422 Metall-Industrie. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des früher unter der Firma Langscheder Walzwerk Ernst Hartmann zu Langschede betriebenen Feinblechwalzwerks und der unter der Firma Seelhorst & Werner zu Bad Rothenfelde bestandenen Blechwarenfabrik u. Verzinkereien mit Arbeitsstätte in Gevelsberg. Letztere wurde 1900 aufgehoben und in Langschede im An- schluss an das Blechwalzwerk eine neue Verzinkungsanstalt mit besonderer Einrichtung: zur Verzinkung von Röhren und Blechen errichtet. Kapital: M. 975 000 in 95 abgest. St.-Aktien u. 880 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht tt. G.-V. v. 10./3. 1900 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien, div.-ber. ab 1./12. 1899. Die Aktien wurden von dem Bankhause S. Katzenstein Söhne in Bielefeld namens eines Konsortiums zu 114 % übernommen. Der Erlös diente vornehmlich der Regulierung von Neubauten u. Erweiterungsanlagen. Zwecks Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 31./10. 1904 Herabsetzung des A.-K. auf M. 975 000 durch Zus. leg. der Aktien im Verhältnis 4:3 (Frist bis 20./5. 1905). Ausserdem ist auf jede zus.gelegte Aktie eine bare Zuzahl. von M. 400 eingefordert derart worden, dass die Aktien, worauf die Zuzahl. stattfand, Vorz.- Aktien wurden, ausgestattet mit einer Vorz.-Div. von 6 %, die für 1905/1906 u. ff. event. nach- gezahlt werden muss. Im Falle Auflös. der Ges. sollen diese Vorz.-Aktien mit 25 % Auf- schlag gegenüber den St.-Aktien zurückgezahlt werden. Weiterhin wurden für die Aktien, auf welche zugezahlt ist, Gewinnanteilscheine ausgegeben, die nach Zahlung der Vorz.- Div. an die Vorz.-Aktien Anspruch auf einen Jahresgewinn bis zu M. 10 haben und durch Verl. zu M. 250 getilgt werden sollen. Der Buchgewinn nach der Zus. legung betrug M. 325 000. Auf 880 St.-Aktien wurde die Zuzahl. mit je M. 400 = M. 352 000 geleistet und infolge dessen 880 Gewinn-Anteilscheine à M. 250 ausgegeben. Der Gesamtbetrag von M. 677 000 wurde zur Deckung der Sanierungskosten M. 1383, zur Beseitig. der Unterbilanz (Ende Juni 1904 M. 225 168) und mit M. 450 449 zu ausserord. Abschreib. u. Rückl. verwendet. Hypothek: M. 273 000, lastend auf Langschede und Rothenfelde. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. (1898/99: 1./12.–30./11.). Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, z. R.-F., event. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst u. Beamte, 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, M. 10 Ver- zins. pro Gewinnanteilschein. 4 % Div. an St.-Aktien, vom Rest ¼ zur Ausl. von Gewinn- anteilscheinen zu à M. 250, Überrest zur Verf. der G.-V. Die Tant. des A.-R. beträgt 10 % des Gewinns, der nach Bestreitung sämtl. Abschreib. u. Rückl. sowie nach Ausscheid. von 4 % Zs. an das ganze A.-K. verbleibt, mind. aber zus. M. 5000. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkraft 390 921, Fabrikgebäude 269 486, Verwalt.-Gebäude, Beamten- u. Arb.-Wohn. 127 041, Masch. u. Fabrikeinricht. 460 010, Werkzeuge u. Geräte 43 487, Reserveteile 43 457, Modelle u. Patente 2563, elektr. Licht- u. Kraftanlage 90 409, Eisenb.-Anschluss 115 622, Inventar 7843, Debit. 320 541, Kassa 14 624, Wechsel 1253, Avale 10 500, Lager 320 937. – Passiva: St.-Aktien 95 000, Vorz.-Aktien 880 000, Hypoth. 273 000, Kredit. 779 383, Avale 10 500, Kto für Unerledigte 20 845, Accepte 20 763, R.-F. 97 500 (Rückl. 40 872), Delkr.-Kto 15 000, Vortrag 26 707. Sa. M. 2 218 700. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 228 140, Abschreib. 78 595, Gewinn 67 579. – Kredit: Vortrag 23 233, Fabrikationskto 351 082. Sa. M. 374 315. Dividenden 1898/99–1905/1906: 9, 9, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Ing. Ernst Hartmann, Langschede; Ing. Wilh. Dreyer, Erich Glitz, Rothenfelde. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Moritz Katzenstein, Stellv. Bankier Alex. Katzenstein, Biele- feld; Carl Hemmer, Witten. Zahlstellen: Eigene Kasse und bei der Filiale in Rothenfelde; Bielefeld: Westfälisch- Lippische Vereinsbank; Berlin: Georg Fromberg & Co.; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein. Aktiengesellschaft Chronos in Leipzig in Liquid. Gegründet: 28./4. 1899; eingetr. 30./12. 1899. Die G.-V. v. 12./11. 1903 beschloss Auflös. der Ges. Die Firma lautete zuerst „A.-G. für Liniir-Apparate, Patent Grosse“. Gründung 8. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. bezweckte Erwerb, Ausbeutung und sonst. Verwertung von Patenten und Erfindungen, Herstellung u. Vertrieb der hierzu erforderl. Maschinen, Apparate und Zubehörteile. Kapital: M. 150 000 in 150 Aktien à M. 1000. Das A.-K. ist verloren. Dividenden 1899/1900–1901/1902: 0 %. Liquidator: Rich. Röser. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rechtsanw. Dr. M. Küstner, Stellv. Gotthilf Jahn, A. Geisler, Leipzig. Westfälische Metall-Industrie, Act.-Ges. in Lippstadt, mit Filialen in London und Paris. Gegründet: 11./7. 1899 mit Wirkung ab 1./6. 1899. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Fabrik von Sally Windmüller, wofür ihm Aktien im Nominalbetrage von M. 468 000 und im Effektivbetrage von M. 327 600 (= 70 % Einzahl.) und M. 551 bar gewährt worden sind.