* 390 Salz-, Kall und Salpeter-Bergwerke. ― Zweck: 1) Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken; 2) gewerbsmässige Verwertung von Bergwerks- oder Fabrikerzeugnissen; 3) Beteil. bei anderen Unternehm.; 4) Erwerb u. Verwertung von Grund- stücken, Bergbaugerechtsamen und Bergwerkseigentum; 5) die Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 voll eingezahlt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Bergwerksberechtsame 2 363 199, Grundeigentum 3330, Mobil u. Betriebsgeräte 3101, rückst. Einzahl. auf Aktien 18 200, Bankguth. 2 048 069, Magagzin 137, Kassa 1273, Debit. 2100, Verlust 8642. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit 40 897. Sa. M. 5 040 897. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 32 453, Abschreib. 155. – Kredit: Zs. u. Agio 23 966, Verlust 8642. Sa. M. 32 608. Kurs: Die Aktien sind noch an keiner Börse notiert. Kurs im freien Verkehr 26/. 197 59.50 %. Dividende 1905: 0 % (Baujahr). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Bergwerks-Dir. Otto Fritzsch, Magdeburg. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Bergrat Gen.-Dir. Dr. jur. V. Weidtman, Aachen; Stellv. Gust. Stähr, Hamburg; Bank-Dir. W. v. Waldhausen, Essen (Ruhr); Fabrikbes. Paul vom Rath, Cöln; Bankier Wilh. Laupenmühlen, Berlin; Bergassessor aà. D. Gust. Kost, Bankier Dr. jur. Jul. Caspar, Hannover. Zahlstellen: Samswegen: Eigene Kasse; Essen: Essener Credit-Anstalt; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. ――=―§―‚‚‚――――――― Salpeterwerke Fölsch & Martin Nachf. A.-G. in Hamburg, Alsterdamm 4/5. Gegründet: 30./7. 1902; eingetr. 23./8. 1902. Dauer der Ges. 40 Jahre; kann verlängert werden. Letzte Statutänd. 28./11. 1902, 12./9., 17./12. 1903, 23./6. 1905 u. 15./12. 1906. Seit 23./6. 1905 mit dem Zusatz: Fölsch & Martin Nehf. Gründer: Landwirtschaftl. Reichs- genossenschaftsbank, Darmstadt; landwirtschaftl. Centralgenossenschaften, Münster i. W. u. Halle a. S.; Hauptbezugs- u. Absatzgenossenschaft, Cöln; Ein- u. Verkaufsgenossenschaft für Kunstdünger, Berlin. ZZweck: Gewinnung von Chilesalpeter u. Jod u. der Handel mit denselben; die Ges. ist ferner berechtigt, Grundstücke, Bergwerke u. Grubenfelder im In- u. Auslande zu erwerben, zu veräussern, zu pachten u. weiter zu verpachten; alle Arten Anlagen, Fabriken, Betriebs- werkstätten u. Zubereitungsanstalten im In- u. Auslande zu errichten, zu erwerben u. zu betreiben; alle sonstigen Gegenstände, die zum Handel mit Salpeter u. Nebenprodukten er- forderlich sind, anzuschaffen, zu mieten, zu pachten u. zu veräussern; Handlungsnieder- lassungen u. Lagerplätze zu errichten, auch Finanzierung gleicher oder ähnlicher Unter- nehmungen mit Einschluss aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. kaufte 1902 im Taltalgebiet in Chile ein an der Eisenbahn gelegenes Werk „Ata- cama'“ nebst Wasserrechten, Lagerhäusern u. Salpeterfeldern von ungefähr 8 000 000 Quintales à 46 kg exportfähigem Salpeter für M. 1 760 247. Ferner erwarb die Ges. im Aguas Blancas- Gebiet 3 noch unbebaute, der Bahn naheliegende Felder mit 16 000 000 Quintales Salpeter für zus. M. 1 258 251, sowie ein Feld mit 2 175 000 Quintales für M. 83 625. (Hiervon 1905 alle Terrains in Agues Blancas für M. 2 815 000 wieder verkauft). Im Taltalgebiet sind dann weitere Felder mit zus. ca. 70 000 000 Quintales für im ganzen M. 5 000 000 hinzugekauft. Als Hauptobjekt aber hatte die Ges. per 1./1. 1903 von der Firma Fölsch & Martin in Iquique deren Besitzungen in den Regionen Taparaca u. Toco mit 5 Salpeterwerken u. einem Vorrat von 24–30 000 000 Quintales für insgesamt M. 12 000 000 übernommen, doch wurden diese Besitzungen 1906 für rund M. 15 000 000 wieder verkauft. Die 1903 im Distrikt Taltal er- worbenen umfangreichen Lager enthalten auf Grund vorgenommener Untersuchungen ge- nügend Rohstoff für 3 oder mehr grosse Fabriken. Eine davon, ,Chile“, wurde 1903 fertig- gestellt u. in Betrieb genommen, eine zweite, „Alemania', ist 1904 betriebsfähig geworden. Mit dem Bau von zwei weiteren grossen Fabriken im Taltalgebiet wird Anfang 1907 be- gonnen. Von der ,Vereinigung der chilenischen Salpeterproduzentené, die Produktion u. Export von Salpeter nach den Bedürfnissen des Konsums regelt, ist der Officina „Chile“ eine jährl. Produktionsquote von 1 750 000 u. der „Alemania“ eine solche von 1 850 000 spanischen Centnern zugeteilt. In Taltal ist eine Filiale errichtet. Dieselbe betreibt gleichzeitig ein nicht unbedeutendes Warengeschäft. Die Officinen brachten 1905 an 4 510 288.17 spanische Centner Salpeter zum Export. Kapital: M. 11 634 000 in 11 634 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3000 000; die G.-V. v. 28./11. 1902 beschloss Erhöhung auf M. 15 000 000, wovon zunächst M. 6 000 000 in 6000 Aktien (mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903) behufs Erwerbung der in Chile beleg. Salpeterwerke von Fölsch & F. Martin (s. oben), später noch nach u. nach M. 2 634 000 zu pari begeben wurden, wovon M. 1 975 000 noch nicht einberufen sind. Hypoth.-Anleihen: (I. M. 8 000 000, zu 7 %, Ende 1905 waren M. 5 000 000 zurückgezahlt, Rest kam Ende 1906 zur Heimzahlung.) –— II. M. 3 000 000, aufgenommen 1904.