Kohlenbergbau. 371 Bleichertsche Braunkohlenwerke .. A.-G. in Neukirchen bei Borna. Gegründet: 4./1. 1906 mit Wirkung ab 1./7. 1905: eingetr. 21./3. 1906 in Borna. Gründer: a die Inhaber der offenen Handelsgesellschaft Adolf Bleichert, Braunkohlenwerke Neukirchen- Wyhra, nämlich Frau verw. Hildegard Bleichert, geb. Oelschig, Ing. u. Fabrikbes. Max Adolph Bleichert, Fabrikbes. Konsul Paul Bleichert, Fabrikbes. Affred Bleic hert, Fräulein Helene Bleichert, Leipzig-Gohlis; Stud. rer. techn. Willy Bleichert, Dresden; Stud. rer. techn. Georg Bleichert, München; b) die Braunkohlengewerkschaft Borna-Lobstädt, Borna. Die Inhaber der Firma „Adolf Bleichert, Braunkohlenwerke Neukirchen- -Wyhra“ haben das Vermögen der von ihnen in Neukirchen unter der ebengenannten Firma betriebenen offenen Handelsgesellschaft mit allen Akiven u. Passiven nach Massgabe der Bilanz vom 30./6. 1905, insbesondere mit den dazu gehörigen Grundstücken, und die bisherige Braunkohlengewerkschaft Borna-Lobstädt in Borna das von ihr in Borna betriebene Braunkohlenwerk mit allen Aktiven und Passiven nach der Bilanz vom 30./6. 1905, insbesondere mit den ihr gehörigen Grundstücken und Ab- baurechten in die Akt.-Ges. eingeworfen. In den Bilanzen sind die Aktiven der erstgenannten offenen Handelsgesellschaft mit M. 1 694 733.27, die Passiven mit M. 452 528.39 berechnet, die Aktiven der genannfen Raaankehle mit M. 171 947.42, ihre Passiven mit M. 55 447.42. Für die Einlagen gewährte die Akt.-Ges. den bisherigen Inhaber n der offenen Handelsgesellschaft Adolf Bleic hert, Braunkohlenwerke Neukirchen- -Wyhra 1100 Stück Aktien zum Nenß erte von M. 1 100 000 und der Braunkohlengewerkschaft Borna- Lobstädt 100 Aktien zum Nennwerte von M. 100 000. Zweck: Übernahme und Weiterbetrieb der der offenen Handelsgesellschaft unter der Firma Adolf Bleichert Braunkohlenwerke Neukirchen-Wyhra gehörigen Braunkohlenwerke nebst der dazu gehörigen Brikettfabrik sowie des von der Gew. Borna- Löbstädt betriebenen ..6. u. der dazu gehörigen Nasspresssteinfabrik; Erwerb oder Ausbeute and. Gruben u. Kohlenfelder; landw. Ausbeutung der der Akt.-Ges. gehörenden Felder; Verwert. der Produkte des Bergbaues u. Handel damit. Um die Leistung der Brikettfabrik zu Neu- kirchen zu erhöhen, wurde 1905/06 ein vierter Trockenofen daselbst aufgestellt. Das Masch.- Kto erfuhr hierdurch eine wesentliche Erhöhung, ausserdem fanden grössere Zugänge auf dem Grundstücks- u. Kohlenfelder-Kto durch Ankauf der den Bleichertschen Erben bislang noch gehörigen Abbaurechte in der Gemarkung Neukirchen statt. Zusammen betrug die Erhöhung der Substanzkonten M. 116 131. Die Förderung beider Tiefbaugruben und des Tagebaues betrug 1905/06 2 831 510 hl; hiervon wurden 405 566 hl als Rohkohle abgesetzt, 2 073 444 hl zur Brikettfabrikation verwendet, 240 560 hl zur Presssteinfabrikation verbraucht u. 145 078 hl bei der Kesselfeuerung auf den Gruben verfeuert. Briketts wurden hergestellt 1 060 700 Zt., Nasspresssteine wurden gepresst 9 689 783 Stück. Abgesetzt wurden finkl. der aus dem Vorjahre übernommenen Bestände) 1111 050 Ztr. u. 10 072 195 Stück Nasspresssteine. Kapitel: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 168 724 (am 1./7. 1906). Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke u. Kohlenfelder 510 846, Schachtanlage 160 208, Gebäude 258 910, Kirschplantagen 972, Seilbahnen 42 902, Anschlussgleise 66 363, Masch. 229 853, Utensil. 34 256, Inventar 1564, Geschirr 3078, im voraus bezahlt für bewegten Abraum 104 069, Material. u. Hölzer 14 113, Futtervorräte 930, Effekten 6350, Stammanteil Landwirtsch. Kreditverein Dresden 200, do. Verkaufs-Verein der Sächs. Braunkohlen-Werke 3400, Versich. 1488, Debit. 281 732, Briketts, Nasspresssteine, Kohlen 7264, Kassa 4691. –— Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 168 725, R.-F. I 120 000, do. II 10 000, Accepte 1000, Kaut. 8100, Lohn-Kto 1819, noch zu zahlende Pachten 1809, Kredit. 109 087, Tant. 10 423, Arb.- Prämien 2300, Div. 96 000, Vortrag 3925. Sa. M. 1 733 189. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten 636 480, Unk. 23 395, Abschreib. 76 312, R.-F. II 10 000, Gewinn 112 649. Sa. M. 858 836. – Kredit: Gewinn sämtl. Werke M. 858 836. Dividende 1905/06: 8 %. Direktion: Berg-Ing. Hans A. M. Ziervogel. Aufsichtsrat: Vors. Kebeul Paul Bleichert, Stellv. Ing. Max Bleichert, Geh. Hofrat Justizrat Dr. Karl Gustav Lohse, Reg.-Rat a. D. Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Deutsche Bank. Oberhohndorfer Forst-Steinkohlenbau-Verein in Oberhohndorf bei Zwickau i. S. (In Liquidation.) Gegründet: 11./4. 1855. Die G.-V. v. 4./5. 1904 beschloss Auflös. der Ges. ab 1./7. 1904, da im Juni 1904 die beiden besten Flöze, welche noch einen Ausgleich zwischen Einnahmen u. Ausgaben herbeizuführen imstande waren, erschöpft waren; Förderung und Betrieb sind eingestellt. Der gesamte Grundbesitz mit Abbaurechten u. Zubehör ist 1905 an den Ober- hohndorfer Schader-Steinkohlenbauverein für M. 40 000 verkauft. Das Areal in Oberhohndorfer, Bockwaer und Schedewitzer Flur umfasste 17 ha 9049 qm. Kapital: M. 525 000 in 2500 Aktien à 70 Thlr. = M. 210. Die G.-V. v. 26./10. 1905 be- schloss ab 1./11. 1905 M. 50 pro Aktie zu verteilen; weitere Zahlungen erfolgen nach Bei- legung der noch schwebenden 3 Bergschädenprozesse. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 24*