Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 219. Oldenburgische Eisenhütten-Gesellschaft zu Augustfehn mit Sitz in Oldenburg im Gr. Gegründet: 1856, besteht seit 1857. Letzte Statutänd. 17./10. 1899, 8./10. 1904 u. 25./10. 1905. Zweck: Betrieb einer Eisengiesserei, eines Emaillierwerkes, eines Puddel- u. Walzwerkes u. einer Hufeisenfabrik, Handel mit Eisenfabrikaten u. ähnl. industr. u. kaufmänn. Unternehm.; die Ges. besitzt eig. Anschlussgeleise an die Strecke Bremen-Leer, ausserdem durch das Aper Tief eine Wasserstrasse zur Ems. sowie 35 Häuser mit 76 Familienwohnungen. Grundbesitz ca. 15 ha. Fabrikate: Walzeisen, Gusswaren u. Hufeisen. 1904 Anlage einer Werkstätte zum Emaillieren der Öfen. Produktion 1902/03–1905/06: 4154, 4320, 4688, 4916 t, verkauft 4049, 4341, 4737, 5045 t im Werte von M. 647 057, 673 465, 739 063, ?. Das Missverhältnis in den Preisen des Rohmaterials und der fertigen Ware ist 1904/1906 nur wenig besser geworden. Kapital: M. 800 000 in 2000 konv. Aktien (Nr. 1–2000) à M. 400. Urspr. M. 900 000, erhöht 1873 um M. 300 000 auf M. 1 200 000 durch Gratisüberlassung von 750 Aktien à M. 400 seitens der Ges. an die Aktionäre. Die G.-V. v. 3./12. 1897 beschloss Herabsetzung auf M. 800 000 durch Zus. legung von 3: 2 Aktien; Einlieferung bis 31./5. 1898. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke 18 520, Wohngebäude 87 402, Fabrik- gebäude 92 659, Masch. 124 445, Modelle 27 070, Werkzeuge u. Utensil. 25 000, Eisenbahn 2400, Werksgespanne 1526, Walzwerks-, Giesserei- u. Hufeisenkto 196 733, Rohmaterial 36 273, Kassa 1584, Wechsel 5260, Hypoth. 20 000, Effekten 19 340, Feuerversich. 2207, Debit. 261 393. – Passiva: A.-K. 800 000, R.-F. 41 018, Kredit. 44 183, Div. 32 000, do. alte 448, Tant. an Vorst. 2864, Vortrag 1303. Sa. M. 921 817. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abgaben 928, Arb.-Wohlf. 9096, Versich. 1497, Reparat. 8065, Gasbeleucht. 3082, Gen.-Unk. 40 017, Diskont u. Zs. 2089, Effekten, Kursverlust 480, Gewinn 67 509. – Kredit: Vortrag 360, Walzwerks- u. Giessereiprodukte 126 820, Miete 5586. Sa. M. 132 766. Kurs: Aktien eingeführt 5./12. 1888 zu 122 %. Kurs Ende 1888–97: 123, 131.25, 113, 68, 58, –, –, 56.10, 65.50, 60.50 %; konv. Aktien eingeführt im Aug. 1898, Kurs Ende 1898 bis 1906: 119.10, 165, 126.10, 75.25, 68.50, 97, 89, 103.50, 97.10 %%. Notiert in Berlin. Dividenden: Aktien: 1886/87–1896/97: 1, 8, 6½, 8, 1, 0, 0, 0 0, 0, 0; en flie 1897/98–1905/1906: 8, 12, 15, 0, 0, 0, 0, 2, 4 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: C. Schmidt, O. Bohne. Prokurist: Chr. Fr. Cramer. Aufsichtsrat: Vors. Carl Meentzen, Dir. J. Cropp, Oldenburg; Bankier Ernst Wallach, Franz Siele, Oberbürgermeister a. D. Arth. Pagels, Berlin. Zahlstellen: Berlin: A. Falkenburger, Deutsche Bank; Leer: Ostfries. Bank: Oldenburg: Oldenb. Spar- u. Leih-Bank. *―― = = * 0 Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede. (Hauts-Fourneaux Lorrains Aumetz-La Paix.) Gesellschaftssitz und Centrale in Brüssel. Rue Ducale 41. Generaldirektion in Kneuttingen. Lothringen. Hüttendirektion in Kneuttingen; Grubendirektion in Aumetz, Lothr. Gegründet: 15./5. 1897 als Aumetz Belgisch-Lothringer Gruben- u. Hüttenverein in Brüssel auf 30 Jahre. Lt. G.-V. v. 24./11. 1897 fusionierte sich die Ges. mit der Socicté anonyme des. Hauts-Fourneaux de la Paix, gegründet 24./10. 1896. Letzte Statutänd. 25./11. 1903. Zweck: Förderung u. Verkauf von Eisenerz, Fabrikation von Roheisen, Verwandlung in Eisen oder Stahl u. überhaupt alles, was mit der Produktion von Eisen u. Stahl u. deren „ Weiterverarbeitung zus. hängt. 1907 stehen der Ges. im ganzen 7 Hochöfen mit 430 000 t Jahresproduktion zur Verfügung; der Bau eines achten Hochofens ist beschlossen. Neues Verwaltungsgebäude auf Hütte Friede und zahlreiche Arbeiter- u. Beamtenwohnungen auf allen Anlagen. Die G.-V. v. 12./10. 1898 beschloss Gründung eines Stabl- u. Walzwerkes. Das Mai 1900 in Betrieb gekommene Stahlwerk umfasst 4 Konverter zu je 20 t, zwei Roheisenmischer von 150–170t Gehalt und die zugehör. Einricht. Es fabrizierte 1901/02–1905/06: 171 116, 223761, 258 369, 254 120, 297 006 t. Im Walzwerke, das für ca. 400 000 t jährl. Rohstahlverarbeit. angelegt ist, sind in Betrieb: 1) eine Blockstrasse, 2) eine schwere Reversierstrasse für grosse Träger u. schwere Schienen u. dergl., 3) eine Knüppel- u. Platinenstrasse, 4) eine mittlere Trägerstrasse, 5) eine Strasse für kleinere Träger u. grobes Handelseisen, 6)Yein Stab- u. Fein- eisen-Walzwerk mit einer Trio-Vorstrasse u. Doppel-Duo-Fertigstrasse. Produktion des Walz- werks 1901/02 – 1905/06: 149 503, 192 748 228 302, 232 428, 269 464 t. Zahl der Arbeiter des Stahl- u. Walzwerks 1905/1906 1375 Mann. Die Hochöfen der Hütte Friede erzeugten an Roheisen für eigenen Bedarf 1901/1902 bis 1905/06: 106 754, 135 698, 135 271, 144 732, 234 013 t. Zahl der Arbeiter an den Hochöfen 1905/06 633 Mann. Vorhanden ist ferner eine grosse Stahlgiesserei mit Martinofen, Sehlacken- steinfabrik, elektr. Centrale mit Hochofengasmasch. 4 3