Salz-, Kali- und Salpeter-Bergwerke. 383 Die Ges. hat sich jedoch nachträglich dazu entschlossen, mit Rücksicht auf die günstigen Bohraufschlüsse für eigene Rechnung noch eine achte und neunte Bohrung ausführen zu lassen. Die Verleihungen auf Grund der Mutungen erfolgte 1906 unter den Namen Deutsch- land III, IV, V. VII, VIIIu E. Die Verleihungsrisse bezügl. der Mutungen Deutschland VI im Jan. 1907 verliehen, für X u. XI bereits eingereicht worden. Die letzte Bohrung ist. im Nov. 1906 fündig geworden. Der Bau des der Deutschen Tiefbohr-A.-G. z. Ausführung übertragenen Schachtes ist im April 1906 begonnen u. betrug die Teufe Ende Jan. 1907 316 m. Die Kosten des im Juli 1907 fertigzustellenden Schachtes sind auf M. 900 000 veranschlagt. Zum Bau eines gemeinschaftlichen Elekrizitätswerkes und einer gemeinschaftlichen Chlorkaliumfabrik hat die Ges. sich mit dem Kaliwerk Ludwigshall A.-G. in Nordhauseu verbunden. Da beide Werke kein Hartsalz besitzen, wollen sie sich an einem Hartsalz produzierenden Werk beteiligen. Von der zu diesem Zwecke zu errichtenden G. m. b. H. werden die Nordhäuser Kaliwerke 0 der Anteile übernehmen. Die Kosten der Chlorkaliumfabrik sind auf M. 2 500 00 veranschlagt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Nam.-Aktien à M. 1000. Die ..; beschloss Erhöhung um M. 1 000 000 unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre. Die neuen Mittel werden zur Beteiligung der Ges. an einem Hartsalsunternehmen gebraucht (s. oben). Der Zeitpunkt der Begebung der neuen Aktien wurde der Verwaltung überlassen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1Aktie == 1 St. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt; im freien Verk. am 26./1. 1907 „ Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Direktion: Gerhard Bomke. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Hch. Busch, Essen a. d. R.; Stellv. Bankier Wilh. Laupenmühlen, Dir. Rud. Nöllenburg, Berlin; Fabrikbes. Joh. E. Erckens, Grevenbroich. Zahlstellen: Wolkramshausen: Ges.-Kasse; Berlin; Laupenmühlen & Co. Kaliwerke Prinz Adalbert Akt.-Ges. in Hannover, Seelhorststr. 11. Gegründet: 2. bezw. 25./8. 1905; eingetr. 2./9. 1905. Letzte Statutänd. 14./2. 1906. Gründer: Rentner Adalbert Keysser, Kaufm. Otto Rheinhold, die offene Handels-Ges. S. Rheinhold, Gebr. Dammann, Architekt Ludwig Lange, Kaufm. Adolf Lauenstein, Hannover. Zweck: Bergbau auf Salze, insbes. auf Kalisalze u. sonstige Fossilien. Besitztum: Die ca. 2500 ha umfassende Kaligerechtsame der früheren Petroleum- und Kalibohr-Ges. Prinz Adalbert in den Gemarkungen Südwinsen u. Oldau im Landkreis Celle und ferner die Kaligerechtsame der Firma S. Rheinhold zu Hannover von ca. 1650 ha in der an Oldau anschliessenden Gemarkung Hambühren, im Streichen des Kalilagers zwischen Oldau u. Wathlingen gelegen. Die Anteilbesitzer der Petroleum- und Kalibohrgesellschaft Prinz Adalbert erhielten für die Abtretung ihrer Kaligerechtsame an die A.-G. für jeden An- teil wahlweise entweder M. 800 in bar oder aber 3 Aktien der neuen A.-G. zu M. 1000, die je mit 33½ % eingezahlt gerechnet wurden. Die Firma S. Rheinhold erhielt für ihre Kali- gerechtsame M. 291 666, in bar. Dieser Betrag wurde um M. 18 000 gekürzt, da der Vertrag mit den Grundbesitzern von Hambühren nachträglich in einigen Punkten geändert werden musste. Die Gerechtsame in Hambühren sind ebenso wie die anderen Gerechtsamen der Ges. im Grundbuche eingetr. Von der Petroleum- u. Kalibohr-Ges. Prinz Adalbert sind in den Jahren 1899–1904 in den Gemarkungen Südwinsen u. Oldau 4 Tief bohrungen und 7 Flach- bohrungen ausgeführt. Tiefbohrung III hat in der Teufe von 189–265,5 m ein 76, 5 m mäch- tiges Kalilager erschlossen, während Tiefbohrung IV ein kompaktes Salzlager von 1472,2 m Mächtigkeit mit Einlagerung eines Karnallitlagers von 2,5 m und eines Hartsalzlagers von 4,8 m nachgewiesen hat. Die Ausdehnung des Salzhorstes wurde durch 5 Flachbohrungen festgestellt. Mit dem Bau des Schachtes ist 1906 bei Tiefbohrung III begonnen worden. Der Bau wurde der Firma Haniel & Lueg in Düsseldorf übertragen. Die Ges. betreibt eine eigene Kalksandstein-Ziegelei; tägl. Produktion ca. 11 000 Stück. Die Olgerechtsame in den Gemarkungen Südwinsen u. Oldau verblieb der Bohr-Ges. Prinz Adalbert, welche den Namen Erdölbohrges. Oldau-Südwinsen angenommen hat. Kapital: M. 4 625 000 in 4625 Aktien à M. 1000, wovon 250 Aktien vollbezahlt, auf die Uübrigen M. 4 375 000 waren anfänglich nur 40 % eingezahlt, weitere 30 % am 1./10. 1906 ein- gegnzahlt. Solange die letzteren Aktien nicht vollbezahlt sind, lauten sie auf Namen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. kKurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse eingeführt. Im freien Verkehr am 26./1. 1907: 58 % bei 70 % Einzahlung. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1906 gezogen. Direktion: Adolf Lauenstein, Heinr. von Netzer. Aufsichtsrat: Vors. Rentner A. Keysser, Stellv. Otto Rheinhold, Bankier Gg. Bartels, Bankier Max Dammann, Bank-Dir. Paul Klaproth, Hannover; Dir. Phil. Heineken, Bremen; Fabrikant Paul vom Rath, Cöln. Zahlstellen: Hannover: Hannov. Bank, Herm. Bartels, Gebr. Dammann. *