300 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Abstossung der Bank- u. anderen Schulden, sowie zur Beschaffung neuer Betriebsmittel be- schloss die G.-V. v. 13./3. 1903 Erhöhung auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von M. 1 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Dieselben wurden von einem unter Führung des A. Schaaffh. Bank- vereins in Cöln stehenden Konsortium zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 u. Vergüt. von M. 45 000 (= 3 % Kapitalerhöhung) für Kosten übernommen u. den Inh. der St.-Aktien 1:1 zu 106.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1903 v. 2.–25./4. 1903 angeboten. Genannter Kostenbeitrag von M. 45 000 ist bis auf M. 11 383 verwandt; dieser Rest floss in den R.-F. Zwecks Vervollkommnung der Werkseinrichtungen und zur Stärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 21./10. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 4 000 000) in 1000 neuen, für 1905 nur zur Hälfte div.-ber. St.-Aktien, übernommen vom A. Schaaffh. Bankverein in Berlin zu 140 %, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 30./10.–10./11. 1905 zu 150 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1906 und zuzügl. ½ Schlussnotenstempel. Agio mit M. 391 409 in den R.-F. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event., u. zwar auf den Div.-Schein des zuletzt abgelaufenen Geschäftsjahres nachzuzahlen ist, 6 % Div. an St.-Aktien, Rest unter Berücksichtigung der vertragsm. u. statutenm. Tant. zur Verf. der G.-V., event. als weitere Div. gleichmässig an alle Aktien. Die Tant. des A.-R. beträgt 6 % von dem Reingewinn, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundbesitz 344 305, Gebäude 738 530, Bahnanlage 61 624, Masch. 1 083 459, elektr. Kraft- u. Lichtanlage 216 237, Walzenlager 427 459, Utensil. 30 000, Mobil. 5000, Patente u. Musterschutz 2000, Rohmaterial. 405 885, Fabrikate 697 974, vorausbez. Versich. 14 670, Kassa 11 480, Wechsel 133 786, Bankguth. 779 913, Debit. 1 224 286. – Passiva: St.-Aktien 2 500 000, Vorz.-Aktien 1 500 000, Delkr.-Kto 7593, Arb.-Unterst.-F. 47 018 (Rückl. 10 000), Beamten-Pens.- u. Unterst.-F. 60 000 (Rü ckl. 10 000), Restlöhne 54 542, Frachten 24 161, R.-F. 600 000 (Rückl. 9287), Spec.-R.-F. 59 812, Kredit. 524 592, Div. 490 000, do. alte 960, Tant. 199 311, Vortrag 108 620. Sa. M. 6 176 607. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Provis. u. Skonto 106 274, Abschreib. 183 848, Gewinn 827 217. – Kredit: Vortrag 88 193, Stabeisenlager 1 125 349, Bahnanschluss 9745, Zs. 6555. Sa. M. 1 229 842. Kurs: St.-Aktien Ende 1898–1906: 188.50, 265.75, 207, 134.80, 108.75, 147.75, 206.60, 193.25, 243 %. Aufgel. 1./12. 1898 zu 175 %. Erster Kurs 9./12. 1898: 185 %. Die Nr. 1501–2500 zugelassen Jan. 1906. Vorz.-Aktien Ende 1903–1906: 155.50, 207.10, 193.75, 243 %. Zugel. Okt. 1903; erster Kurs 2./11. 1903: 155 %. Notiert in Berlin. Dividenden: St.-Aktien 1896/97–1905/1906: 12, 15, 20, 35, 0, 0, 6, 10, 8, 14 % (junge St.-Aktien 7 %); Vorz.-Aktien 1902/1903 p. r. t.: 3 %; 1903/1904–1905/1906: 10, 8, 14 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Louis Mannstaedt, Carl Mannstaedt, stellv. Direktor Ernst Opderbecke. Prokuristen: Anton Schulz, E. Weber, G. Bröse. Aufsichtsrat; (4–7) Vors. Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Stellv. Bank-Dir. Alb. Heimann Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Komm.-Rat Louis Hagen, Cöln. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cöln, Berlin, Bonn, Crefeld, Düsseldorf: A. Schaaffh. Bank- verein; Cöln: A. Levy; Essen: Rhein. Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Kattowitzer Act.-Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz in Oberschlesien. Gegründet: 11./6. 1889; eingetr. 23./9. 1889. Letzte Statutänd. 29./3. 1900 u. 21./7. 1906. Die Ges. übernahm als Einlage des Oberst von Tiele-Winckler Steinkohlen- bergwerke, Eisenhütten, Eisenerzförderungen, Grundstücke, Berechtigungen etc., zum Gesamtwerte von M. 18 996 000, als Einlage des Rittergutsbes. von Löbbecke 348 Kuxe der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien à M. 1000; ausserdem übernahm die Ges. als Selbst- schuldnerin zur eigenen Verzinsung und Amortisation – neben einer Hypothek von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz – M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden per 1. April 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welche von Tiele-Winckler am 2. Aug. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen hatte. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung, Veräusserung, sowie Verwertung von Erzen, Mineralien und Fossilien jeder Art auf eigenen und gepachteten Bergwerken und Erz- förderungen. Besonders wird Roheisen produziert und zu Gusswaren und Walzfabrikaten verarbeitet. Die Ges. besitzt die Rittergüter Hohenlinde und das Grundstück Nr. 415 in Bogutschütz, ferner in Ober-Lagiewnik 3 Hochöfen (wovon 2 im Betrieb), „Hubertus- hütte“ nebst Giesserei, Werkstatt und Kesselschmiede, 5 im Betriebe befindliche Stein- kohlenbergwerke u. eine Koksanstalt auf Florentinegrube (s. untenl. Diese Immobil. sind der 3½ % Anleihe von 1895 (s. unten) verpfändet. Die Ges. erweiterte die Hubertushütte um ein seit Juli 1900 im Betrieb befindliches Stahlwerk; das zugehörige Walzwerk wurde auf Marthahütte angelegt und kam im Dez. 1900 in Betrieb. Auf Hubertus- hütte ist 1905/06 eine neue Koksanstalt errichtet. Ferner sind vorhanden das Eisen-