244 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. wurden die gleichber. Aktien auch in Frankf. a. M. zugelassen. Kurs daselbst Ende 1905 bis 1906: 264, 197 %. Seit 8./5. 1905 in Berlin auch im freien Verkehr gehandelt. In Brüssel Ende 1905–1906: fres. 3285, 2485. Dividenden: 1901/1902–1903/1904: Vorz.-Aktien: 0, 0, 0 %; St.-Aktien: 0, 0, 0 %; gleichber. Aktien 1904/05–1905/06: 8, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reinh. Eigenbrodt, Max Meier, Differdingen; Karl Knupe, Bochum; Karl Müller, Mülheim (Ruhr). Prokuristen: Betriebs-Dir. Gust. Knepper, W. Brock, A. Hohoff, W. Huppert, Bochum; Th. Pinth, E Feldes, Fr. Sellge, Differdingen; Dir. H. Arntzen, W. Zinn, Th. Eichholz, Mülheim. Aufsichtsrat: (3–14) Vors. Hugo Stinnes, Mülheim a. d. R.; Stellv. Geh. Oberfinanzrat a. D. Bank-Dir. Max. von Klitzing, Berlin und Präs. Ch. Simons, Luxemburg; Mitgl.: Geh. Justizrat Maximilian Kempner, Bank-Dir. Leop. Steinthal, Rentner Herm. Heymann, Bank-Dir. Georg v. Simson, Berlin; Ing. Paul Würth, Luxemburg; Gen.-Dir. Paul Liebert, Charlottenburg; Bank-Dir. F. Woltze, Essen (Ruhr); Geheimrat Gen.-Dir. Dr. Victor Weidtman, Aachen; Geh. Justizrat Rob. Esser, Landrat a. D. Bank-Dir. W. Langen, Cöln. Zahlstellen: Für Div. u. Oblig.: Bochum u. Differdingen: Gesellsch.-Kasse; ferner: Berlin: Bank f. Handel u. Ind., sowie bei deren Niederlass. in Darmstadt, Frankf. a. M., Hannover, Strassburg i. E., Leipzig, Halle a. S., Stettin; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Dresdner Bank, Nationalbank f. Deutschl., A. Schaaffh. Bankver. u. bei dessen sonst. Niederlass.; Breslau: Bresl. Disconto-Bank; Elberfeld u. Duisburg: Berg. Märk. Bank; Essen a. d. R. u. Mülheim (Ruhr): Rhein, Bank; Brüssel: Banque Internat. de Bruxelles; Luxemburg, Metz und St. Johann: Internat. Bank in Luxemburg; ausserdem bei weiteren von der Ges. jeweils bekannt zu gebenden ausländ. Stellen. Westfälische Stahlwerke Actien-Gesellschaft zu Bochum mit Zweigniederlassung in Eiserfeld unter der Firma „Marienhütte, Abteil. der Westfäl. Stahlwerke zu Bochumé. Gegründet: 12./12. 1889; eingetr. 23./1. 1890. Letzte Statutänd. 29./11. 1899, 19./5. 1900 u. 14./7. 1905. Zweck: Herstellung u. Bearbeitung von Stahl, Eisen u. and. Material. zu fertigen Handels- artikeln, sowie deren Vertrieb. 1890/91 Errichtung eines Stahlwerkes bei Bochum zunächst mit 2 Walzenstrassen. 1891/92 Anlage eines Hammerwerks, Bandagenwalzwerks und einer mechanischen Werkstätte zur Herstellung von Schmiedestücken, sowie Eisenbahnradsätzen, 1892/93 eines Fein- und Schnellwalzwerks, 1894/95 einer Fabrik feuerfester Steine, 1895/96 einer Stahlfacongiesserei und zweier Blockstrassen und 1897/98 einer Weichenfabrik, 1899/1900 einer neuen mechanischen Werkstätte, sowie einer neuen Radfabrik. Erzeugnisse: Schienen, Rillenschienen, Schwellen, Laschen, Radsätze, Unterlagsplatten, Radreifen, Achsen für Eisenbahn- und Strassenbahnwagen, Weichen jeder Art, Trag- und Spiralfedern für Lokomotiven und Eisenbahnwagen, Stab- und Faconeisen, Bandeisen, Schmiedestücke, Stahlfaconguss für Maschinen- und Schiffsbau und Rohstahlhalbfabrikate aller Art etc., hauptsächlich Artikel aus besserem Martinstahl zu höheren Verkaufspreisen. Der Grund- komplex beträgt ca. 29 ha, wovon 3 ha im Sommer 1905 zu M. 119 016 neu erworben sind. Das Werk ist mit Station Bochum durch Bahnanlagen verbunden und 1903 durch Bau einer Federnfabrik erweitert, dem sich 1904 Einricht. eines Radscheibenwalzwerks hinzu- gesellte. Mit Wirkung ab 1./1. 1900 wurde die Marienhütte in Eiserfeld b. Siegen mit einem Areal von etwa 6,5 ha erworben (s. Kapital), auf welcher 2 Hochöfen vorhanden sind, die jährl. zus. ca. 23–25 000 t Roheisen liefern; die Anlage ist mit dem Bahnhof Eiserfeld durch Anschluss- und mit 2 in der Nähe liegenden Eisensteingruben durch Seilbahnen verbunden. Die Ges. muss eine beträchtliche Menge Roheisen hinzukaufen. Die Bochumer Werksanlagen, die nicht mehr dem heutigen Stande der Technik entsprechen, werden einem Neu- bezw. Umbau unterzogen. Unter anderen wird ein neues Martin-Stahlwerk mit 5 Öfen zu 35–40 Kapazität u. neue schwere Walzenstrassen aufgeführt, deren Inbetriebnahme Anfang 1907 erfolgte. Soweit die hierzu erforderlichen Mittel nicht durch die am 14./7. 1905 beschlossene Kapitalserhöhung gedeckt werden, hat die Ges. sich einen hypothekar. einzutragenden Bankkredit bis M. 2 500 000, unkündbar bis Ende 1908, gesichert. Mit Rücksicht auf die vorgenommenen Neubauten wurden auch im letzten Geschäftsjahr grössere Abschreib. vor- genommen, zu denen nicht nur der gesamte Jahresgewinn von M. 245 905 verwandt wurde, sondern auch M. 1 063 994 aus der gesetzl. Res., die sich dadurch auf M. 1 082 532 ermässigte. 1905/06 kamen M. 575 453 zur Abschreib. Gesamtabschreib. seit 1889 bis 1906 M. 7 159 868. Die Zugänge auf die alten Anlagen betrugen 1905/06 M. 618 453. Die neuen Anlagen erfor- derten bis Ende Juni 1906 M. 2 135 187. Der vor einigen Jahren zurückgetretene frühere Gen.-Dir. Köhler hat wegen vorzeitiger Lösung seines Dienstvertrages einen Entschädigungs- anspruch im Prozesswege gegen die Ges. geltend gemacht; der Rechtsstreit wurde in 1. In- stanz zu Ungunsten der Ges. entschieden und ist jetzt in 2. Instanz anhängig. Die zu zahlende Entschädig., die höchstens M. 130 000 betragen wird, soll aus dem Disp.-F. entnommen werden, aus dem bereits 1904/05 zu dem gleichen Zwecke M. 15 000 verwandt wurden. Ferner verlangt der frühere Gen.-Dir. eine Vergüt. von M. 1 pro t der v. 1./1. 1905 bis 30./4. 1909 verkauften Rillenschienen. Mit diesem Anspruch wurde er jedoch in 1. Instanz abgewiesen.