1909 vor- bekhalten. Sicherheit: Erststellige Kaut.-Hypoth. in Höhe von M. 350 000 zu gunsten der CEredit- u. Spar-Bank in Leipzig auf dem Fabrik- Etabliss. der Ges. in Leipzig-Lindenau; Wert der verpfändeten Objekte nach der Taxe vom Juni 1904 zus. M. 675 630. Zahlstellen: Leipzig: Ges.-Kasse, Credit- u. Spar-Bank; Dresden: Gebr. Arnhold. Verj. der Coup. 4 J. (F.), deer Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Kurs in Dresden Ende 1904– 1905: 101.50, —– %. Zugelassen Aug. 1904; erster Kurs 14./9. 1904: 101.25 %. Infolge der oben geschilderten Vorgänge der Ges. war die Firma Gebr. Arnhold in Dresden bereit, bis 25./3. 1905 die Stücke zZzurückzunehmen. Bilanz am 30. Sept. 1905: Aktiva: Areal 80 000, Gebäude 171 236, Masch. 287 948, Utensil. 16 710, Riemen 2449, elektr. Bel.-Anlage 1274, Masch.-Bau 14 483, Vorräte 204 370, Kassa 1180, Wechsel 212, Bankguth. 27 189, Debit. 152 967, Kaut.-Kto 1010, Verlust 714 493. – Passiva: A.-K. 1 050 000, Teilschuldverschreib. 350 000, do. Zs.-Kto 8850, Delkr.-Kto 17 797, Kredit. 248 875. Sa. M. 1 675 522. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Verlust 611 939, Unk. 69 136, Provis. 11 337, Zs. 16 896, Abschreib. u. Rückstell. auf Debit. 21 825. – Kredit: Übertrag des R.-F. 16 640, Verlust 714 493. Sa. M. 731 133. Dividenden 1897/98–1904/1905: 28vo, 4, 6, 0, 3, 6. 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: E. Rich. Müller. Prokurist: Willy Klitzsch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bank-Dir. Carl Harter, Berlin; Stellv. Max Polter, Leipzig; Georg Mamlock, Herm. Liebisch, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Credit- u. Spar-Bank. Vigogne-Aktien-Spinnerei Werdau zu Leubnitz b. Werdau i. S. Gegründet: 1891. Letzte Statutänd. v. 21./4. 1900. Die Ges. erwarb die Handels-Ges. Focke & Kahle, und zwar die Spinnerei in Leubnitz u. deren Grundstück mit Ziegelei in Werdau. Übernahmepreis zus. M. 939 323. Zweck: Errichtung, Erwerb, Betrieb u. Veräusserung von Vigognespinnereien u. sonstigen industriellen Anlagen aller Art. Die Ges. besitzt und betreibt eine Spinnerei mit Färberei in Leubnitz, eine Spinnerei in Werdau und eine Dampfziegelei in Werdau. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 333 328 (Leubnitz u. Werdau)/. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., 15 % an Vorst. u. Angestellte als Tant. u. Grat., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Betriebsanlagen 735 203, Bestände 225 698, Debit. 220003. —– Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 18 000, Hypoth. 333 328, Buchschulden 412 577, Reingewinn 17 000. Sa. M. 1 180 905.