Fabriken für Chemikalien etc. 817 Jaffé & Darmstaedter u. Benno Jaffé & Darmstaedter, Lanolin-Fabrik zu Charlottenburg mit Zweigniederlassung zu Berlin M. 2 995 000. Zweck: Erwerb und Betrieb chemischer Fabriken. Letztere befassen sich mit der Her- stellung von Glycerin, Ammoniak, Lanolin und Lanoninfabrikaten (Marke Pfeilring), sowie einer Reihe pharmaceutischer Produkte. Die Ges. besitzt ein Patent für ein neues Fett- spaltungsverfahren. Die Grundstücke in Charlottenburg sind am Salzufer 15/16 (56 m Front), 9090 qm, wovon 7348 qm Bauland (1973 qm bebaut), und in der Kaiserin-Augusta-Allee 43, 9352 am, wovon 7957 qm Bauland (zu bebaut), belegen, schuldenfrei und zu M. 95 bezw. M. 50 pro qm geschätzt, die Inferierung geschah bedeutend niedriger. Das Gleiche gilt vom Gebäudekonto. Eine 3. Fabrikabteil. befindet sich in Berlin in dem von der Stadt bis 1910 erpachteten Grundstück Greifswalderstr. 165. Für die Zwecke eines neuen Fabrikationszweiges (Seifenpulver) wurde 1906 ein neues Gebäude errichtet; Kostenaufwand bis ult. Juni 1906 M. 62 115. Ende Nov. 1905 erwarb die Ges. für ca. M. 30 000 einen Grundstückskomplex von 15 Morgen bei Oranienburg an dem neu zu erbauenden Stettiner Grossschiffahrts-Kanal. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., vom verbleib. Überschuss 7 % Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1905: Aktiva: Grundstücke 1 228 961, Gebäude 300 428, Masch. u. Utensil. 309 597, Neubau 62 115, Fuhrwerk 1, Patente u. Marken 2, Waren (einschl. Knochen- kohle) 605 685, Brennmaterial 19 728, Debit. 401 545, Bankguth. 543 316, Kassa 6592, Wechsel 47 574, Effekten 248 870, Kaut. 625, Feuervers. 1713. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Arb.- Unterstütz.-F. 20 511, R.-F. 119 421 (Rückl. 24 368), Extra-R.-F. 45 000 (Rückl. 15 000), Kredit. 113 785, Div. 390 000, Tant. an Vorst. 32 801, do. an A.-R. 20 664, Vortrag 34 575. Sa. M. 3 776 758. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts- u. Betr.-Unk., Reparat. Gehälter, Assekuranz, Frachten, Löhne, Provis. etc.) 679 463, Brennmaterial 101 049, Dubiose 17 19, Abschreib. 71 980, Gewinn 517 409. – Kredit: Vortrag 30 030, Gen.-Waren 1 321 437, Hausertrag 670, Zs. 19 485. Sa,. M 1371 623. Kurs Ende 1901–1906: 200, 212.80, 214.25 %. Zugel. Sept. 1904; erster Kurs 23./9. 1904: 186.25 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1900/1901–1905/1906: 8, 9, 11, 12, 12, 13 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. med. Wilh. Connstein, Charlottenburg; Rich. Horsch, Berlin. Prokuristen: Alex. Thierry, Dr. Hans Czerny, Alfr. Mitsch. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dr. Benno Jaffé, Charlottenburg; Stellv. Rentier Dr. Ludwig Darmstaedter, Gen.-Dir. Jos. Werminghoff, Kuno Feldmann, Berlin; Stadtrat Moritz Moll, Charlottenburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. Akt.-Ges. für chemische Industrie in Dornach (Els.). Gegründet: 17./3. 1905; eingetr. 22./4. 1905. Gründer: Fabrikant Ludwig Roesler, Dor- nach; Chemiker Dr. Armand Roesler, Mülhausen; Ing. H. Roesler, Leo Clément, Franz Pou- pardin, Dornach. Ludwig Roesler brachte sein Fabrikanwesen nebst Zubehör zum Schätzungs- wert von M. 400 000 ein, wogegen die Ges. eine Hypoth. von M. 200 000 übernahm; ausser- dem gingen M 373 000 Aktien in den Besitz des Einlegers, so dass dieser noch M. 173000 an die Ges. zu zahlen hatte. Ferner ist dem Ludwig Roesler ein Sondervorteil von des Reingewinns gewährt, welcher sich nach Abschreib. u. Rückl. u. nach Auszahl. von 5 % Div. ergibt. Sobald diese Sonderzahl. zus. M. 100 000 erreicht haben, fällt der Vorteil fort. Zweck: Herstellung u. Verkauf chemischer Produkte sowie die Vornahme aller mit der chemischen Industrie in Verbindung stehenden gewerblichen, kaufmännischen u. finanziellen Geschäfte. Kapital: M. 400 000 in 400 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 200 000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1906: Aktiva: Immobil. u. Betriebsmobil. 494 103, Waren u. Roh- material. 87 238, Kassa 122, vorausbez. Versich. 1749, Debit. 69 988, Gründungskosten inbkl. Aktienstempel 15 720, Verlust 51 503. – Passiva: A.-K. 400 000, Hypoth. 200 000, Kredit. 120 425. Sa. M. 720 425. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftskosten 129 903. – Kredit: Ertrag, Saldo 78 400, Verlustvortrag 51 503. Sa. M. 129 903. Dividende 1905/06: 0 %. Direktion: Ludw. Roesler, Dr. Armand Roesler. Aufsichtsrat: Vors. Peter Schlumberger, Franz Poupardin, Chemiker Heinrich Schmidt, Eugen Kayser, Mülhausen. Chemische Werke Reisholz, Akt.-Ges. in Reisholz bei Düsseldorf. Gegründet: 12./5. 1906; eingetr.: 13./6. 1906. Gründer: Rentner Oskar Thilmany, Ing. Waldemar Thilmany, Bonn; Fabrik-Dir. Dr. Alex. Höpker, Kaufm. Otto von Dreden, Reisholz; Kaufm. Paul Dickhoff, Düsseldorf. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1906/1907. II. 52