Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 669 Dynamomasch. von je 105 Kilowatt Leistung angetrieben. Zur grösseren Betriebssicherheit ist eine Dampf- maschine von ca. 150 HP. Leistungsfähigkeit mit zugehöriger Kesselanlage aufgestellt. Die elektrische Energie wird mit einer Betriebsspannung von 5000 Volt nach den Orten Krumbach und Hürben geführt. Mit diesen beiden Orten wurde seitens der früheren Firma Erwin Bubeck am 30. Okt. 1897 ein Koncessions- vertrag auf 45 Jahre abgeschlossen, welcher bei Gründung der Ges. gegen Verrechnung der direkt auf-. gewendeten Unkosten an dieselbe überging. Vom 10. Betriebsjahre ab sind die beiden Gemeinden Krumbach und Hürben berechtigt, das Elektricitätswerk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten 3 Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens die Anlagekosten decken, höchstens aber den doppelten Betrag derselben erreichen soll. Nach Umfluss des 45. Betriebsjahres fällt das ganze Werk den Gemeinden Krumbach und Hürben mit Ausnahme des Wasserrechtes, wofür M. 65 000 bezahlt werden müssen, zu. Mit der Gemeinde Baben- hausen und einer Anzahl kleinerer Orte wurden Koncessionsverträge geschlossen und die betreffenden Er- weiterungsbauten ausgeführt. Elektricitätswerk in IIlach b. Steingaden i. Oberbayern, Seit 1901 in Vollbetrieb. Durch Auf- stauung u. Accumulierung der IIlach werden ca. 300 HP. gewonnen. Vermittelst zweier Turbinen werden 2 Wechselstrom-Dynamomasch. von je 105 Kilowatt Leistung angetrieben. Auch hier wurde zur grösseren Betriebssicherheit eine Dampfmasch. von ca. 150 HP. Leistungsfähigkeit mit zugehöriger Kesselanlage auf- estellt. Die elektrische Energie wird mit einer Betriebsspannung von 5000 Volt in zwei Leitungen nach chongau geführt und zwar berührt die eine Leitung die Orte Steingaden und Peiting, während die andere über Lechbruck, Burggen und Bernbeuren nach Schongau führt. Mit der Stadtgemeinde Schongau wurde seitens der früheren Firma Erwin Bubeck am 15. Nov. 1897 ein Koncessionsvertrag auf 30 Jahre vereinbart. welcher ebenfalls bei Gründung der Ges. gegen Verrechnung der direkt aufgewendeten Unkosten an die- selbe übergegangen ist. Vom 12. Betriebsjahre ab ist die Stadtgemeinde Schongau berechtigt, das Elek- tricitätswerk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den leétzten drei Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens die Höhe des investierten Kapitals decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Bei Erteilung einer Koncession nach Ablauf der Koncessionsdauer hat die Ges. unter sonst gleichen Bedingungen den Vorrang. – Des weiteren ging der am 24. März 1898 durch die frühere Firma Erwin Bubeck mit der Gemeinde Peiting auf die Dauer von 30 Jahren abgeschlossene Koncessions- bezw. Stromlieferungsvertrag unter den gleichen Bedingungen an die Ges. über, während mit der Gemeindeverwaltung Urspring-Steingaden am 27. Nov. 1899, mit der Gemeinde Bernbeuren am 31. Dez. 1899, mit der Gemeinde Burggen am 6. Jan. 1900 ebenfalls 30jährige Verträge abgeschlossen wurden. Am 25. März 1900 wurde endlich noch mit der Gemeinde Lechbrück ein solches Übereinkommen, auf vorläufig 15 Jahre lautend, abgeschlossen. 3) Elektricitätswerk Sulzbach i. Oberpfalz, seit 15./4. 1900 in Betrieb. Auf Grund des am 20./3. 1899 mit der Stadtgemeinde Sulzbach abgeschlossenen, zunächst 5jähr. Konc.