584 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Die Mittel, soweit erforderlich, sind im Wege des Bankkredits beschafft. Die Grundstücke der Ges. umfassen ca. 4 ha 24 ar. Etwa 500 Arbeiter. Die Ges. gehört dem Deutschen Gas- rohr-Syndikat, sowie dem Siederohr-Syndikat an. 1905/1906 Steigerung des Absatzes um 20 %. 1905 Verkauf einer Lizenz für natlose Röhren an die A.-G. Lauchhammer für M. 400 000, gleichzeitig liefert die Wittener Ges. der genannten Ges. die maschinelle Ein- richtung für das neue Röhrenwerk letzterer. Im Okt. 1906 fand ein weiterer Verkauf der Lizenz mit ca. M. 500 000 – 600 000 Gewinn statt. Im Nov. 1905 wurde eine Interessengemeinschaft bezw. spätere Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke in Gelsenkirchen (siehe Seite. 513) vereinbart. Die Interessengemeinschaft sieht ein Zus. werfen des Reingewinns beider Ges. vor u. eine Verteilung desselben, wobei 18 Teile auf Witten, 6.25 Teile auf Gelsenkirchen entfallen. Die Verschmelzung, welche bis Ende Juni 1907 durchgeführt sein soll, vollzieht sich auf folg. Grundlage: Witten stellt seinen Aktienbesitz an Gelsenkirchen-Schalke in Höhe von M. 50 000 letzterer Ges. unentgeltlich zur Verfüg., so dass für die Verschmelung noch M. 1 200 000 A.-K. der Schalker Röhrenwalz- werke in Betracht kommen. Die Aktionäre von Gelsenkirchen-Schalke erhalten nun für je zwei Aktien von M. 1000 plus einer baren Einzahlung von 7½ % = M. 150 1 Aktie zu M. 1000 der Wittener Stahlröhren-Werke. Zur Durchführung dieser Transaktion erhöhen die Wittener Stahlröhren-Werke ihr A.-K. lt. G.-V. v. 16./12. 1905 um M. 600 000 durch Ausgabe von 600 Stück Aktien à M. 1000 (s. unten). Seit 1906 ist die Wittener Ges. bei der Masch.- Ind. Ernst Halbach Akt.-Ges. in Düsseldorf mit M. 150 000 beteiligt. Kapital: M. 1 800 000, in 1800 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Ver-: stärk. der Betriebsmittel It. G.-V. v. 23./11. 1897 um M. 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1897, über- nommen von einem Konsortium zu 121.50 %, angeboten den Aktionären M. 250 000 4: 1 zu 125 %. Die G.-V. v. 22./12. 1899 beschloss Rekonstruktion des Unternehmens (Tilg. der Unterbilanz von M. 422 705 per 30./6. 1899) durch Umwandlung in Vorz.-Aktien unter Zuzahlung von M. 500 pro Aktie bezw. Zus. legung von 4 Aktien zu einer als St.-Aktie. Die Zuzahl. wurde auf alle Aktien geleistet. Das A.-K. betrug somit nach wie vor M. 1 500 000 und die Aktien haben die Be- zeichnung Vorz.-Aktien nicht erhalten. Die auf die Aktien geleistete Zuzahl. inkl. Zs. betrug M. 778 014, hiervon wurden verwendet: M. 3500 als Kosten für Durchführung der Finanz-Operation, M. 74 267 zur Abfindung an einen abgegangenen Dir. sowie Entschäd. für Erledigung von Prozessen, M. 107 064 zu ausserord. Abschreib. auf Masch. u. Transmiss., M. 422 706 für Tilg. der Unterbilanz v. 30./6. 1899, M. 114 887 für Tilg. der Unterbilanz v. 30./6. 1900, M. 55 593 zur Bildung eines Verfüg.-Ktos. Die Unterbilanz ist 1903 völlig getilgt worden. Behufs Erweiterung des Werkes beschloss die G.-V. v. 7./1. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904, begeben zu 150 %, angeboten 150 Stück den Aktionären 10: 1 v. 20./1.–6./2. 1905 zu 150 %. Agio mit M. 150 000 in den R.-F. Zur Ausführung der Interessengemeinschaft bezw. späteren Verschmelzung mit der A.-G. Röhrenwalzwerke zu Schalke i. W. beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 fernere Erhöhung des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 2 400 000) in 600 neuen, nach Abschluss des Verschmelzungs- vertrages und Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister auszugebenden Aktien, welche zum Umtausch der Aktien des Schalker Werkes dienen sollen und bei deren Ausgabe das Bezugsrecht der Wittener Aktionäre ausgeschlossen ist. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besondexe Res., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 6000), vertr. Tant. an Vorst., das Übrige nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke 185 000, Wohnhaus 45 000, Fabrikgebäude 450 000, Masch. u. Transmissionen 440 000, Werkzeuge u. Geräte 1, Walzen 1, Bureaumobil. 1, Patente 1, Waren 775 636, Betriebsmaterial. 63 246, Effekten 237 302, Debit. 575 011, Bankguth. 169 080, Kassa 4323, Wechsel 5496. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Hypoth. 40 000, Pens.-F. 2000, R.-F. 180 000, Kredit. 361 441, z. Spec.-R.-F. 100 000, Div. 414 000, do. alte 500, Tant. 35 914, Vortrag 16 246. Sa. M. 2 950 101. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk.: Gehälter, Steuern, Berufsgen.-etc. Beiträge 123 279, Skonto 16 743, Abschreib. 135 315, Reingewinn 543 149. – Kredit: Zs. 2805, Gewinn aus Lizenzverkauf (1. Rate) 100 000, Einnahme v. Röhrenwalzwerk Gelsenkirchen- Schalke 12 008, Betriebsüberschuss 703 673. Sa. M. 818 487. Kurs: In Frankf. a. M. Ende 1896–1906: 183, 150, 74.50, 39.50, 53.50, 28.80, 48, 134, 193, 303, 316 %. Aufgel. die Nr. 1–1000 am 24./6. 1896 zu 125 %. Kurs ab 31./7. 1900 inkl. geleisteter Zuzahl. Die Nr. 1001–1500 zugel. im Nov. 1902. In Berlin Ende 1905–1906: 302.25, 317 %. Zugelassen März 1905; erster Kurs 11./3. 1905: 227%. Dividenden: 1896 I. Sem.: 10 %; 1896/97: 10 %; 1897/98–1902/03: 0 %; 1903/04–1905/06: 8, 14, 23 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Ing. Hch. Stüting, Ernst Poetter. Prokurist: Wilh. Horsthemke. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Leo Hanau, Düsseldorf; Stellv. Rechtsanw. u. Notar H. Allen- dorff, Gen.-Dir. G. Schumann, Witten; Sigm. Simon, Frankf. a. M.; Dir. W. Willikens, Dortmund; Georg von Oerdingen, Schalke; Bank-Dir. Wilh. Joetten, Essen. JZahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Carl Cahn; Frankf. a. M.: Sigmund Simon; Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren Zweiganstalten; Essen: Essener Credit-Anstalt u. deren Fil.; Düsseldorf: Niederrhein. Bank.