220 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die Ges. besitzt über 400 ha Bergwerkskoncessionen, bei Aumetz belegen, erworben zu frs. 12 500 pro ha. Förderung in den Gruben in Aumetz 1902/1903–1905/06: 361 520, 456 070, 480 178, 663 563 t Minette. Das Erz wird auf der mit Aumetz durch eine 12 km lange Drahtseilbahn verbundenen Hütte Friede an der Eisenb. Kneuttingen-Algringen verarbeitet. Arb.-Zahl 1905/06: 587 Mann. Ausserdem besitzt die Ges. die Bergwerks-Konc. „Friede“ über 226 ha, hiervon ca, 100 ha Bergwerksterrain. Aus Grube Friede wurden 1902/03–1905/06: 154 670, 144 015, 159 716, 199 995 t gefördert. Arb.-Zahl 1905/06: 195 Mann. Grundbesitz in Kneuttingen ca. 140 ha, in Aumetz ca. 20 ha. Für Verbesser. und Neuanlagen wurden 1903/04–1905/06 M. 2 893 788, 4 570 439, 3 273 985 aufgewandt, Löhne 1905/06 M. 5 600 906. Ende 1906 Ankauf der Hälfte der Kuxe der Gew. Empel. Die Ges. beschloss in der G.-V. v. 22./1. 1900 Ankauf der 1000 Kuxe der Gew. General, Kohlenzeche bei Weitmar in Westfalen bis auf einen für M. 2 800 000, welche mit M. 2 000 000 zu Buche stehen. Ende 1905 kam ein neuer Schacht in Förderung. Auf derselben stehen jetzt 140 Koksöfen mit monatl. bis 13 500 t Leistungsfähigkeit. Die Zeche ist Mitgl. des Kohlen- und Koks-Syndikats geblieben, Beteilig. 100 000 bezw. 140 000 t; sie fördert Fett-, Flamm: u. Magerkohle. Förderung 1901/1902–1905/06: 124 502, 113 222, 64 463, 72 635, 118 134 t, Koks- erzeugung: 75 967, 78 940, 70 952, 74 368, 106 517 t. Belegschaft 1905/06 638 Mann. Nach Fertig- Sstellung des neuen, massiv gemauerten Schachtes hat sich die Kokserzeugung erhöht; die hierfür erforderl. heuen Koksöfen zur Gewinnung d. Nebenprod. sind seit Sept. 1905 in Betrieb. Die Ges. ist bei dem Stahlwerks-Verbande mit 339 190 t Rohstahl beteiligt, davon entfallen auf Produkte A 299 206 t, auf Produkte B 39 984. Um sich bei der Deckung des Roheisenbedarfs unabhängig zu machen, beschloss die G.-V. 1903 sich die ganze Produktion der benachbarten Fentscher Hüttenwerke Akt.-Ges. in Kneuttingen zu sichern. Da eine völlige Fusion der beiden Ges. auf Formschwierigkeiten stiess, hat sich Aumetz-Friede die Option für über % der Fentscher Aktien behufs Umtausch derselben gegen Aumetz-Aktien erworben. Gegen je 50 Vorz.-Aktien à frs. 100 von Fentsch wurden 11 Aumetz-Aktien à frs. 500 und gegen = 15 gewöhnliche Aktien à frs. 100 von Fentsch eine Aumetz-Aktie à frs. 500 gewährt. Die Anfeiheschuld von Fentsch bleibt durch diese Transaktion unberührt. Eine Bankengruppe hat sich bereit erklärt, der Aumetz-Ges. gegen hypothekar. Sicherung die von ihr benötigten Kredite zu gewähren mit dem Recht, den Betrag innerh. 5 Jahren gegen Aktien der Ges. zu pari umzutauschen. Betreffs des der Ges. bereits gewährten Kredites von M. 3 000 000 wird den Banken dasselbe Recht bewilligt. Zur Realisierung aller Projekte hat die G.-V. v. 25./11. 1903 von Aumetz-Friede die Verwalt. zur Ausgabe von insgesamt frs. 12 100 000 Aktien, je nach Bedarf, ermächtigt, hiervon bereits im Frühjahr 1904 frs. 2 666 500 zwecks Erwerb von Aktien der Fentscher Hütten-A.