Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 265 Direktion: Dir. Conrad Verlohr, Alois Melcher. Prokurist: Wilh. Scheifhacken. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Thyssen, Stellv. Josef Thyssen, Fritz Thyssen, Mülheim a. d. Ruhr; Fritz Sültemeyer, Düsseldorf; Franz Dahl, Bruckhausen a. Rhein. 3 Hochfelder Walzwerk Actien-Verein in Duisburg. Gegründet: 1874. Letzte Statutänd. 10./10. 1899 u. 28./11. 1901. Zweck: Ankauf u. Verarbeitung von Roheisen, Walzwerksprodukten etc. zu Stabeisen, Eisenbahnbau- u. Schiffsbaumaterial u. dergl. Fabrikate: Facon- u. Stabeisen, Ketten, Anker u. Flaschenzüge, Schmiedestücke u. Eisenbahnwagen-Federn. Ausgaben für Neu- u. Umbauten 1904/05 u. 1905/06 M. 14 852 bezw. 31 347. An fertigen Waren wurden 1901/02–1905/06 ab- geliefert 8715, 8058, 10 753, 10 801, 12 553 t im Werte von M. 1 653 155, 1 619 308, 1 756 626, 1 756 626, 2 118 246. Arb. 1905/06 durchschnittl. 269 Mann, welche M. 401 292, Lohn erhielten. Die Ges. leidet seit Jahren unter den für die reinen Walzwerke ungünstigen Verhält- nissen. Kapital: M. 850 000 in 850 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000, beschloss die G.-V. v. 2./10. 1900 Erhöhung um M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, welche jedoch nicht zur Ausgabe gelangt sind; vielmehr beschloss die G.-V. v. 28./11. 1901 Erhöhung um nur M. 200 000 (auf M. 850 000) in 200 Aktien à M. 1000, begeben zu pari. Anleihen: I. M. 500 000 in 4½ % Oblig. von 1893, rückzahlb. zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. eigentlich ab 1898 durch jährl. Ausl. von 3 %, bis jetzt jedoch noch nichts getilgt. Die Anleihe ist hypothek. sichergestellt. Kurs in Düsseldorf Ende 1899–1906: – %. Meistens gestrichen. II. M. 54 000. Ohne nähere Angaben. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Ubrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch Sonderrücklagen beschliessen kann. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Immobil. 124 263, Baukto 336 253, Eisenbahnanlage 30 853, Wohnungen 56 163, Masch. u. Dampfkessel 208 998, Walzen, Geräte u. Utensil. 127 705, Avaldebit. 23 000, Kassa, Effekten 42 798, Vorräte 300 616, Debit. 303 612, Verlust 22 568. — Passiva: A.-K. 850 000, Grundschuld I 500 000, do. II 54 000, Avalkredit. 23 000, Kredit. 149 831. Sa. M. 1 576 831. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 25 588, Unk. 47 455, Zs. 31 115, Ab- schreib. 27 233. – Kredit: Bruttogewinn 108 824, Verlust 22 568. Sa. M. 131 393. Kurs: Die Aktien werden nicht notiert. Dividenden 1895/96–1905/1906: 0, 0, 7, 20, 40, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Wilh. Küpper. Prokuristen: H. Gisske, H. Hulfershorn. Aufsichtsrat: (5) Vors. Dir. J. Manger, Stellv. Gust. Küpper. Rheinische Stahlwerke zu Duisburg-Meiderich. mit Zweigniederlassungen: Rheinische Stahlwerke, Abteilung Zeche Centrum in Wattenscheid, Abteilung Duisburger Eisen- u. Stahlwerke in Duisburg. Gegründet: 27./5. 1870; eingetr. 1./3. 1873. Letzte Statutänd. 18./10. 1899, 10./4. 1900, 2 2./10. 1902, 16./3. 1904 u. 26./10. 1905. Zweck: Fabrikation von Stahl in Thomas- und Martin-Stahlwerken, auch Betrieb von Bergwerken zur Gewinnung der Rohprodukte und von Hochofenwerken zur Erzeugung von Roheisen. Ausser Thomas-Eisen wird auch Martin- und Hämatit-Eisen fabriziert. Die Ges. betrieb anfänglich nur ein Stahlwerk in Meiderich mit 72 Morgen grosser Fläche, erwarb 1882 bezw. 1891 die Eisensteinkoncessionen Escheringen, Pensbrunnen II in Lothr. (1896 in Betrieb gesetzt), Rutzweiler, Werder u. Oetringen bei Algringen in Lothringen, zus. ca. 500 ha. Sämtl. 4 Hochöfen der Ges. sind gegenwärtig in Betrieb, ein 5. als Rerserve- ofen ist im Bau, ferner werden 180 Koksöfen betrieben. Die Gesellschaft besitzt ferner Kalksteinlager im Angerthal, 30 Morgen Dolomitfelder bei B.-Gladbach und Eisensteingruben in Nassau, die aber nicht in Betrieb sind. 1896 wurde eine Schlackensteinfabrik angelegt, 1897/98 bei Meiderich eine Besitzung von ca. 100 Morgen nebst Gebäuden angekauft; daran anstossend 1904 6 Morgen gekauft; Terrainbesitz z. Z. über 438 Morgen. Das Meidericher Werk ist vollständig umgebaut; das neue Stahlwerk kam Nov. 1900, das neue Blockwalzwerk Mai 1901 in Betrieb; auf der Knüppelstrasse ist der Betrieb Sept. 1901, auf der Trägerstrasse Dez. 1901 eröffnet. Auf dem Schlackenberg der Ges. ist ein neuer grosser Rangierbahnhof an- gelegt; im ganzen liegen auf den Werken der Ges. ca. 30 km Eisenbahngeleise. 1904/1905 bezw. 1905/06 kamen für Neubaut. auf der Hütte M. 1 296 715 bezw. ? in Zugang. Beendet wurde 1904 der Bau eines neuen Wasserwerkes, einer Reparat.-Werkstätte u. einesBandagenwalzwerks, 1905 bezw. 1906 sind erbaut 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Feineisenstr., 1 Laboratorium u. 2 3000 pferd. Gasgebläsemasch., 1 schwere Mittelstrasse u. 1 Scheibenräderwalzwerk, ferner 3 neue Cowper- Apparate. Vom Hörder Bergwerks- und Hüttenverein erwarb die Ges. 1898/99 die Licenz für das Mischerpatent für Stahl. Die Ges. ist bei der „Südrussischen Metallurg. Ges.“ (Société Metallurgique Dniéprovienne du Midi de la Russie) mit noch 117 Aktien à Rbl. 250