3 14 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. süddeutsche Bohr-Akt.-Ges. in München. Gegründet: 11./10. mit Nachtr. vom 26., 27. u. 28./10. 1906; eingetr. 30./10. 1906. Gründer: Friedr. Aug. Herm. von Walther Suersen, Berlin, Jul. Woog, Grunewald, Dr. jur, Karl Poock, Waldhausen b. Hannover, Gustayv Philipson, Charlottenburg, H. Thumann, Tiefbohr-Ges. m. b. H., Halle a. Saale, Wilh. Piesbergen, Friedenau, Apothekenbes. Fritz Geiling, Berlin, Rittmeister der Landwehr Rich. Voigdt, Wilmersdorf. Zweck: Erwerb, Veräusserung, Pachtung, Ausbeutung u. Betrieb von Stein- u. Braun- kohlenwerken, ferner die Verarbeitung der Kohle zu Briketts u. sonstigen Brennmaterial. und der Handel damit. Die Ges. soll auch berechtigt sein zum Erwerb und zur Veräuss. von unbeweglichen Sachen und Rechten, zur Betreibung von industriellen Unternehmen und kaufmännischen Geschäften aller Art sowie zu jedartiger Beteilig. an solchen Unter- nehmungen und Geschäften. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Wilh. Piesberger, Gust. Philipson. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Jul. Woog, Grunewald; Stellv. Apotheker Fritz Geiling, F. A. H. von Walther-Suersen, Bankier Emil Dammann, Berlin; Dr. jur. Karl Poock, Waldhausen b. Hannover. * Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, Sitz in München, Direktion in Rosenberg, Oberpfalz, sowie Niederlassung unter der Firma .„König Albert-Werké'' in Lichtentanne bei Zwickau i. S. Gegründet: Die A.-G. wurde als Nachfolgerin der früheren Kommandit-Ges. Michiels Goffard & Co. durch Vertrag v. 17./4. 1851 mit Sitz in Sauforst bei Burglengenfeld (Oberpfalz) gegründet. Gemäss Vertrag v. 29./5. 1855 u. Genehmig. v. 9./8. 1855 war die Ges. im Register des kgl. Handelsgerichts Regensburg am 6./10. 1862 mit dem damaligen Sitz Maximilianshütte eingetragen; sie verlegte 1871 ihren Sitz nach München. Letzte Statutänd. 14./8. 1899. Zweck: Herstellung von Eisen, Stahl und allem demjenigen, was sich in irgend einer Weise auf diese Fabrikation bezieht. – Fabrikate: Puddel-, Spiegel- u. Thomas-Roheisen, Eisenbahn- Oberbaumaterialien, Stabeisen, Blech, Handels- u. Maschinenguss, Schlackenziegel u. Thomas- phosphatmehl. Besitztum: 3 Hochöfen (2 neue geplant), sowie 1 Thomasstahlwerk u. Walzwerk zu Rosenberg; Eisenwerk (Giesserei) mit Achsenfabrik u. mechan. Werkstätte in Fronberg bei Schwandorf; Stabeisen- u. Feinblechwalzwerke nebst Giesserei in Maxhütte-Haidhof mit Bahn- anschluss, 3 Hochöfen in Unterwellenborn. In Maxhütte-Haidhof ist seit 1904 ein neues Schnell- walzwerk in Betrieb. Auf dem neu erbauten König Albert-Werk (Thomasstahlwerk nebst Schlackenmühle, Walzwerk und Feinblechwalzwerk, dieses 1901/1902 errichtet und seit April 1902 im Betrieb) in Lichtentanne b. Zwickau (Betriebseröffnung Ende 1898) werden schwere Walzwerkfabrikate und Konstruktionseisen (Einrichtungen hierzu 1901/1902 beendet) hergestellt. Die Ges. besitzt ferner Erzgruben in der Oberpfalz, Sulzbacher u. Auerbacher Gruben: Karblina, Etzmannsberg, Fromm b. Sulzbach, Leonizeche b. Auerbach in der Ober- pfalz, dann Gruben in Oberfranken; ferner Gruben in Thüringen: Kamsdorf, Schmiedefeld, ferner in Könitz, Eisenberg, Lobenstein, Ilmenah. 1906 wurden die neuen Maffei-Schächte in den kürzlich aufgeschlossenen Grubenfeldern Nitzelbuch I, II u. III bei Auerbach i. Ober- pfalz ins Erz niedergebracht u. mit dem Auffahren der Strecken begonnen. Im Okt. 1906 wurden der Ges. 5 Eisenerzgrubenfelder zu je 200 ha, gelegen in den Bezirksämtern Amberg und Pegnitz, verliehen. Auch Betrieb von Schlackenziegelei, Cementfabrik und Ziegeleien. Gesamtbuchwert der Immobil. am 1./4. 1906 M. 6 457 743. Um die Ges. für die Beschaffung des Bedarfes an Kohlen und Koks unabhängig zu machen, hat dieselbe sich veranlasst gesehen, südöstl. von Hamm i. Westf. (in den Gemeinden Hamm, Braam-Ostwennemar, Mark, Uentrop, Werries, Norddinker u. Heessen, in den Kreisen Hamm, Soest, Beckum) Bohrversuche auf Steinkohlen machen zu lassen, welche in 8 nieder- gebrachten Bohrlöchern fündig wurden, sodass sich die Ges. entschloss, einen Komplex von 8 preuss. Maximalfeldern zu erwerben, deren Kohlenflöze in einer Mächtigkeit von 0,4–4,6 m schwanken. Die Ausbeut. dieser Kohlenfelder geschieht durch Erricht. einer Doppelschacht- anlage bei Bohrloch 5, welches als Tiefbohrloch bis auf 842 m niedergebracht wurde, und daran anschliessend wird eine Kokerei erbaut. Mit der Abteufung der Schachtanlage wurde 1902 begonnen; die Arbeiten dürften 5–7 Jahre Zeit in Anspruch nehmen. Schacht I hatte Juli 1906 589 m, Schacht II März 1904 419 m Teufe; das Abteufen des letzteren wird nun solange ruhen, bis Schacht I das Kohlengebirge erreicht hat. Schacht I litt 1904 unter einem grossen, erst im Januar 1906 abgeschlossenen Wasserdurchbruch, sodass das weitere Abteufen erst im Febr. 1906 wieder aufgenommen werden konnte. Die Kosten sind auf M. 7–10000 000 veranschlagt und werden durch die unten verzeichnete Anleihe aufgebracht. Die Kohlenzeche führt den Namen Masimilian. Die Ges. hoffte im OÖktober 1906 bei 650 Tiefe das Kohlenflöz zu erreichen. Für Neubauten und Erwerbungen wurden 1905/06 verausgabt: a) Preussen für die Eisen- steinbergwerke in Kamsdorf und die Kohlenzeche „Maximilian“ bei Hamm M. 656 275, b) Thüringen für die Eisensteinbergwerke, Hochofenanlage in Unterwellenborn mit Kalkwerk in Pössneck M. 90 971, c) Sachsen für das „König Albert-Werk“' bei Zwickau M. 236 368, 4 – ―――――― ―― –―― ÜÄÄÄ