-Vertrages kamen vorläufig 2 Dampfmasch. von je 50–70 HP. Leistungsfähigkeit nebst zugehöriger Kesselanlage zur Aufstellung. Durch dieselben werden zwei Gleichstrom-Dynamomaschinen von je 2 Kilowatt Leistung in Betrieb gesetzt. Zur Verstärkung der Anlage wurde eine grosse Accumulatorenbatterie aufgestellt. Sollte mit Ablauf der Koncessionsdauer das Elektricitätswerk seitens der Stadtgemeinde Sulzbach unter den vertraglichen Be- stimmungen nicht angekauft werden, so verlängert sich die Koncession stillschweigend um weitere 25 Betriebsjahre mit der Bestimmung, dass die Stadtgemeinde Sulzbach vom 10. Betriebsjahre ab wiederum das Recht hat, das gesamte Werk anzukaufen, wobei der Erwerbspreis, welcher nach dem in den letzten 3 Betriebsjahren erzielten durchschnittlichen Reingewinn berechnet wird, mindestens das angelegte Kapital decken, höchstens aber die doppelte Höhe desselben erreichen soll. Die Stromeinnahmen und Anschlüsse der 3 Werke haben sich 1905 gegen das Vor- jahr um ca. 7 % gehoben. Stand der Anschlüsse Ende 1905 etwa 9 % grösser wie 1904. – 1905 wurde von der Ges. das von ihr selbst erbaute Elektricitätswerk Bruneck in Tirol auf 10 Jahre gepachtet. Kapital: M. 2 000 000 in 4 Serien A, B, C, D von je 500 Aktien à M. 1000 (Aktien-Nrn. 1–2000). Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel, rückzahlbar zu 103 %, 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 1000 u. 500 (Nr. 751–1250) à M. 500, auf Namen des Bankhauses Doertenbach & Cie. in Stuttgart, übertragbar durch Indossament, unkündbar bis 1. Okt. 1905. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 bis längstens 1948 durch jährl. Ausl. im Okt. (zuerst 1905) von M. 4000 steigend bis M. 40 000 auf 1. April; kann ab 1. Okt. 1905 beliebig verstärkt, event. auch die ganze Anleihe mit 6 Monate Frist gekündigt werden. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die drei oben genannten Elektricitätswerke in Breitenthal, IIlach, Sulzbach. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div. Kurs in München Ende 1900–1906: 99.50, 94, –, 89, 94.10, 98, 98.50 %. Eingef. 24./10. 1900 zu 99.50 %. Hypotheken: M. 146 894 (Stand ult. 1905). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Überschuss event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, sodann 4 % Div., vom Rest 12½ % Tant. an A.-R. (mind. M. 1000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1905: Aktiva: Immobil. 245 190, Mobil., Masch. u. Werkzeuge 62 779, Patente u. Gebrauchsmuster 1, Lagerbestände 195 251, eigene Elektr.-Werke 1 917 627, Inventar u. Betriebsvorräte derselb. 10 445, Kassa 30 691, Wechsel 257, Effekten 201 915, Debit. 1 102 966, Kaut. u. Bürgschaften 215 729, in Ausführung begriffene Bauten 420 821, Verlust 135 693. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Anl. 1 000 000, do. Zs.-Kto 551, Hypoth. 146 894, Kredit. 851 702, Anz. a. Baut. 321 843, Kaut. u. Bürgschaft. 215 729, Instandh. u. Ern.-F. 2650. Sa. M. 4 539 370. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 145 764, Handl.-Unk. 100 258, Steuern u. Versich. 2483, Betriebskosten d. Elektr.-Werke 48 981, Abschreib. 19 149, Rückstell. d. Elektr.- Werke 26 494, Oblig.-Zs. 45 000. – Kredit: Stromeinnahmen 111 631, Gewinn aus Lieferung. u. Bauten 121 345, Gewinn aus Effektenverk. 4960, sonst. Gewinne 8242, Zs. 6257, Verlust 135 693. Sa. M. 388 131. Kurs Ende 1900–1906: 100, –, –, –, –, 33, 36 %. Eingef. 24./10. 1900 durch das Bank- haus S. Lebrecht in München zu 100 %. Notiert in München. Dividenden: 1898/99: 4 % p. a. (16 Mon.); 1900–1905: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dipl.-Ing. E. Bubeck. Prokuristen: Ober-Ing. Th. Kober, W. Sdborowsky. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Simon Lebrecht; Stellv. Heinr. Reinhard, Th. Rikoff, Rechtsanwalt Dr. Clem. Hemmer, München; Komm.-Rat Friedr. Troeltsch, Weissenburg a. S.;