Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 1 Baroper Walzwerk. Akt.-Ges. in Barop bei Dortmund. Gegründet: 20./2. 1884. Statutänd. 18./11. 1899, 30./6. 1905 u. 30./11. 1906. Zweck: Betrieb eines S. M. Stahlwerkes mit 2 Ofen à 30 t und eines Feinblechwalz- werkes, insbes. des erworb. Hammacher'schen Puddlings- u. Walzwerks mit 3 Walzenzug- masch. von zus. 1900 HP., 4 Walzenstrassen mit 2 Paar Vorwalzen, 1 Kaliberwalzgerüst u. 9 Paar Fertig-Hartwalzen f. Feinbleche, 6 Blechscheren mit 2 Motoren, 14 Dampfkessel, 6 Schweiss- öfen, 13 Wärmöfen, 1 Rollofen, Verbleiungs- und Verzinnungsanlage; seit 1898 auch ein Platinenwalzwerk. Fläche des Grundbesitzes 44 104 qm. Produktionsfähigkeit bis 26 000 t Feinblech jährl. Die Lage der reinen Walzwerke hat sich in den letzten Jahren immer mehr verschlechtert und die Ges. hat infolge der ungünstigen Konjunktur seit 5 Jahren mit Ver- lust gearbeitet, der am 30./6. 1905 inkl. aussergewöhnlicher Abschreib. die Höhe von M. 500 000 erreicht hatte. Da unter den gegebenen Verhältnissen nur durch weitere Verfeiner. u. Speziali- sierung der Erzeugnisse auf die Dauer an eine Ertragsfähigkeit des Unternehmens zu denken ist, so wurde 1905/06 ein eigenes Siemens-Martin-Stahlwerk erbaut, dasselbe, seit Juli 1906 in Betrieb, erhielt 2 Öfen zu je 30 t, von denen einer als Reserveofen dient. Die Baukosten von etwa M. 750 000 einschl. Aufbau der Feinblechstrasse sind durch Aus- gabe der Vorz.-Aktien (s. unter Kapital) aufgebracht. Das ganze Werk erhielt im Nov. 1906 elektr. Antrieb u. werden demgemäss die ohnehin veralteten Dampfmasch. successive durch Elektromotore ersetzt, wodurch eine doppelte Leistungsfäbhigkeit erzielt werden dürfte. Mit dem Rhein.-Westf. Elektrizitätswerk in Essen ist ein Vertrag auf zunächst 10 Jahre wegen Lieferung elektr. Energie abgeschlossen. Umsatz: 1898/99–1905/1906: M. 2 877 537, 3 616 783, 2 361 992, 2 599 286, 2 170 318, ?, 2 721 516, 2 998 827. Arb.-Zahl 330. Kapital: M. 1 250 000 in 195 abgest. St.- u. 1055 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./7. 1905 bis 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungspflicht, so- dann die St.-Aktien bis 4 %, während ein etwaiger weiterer Überschuss gleichmässig an alle Aktien verteilt wird. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 19./3. 1889 um M. 400 000 u. lt. G.-V. v. 28./8. 1889 um MI. 250 000 auf M, 1 000 000, in gleichwertigen Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 30./6. 1905 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zus. legung der Aktien in Verhältnis 2: 1 (Frist bis 1./4. 1906) und Ausgabe von 6 % Vorz.-Aktien bis zur Höhe von M. 1 250 000. Hiervon sind zunächst nur M. 1 000 000 emittiert, welche die Unnaer Bank zu 100 % übernommen und den Aktionären bis 5./8. 1905 zu 106 % derart ange- boten, dass diese gegen Rückgabe von zwei alten Aktien und Zuzahlung von M. 1120 bar M. 2000 neue Vorz.-Aktien beziehen konnten. Die Ausgabe der weiteren M. 250 000 Vorz.- Aktien bleibt dem Ermessen des A.-R. vorbehalten, soll jedoch nur dann und insoweit er- folgen, als der Ges. aus vorstehender Transaktion nicht mind. M. 750 000 zufliessen. Der durch die Zus.legung erzielte Buchgewinn von M. 500 000 diente zur Beseitigung des Fehl- betrages in dieser Höhe am 30./6. 1905 einschl. Abschreib. Die der Ges. durch die Ausgabe der Vorz.-Aktien zugeflossenen neuen Mittel werden mit M. 600 000 zur Errichtung eines Martinwerkes und der Rest zum Ausbau der bestehenden Walzenstrassen verwandt. Nach dem Bericht der Verwaltung haben von dem Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien 305 Aktionäre Gebrauch gemacht, welche mithin 610 Prior.-Aktien für 305 zus. gelegte St.-Aktien und die Zuzahlung erhalten haben. Die so in den Besitz der Ges. gelangten 305 St.-Aktien wurden lt. G.-V. v. 30./6. 1905 bzw. 30./11. 1906 eingezogen und vernichtet. A.-K. also jetzt wie oben angegeben M. 1 250 000. Hypoth.-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1898, rückzahlb. zu 103 0%, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch jährl. Ausl. im Okt. auf 2./1. Be- geben zu 100 %. Zahlst. unten. Noch in Umlauf 30./6. 1906 M. 455 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. bis 10 % des A.-K., mind. 5 % 2. Ern.-F., bis 6%% Div. an Vorz.-Aktien mit event. Nachzahlungspflicht, bis 10 % des A.-K., event. besond. Rückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 3000), Uberrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke 25 500, Wohnhaus 24 674, Fabrikgebäude 178 104, Masch., Kessel-Walzenstrasse u. Öfen 331 994, Bahnanschluss 5266, Utensil. 6838, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Feuerversich. 1488, Beleucht.-Anlage 3657, Verbleierei u. Verzinnerei 5882, Glüherei 26 506, Blöcke 25 613, Platinen 1077, Ofenrohrbetrieb 749, Material. 36 993, Ersatzstücke 21 337, Walzen 35 941, Roheisen, Schrottspäne etc. 144 550, Blechlager 25 995, Kommissionslager 38 411, Beteilig am Feinblech-Syndikat 5000, Anteil am R.-F. do. 11 739, Depoteffekten 225 000, Kassa 6433, Martin-Stahlwerkneubau 460 413, Aktienamortis. (auf Stamm-Aktien zu amortisieren) 305 000, Debit. 479 671, Verlust 39 427. – Passiva: A.-K. St.-Aktien 195 000, do. St.-Aktien noch zu amortis. 305 000, Vorz.-Aktien 1 055 00), Anleihe 455 000, do. Rückzahl.-Kto 2000, Löhne 20 424, Unterst.-F. 107, Kredit. 440 738. Sa. M. 2 473 270. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs., Skonti etc. 29 634, Unfallbeiträge 6225, Arb.- Wohlf. 6516, Steuern 4073, Anleile-Zs. 10 575, Verwalt.-Unk. 32 015, Tant. an A.-R. 3000, Abschreib. 24 145. – Kredit: Betriebsgewinn 76 759, Verlust 39 427. Sa. M. 116 186. *――――