-G. ausgegeben. Auf die verbleibenden frs. 9 433 500 steht den Banken, welche die Ges. in den letzten Jahren mit weitgehenden Krediten gegen hypothek. Eintragung unterstützt haben, auf Grund der Beschlüsse der a. o. G.-V. v. 25./11. 1903 ein Bezugsrecht zum Pari-Kurse von frs. 500 zu. Auf Grund von Verhandlungen mit diesen Banken haben diese sich bereit erklärt und verpflichtet, gegen eine Vergütung von 5 % auf die bewilligten Kredite, die neuen ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien zum Kurse von frs- 600 demnächst zu beziehen. Die Löschung der Hypothek erfolgt sofort nach Übernahme der Aktien. Nach Durchführung dieses Aktienbezuges wird das Kapital der Ges. frs. 35 500 000 betragen. Der Erlös der neu auszugebenden Aktien wird ausser zur Deckung der Bank- schulden zur VWerstärkung der Betriebsmittel dienen (s. auch unten bei Kapital). Ende 1904 wurden die Gesamtanlagen der Fentscher Hütten in Pacht genommen (s. diese Ges.). Die 2 Fentscher Hochöfen erzeugten 1904/05–1905/06: 143 397, 147 598 t Roheisen u. beschäftigten ca. 300 Mann. Kapital: frs. 26 066 500 (M. 20 853 200) in 52 133 gleichberecht. Akt. à frs. 500 (M. 400). Urspr. frs, 8 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1897 um frs. 4 000 000 u. It. G.-V. v. 12./10. 1898 um frs. 3 000 000. Die Aktien von 1898 wurden den Aktionären 4: 1 vom 21./10.–5./11. 1898 zu frs. 650 pro Aktie angeboten. Die G.-V. v. 22./1. 1900 beschloss weitere Erhöh. um frs. 5 000 000 (auf frs. 20 000 000) in 10 000 ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien à frs. 500. Hiervon dienten 7000 Stück zur Erwerbung der Zeche General bei Weitmar i. Westf. (s. oben), restl. 3000 Stück wurden den Aktionären 10: 1 vom 15.–17./2. 1900 zu à frs. 650 angeboten. Da die Ges. infolge Umschwunges der Konjunktur in finanzielle Schwierigkeiten geraten war (Unterbilanz am 30./6. 1901 frs. 821 131), so beschloss die G.-V. v. 15./3. 1901 Zwecks Sanierung, das A.-K. um frs. 10 000 000 durch Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien zu erhöhen. Es stellte sich jedoch alsbald heraus, dass weit einschneidendere Massregeln erforderl. waren, um die Ges. wieder auf eine gesunde Grundlage zu stellen, sie von ihren schweb. Schulden zu befreien und ihr zugleich ein ausreichendes Betriebskapital zu sichern. Demgemäss be- schloss die G.-V. v. 23./7. 1901, die bisherigen frs. 20 000 000 alte Aktien zu frs. 4 000 000 zus. zulegen und frs. 22 000 000 neue Aktien auszugeben, wonach das gesamte A.-K. der Ges. sich auf frs. 26 000 000 beläuft. Der Umtausch von 5 alten Aktien gegen eine neue fand 4./11. 1901 statt. Die 44 000 neuen Aktien à frs. 500 wurden den Aktionären 10: 11 v. 9.–14./9. 1901 zu pari angeboten u. sind jetzt voll eingezahlt. Die beteiligte Bankgruppe G. unter Zahlst.) übernahm vertragsm. die von den Aktionären nicht bezogenen neuen Aktien; ferner über- nahm sie die noch im Portefeuille der Ges. gewesenen frs. 1 000 000 4 %, Oblig. u. frs. 6 000 000 neue 4½ % Oblig. Insgesamt flossen der Ges. durch diese Transaktionen frs. 28 000.000 neue Mittel zu, die zur Rückzahlung der Bankschulden, zur Vollendung der Walzenstrassen und zur Vermehrung der Betriebsmittel dienten.