228 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. einem Kurse von 114 % für die Aktie plus 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1905 entspricht. Die Auszahl. der bis 30./10. 1905 eingereichten Aktien fand sofort statt. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividenden 1897/98–1904/1905: –, – (Baujahre), 4, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidatoren: Max Fischer, Otto Kuschel. Aufsichtsrat: (7) Vors. Komm.-Rat Max Steinthal, Stellv. Dr. Walter Rathenau, Bankier Karl von der Heydt, Berlin; Gottlieb Langen, Köln; Dir. Jul. Coninx, Düsseldorf; Hütten-Dir. Siegfried Blau, Rochusburg. Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein in Berlin, Wilhelmstrasse 46/47. Gegründet: 26./3. 1874. Rekonstruiert 1880. Letzte Statutänd. 2./6., 4./12. 1897 u. 20./12. 1898, an welchem Tage auch beschlossen wurde, den Sitz der Ges. von Giessen nach Berlin zu verlegen. Zweck: Erwerbung, Ausbeutung, Verwertung und Verkauf von Bergwerken und Stein- brüchen, Errichtung u. Betrieb von Fabriken zur Verwertung gewonnener Bergprodukte. Die Ges. besitzt z. Zt. verpachtete Basalt- u. Trachitsteinbrüche bei Linz a. Rh., Eisen-, Blei- u. Zinkerzgruben, bezw. Anteile daran. Der Besitz bei Königswinter in der Rosenau wurde 1902 für M. 26 000 verkauft, ebenso 1903 die Eisenerzgruben bei Brachbach für M. 27 000. Einige der Ges. gehörige Erzgruben, wie die Blei- u. Zinkerzgrube Freudenzeche sind nicht in Betrieb. Die G.-V. v. 24./2. 1904 beschloss Verkauf der der Ges. gehörigen Grube Braun- kohlengrube u. Brikettfabrik Friedrich bei Hungen für M. 625 000 an die Firma Stein & Co. in Cassel, jetzt in Frankf. a. M. Der Kaufpreis schloss M. 1 668 223 Verlust in sich, der sich unter Hinzurechnung der bisherigen Betriebsverluste u. Abschreib. Ende Juni 1905 auf zus. M. 1 973 369 erhöhte u. 1./7. 1906 M. 1 969 727 betrug, mithin ist der grösste Teil des A.-K. von nom. M. 2 953 000 als verloren anzusehen. Mit dem Käufer liegt die Ges. wegen Re- gressansprüchen im Prozess. Wegen Verkauf der verbliebenen Objekte ist die Ges. bemüht; welche Quote auf die Aktionäre aus dem Erlös entfallen wird, hängt von dem zu erzielenden Kaufpreis ab. Der grösste Teil der Acceptverbindlichkeiten der Ges. ist 1904 getilgt, die Aussenstände haben sich 1906 auf M. 9670 ermässigt. Kapital: M. 2 953 000 in 2953 neuen St.-Aktien Lit. A (Nr. 1–2953) à M. 1000. Urspr. M. 540 000, wurde das Kapital 1880 und 1881 auf M. 1 950 000 erhöht, 1883 fand Umwandlung von 1487 St.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % = M. 120 in 6 % Prior.-Aktien statt, und bestand danach das A.-K. aus M. 1 593 900 in 5313 St.-Aktien à M. 300 und M. 356 100 in 1187 Prior.-Aktien à M. 300. Die G.-V. v. 2./6. 1897 beschloss, dass das einheitlich zu gestaltende A.-K. durch Ausgabe neuer Aktien Lit. A à M. 1000 bis zu M. 3 000 000 erhöht werde. Den Inh. der St.-Aktien u. der Vorz.-Aktien wurde bis 26./7. 1897 auf die Aktien Lit. A ein Bezugs- recht derart eingeräumt, dass die St.-Aktionäre eine neue Aktie über M. 1000 gegen Abgabe von 7 alten St.-Aktien à M. 300 franko Zs. zu 28 % gerechnet und Barzuzahl. von M. 412, die Vorz.-Aktionäre gegen Abgabe von 4 Prior.-Aktien à M. 300 franko Zs., berechnet zum Kurse von 65 % u. Barzuzahl. von M. 220 zu erwerben berechtigt waren. Die Ausgabe der neuen Aktien Lit. A erfolgte zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1897. Die St.- u. Vorz.- Aktien, auf welche nichts zugezahlt ist, wurden in der Art zus. gelegt, dass je 25, das ist M. 7500 St.-Aktien, oder je 15, das ist M. 4500 Prior.-Aktien, ohne Zinsberechnung und ohne Zuzahl. in eine neue Aktie Lit. A umgewandelt wurden. Die neuen Aktien Lit. A, welche die alten Aktionäre nicht bezogen, wurden von anderer Seite fest zu pari übernommen, teils in Kompensation gegen die bisherigen ca. M. 1 900 000 be- tragenden Buchschulden der Ges., teils gegen Barzahlung. Bei dieser Transaktion wurden gezeichnet: Durch Einwerfen der Bankierforderung = M. 1 900 000, gegen Barzahlung = M. 76 000, gegen Einreichung von 4753 St.-Aktien à M. 300 zu 28 % und M. 279 748 bar = M. 679 000, gegen Einreichung von 1076 Prior.- Aktien à M. 300 zu 65 % gerechnet und M. 59 180 bar = M. 269 000, gegen Einreichung von 550 St.-Aktien = M. 22 000, gegen Einreichung von 105 Prior.-Aktien = M. 7000, also in Sa. M. 2 953 000, wie oben. Der dabei erzielte Buchgewinn betrug M. 1 646 000. Die Aktien befinden sich zu im Besitz des früheren Bankiers Sternberg, jetzt in Paris, der auch Hauptgläubiger der Ges. ist u. dem für sein Darlehen, für welches eine 4 %Verzins. vorgesehen ist (in den letzten Jahren sind die Zs. erlassen), ledigl. Accepte gege ben sind. Der G.-V. v. 24./2. 1904 wurde Anzeige gemäss § 240 des H.-G.-B. gemacht, wonach mehr als die Hälfte des A.-K. verloren ist (s. oben). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Eisenerzgruben 440 000, Basalt- u. Trachitsteinbrüche 84 000, Blei- u. Zinkgruben 529 546, Landerwerb 5000, Gebäude 1000, Masch. 5000, Inventar u. Utensil. 100, Kassa 675, Debit. 9570, Bestand an Erzen 1000, Verlust 1 969 627. – Passiva: A.-K. 2 953 000, R.-F. 5640, Accepte 75 000, Kredit. 10 441, Aktienumtauschkto 1000, vorausbez. Pacht 437. Sa. M. 3.045 518. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 973 369, Blei- u. Zinkgruben 912, Gehaltkto 1800, Steuern 2, Unk. 3481. – Kredit: Pacht 3500, verschied. Einnahmen 651, Eing. auf abgeschr. Forder. 5786, Verlust 1 969 627. Sa. M. 1 979 564.