Ol-, Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 839 dee — 7 – = 8 3 * Pfälzische Pulverfabriken Akt.-Ges. in St. Ingbert, Pfalz. Gegründet: 20./9. 1898; eingetr. 13./12. 1898. Übernahmepreis M. 850 000. Gründung s. Jahrgang 1899/1900. Zweck: Fabrikation und Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen und Zündmitteln, den erforderl. Rohstoffen und allen einschlagenden Artikeln. 1898 wurde für M. 450 000 mit den vorhand. Mitteln die in Schopp gelegene Pulverfabrik der Firma Raab, Karcher & Co. in Kaiserslautern erworben und gänzlich neu eingerichtet. Die Errichtung der Pulverfabrik der Firma Gebr. Martin wurde durch Konc. der bayer. Regierung v. 21./5. 1875 u. die der Firma Raab, Karcher & Co. v. 24./6. 1863 u. 12./3. 1870 genehmigt. Buchwert der Anlagen 1./7. 1905 M. 1 187 642, Abschreib. auf die ges. Anschaff.-Kosten von M. 1 501 983 bis dahin M. 361 447. Die Ges. ist an der Pulverfabrik Hasloch G. m. b. H. in Hasloch a. M. beteiligt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R., welche sich für je M. 10 000 Sonderabschreib. u. Rückl. um 1 % bis 15 % erhöht, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke 615 500, Gebäude 255 253, Masch. 229 300, Mobil. 1500, Holz 24 339, Pulver 120 000, Versich. 400, Handl.-Unk., Vorräte 279, Kassa 5708, Wertpap. u. Beteil. 166 243, Wechsel 20 613, Haus 48 500, Debit. inkl. Bankguth. 456 326. — Passiva: A.-K. 1 500 000, Kredit. 47 996, R.-F. 86 083 (Rückl. 9822), Spec.-R.-F. 40 000 (Rückl. 15 000), Explos.-F. 35 000 (Rückl. 5000), Abschreib. 44 953, Tant. an Vorst. 12 662, do. an A.-R. 11 396, Div. 135 000, Grat. 2500, Vortrag 28 371. Sa. M. 1 943 963. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne 103 039, Handl.-Unk., Steuern, Reparat., Spesen, Porto etc. 63 969, Abschreib. 44 953, Reingewinn 219 752. – Kredit: Vortrag 23 302, Pulver 389 418, Diverses 18 992. Sa. M. 431 713. Kurs Ende 1905–1906: 136.90, 144.50 %. Zugelassen Juli 1905; erster Kurs 13 1905: 139.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Dividenden 1898/99–1905/1906: 8, 8, 8, 7, 8, 8, 8, 9%. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Hch. Martin, Dr. Gustav Martin. Aufsichtsrat: (3–7) Gen.-Dir. Komm.-Rat Carl Eswein, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv. J. B. Martin, München; Dr. med. Max Lindemann, Saarbrücken; Hch. Martin, Mülheim a. Rh. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Ludwigshafen a. Rh., Frankf. a. M., Mannheim, München u. Nürnberg: Pfälz. Bank u. deren übrige Zweigniederlassungen. Il., Seifen-, Kerzen. und Wachs:Fabriken. Oelfabrik Grossgerau-Bremen in Bremen mit Zweigniederlassung in Gross-Gerau. Gegründet: 11./10. 1882; eingetr. 4./4. 1886. Letzte Statutänd. 20./6. 1902, 14./9. 1905, 8./2., 25./6. u. 22./11. 1906. Firma hatte früher den Zusatz „vorm. Sghoenenberg & Co.“ Zweck: Herstellung und Verwertung von Ölen und mit der Ölfabrikation zusammen- hängenden Fabrikaten jeder Art. Specialitäten: Palmkernöl, Kokosöl, Baumwollsaatöl etc. 1900 wurde eine Fabrik in Bremen errichtet, in der aber erst im Frühjahr 1901 der volle Betrieb eröffnet werden konnte. Zur Erhöhung des Verarbeitungsquantums sind die Fabri- kationseinrichtungen in Bremen 1902/1903 durch Anlage eines grossen Speichers und einer Extraktionsanstalt u. verschied. Veränderungen in der Fabrik vervollkommnet. Arbeiterzahl in beiden Fabriken ca. 260. Erst, nachdem d. infolge der Misswirtschaft des früheren Dir. der Ges. Schneider not- wendig gewordene Sanierung der Ges. (s. unter Kapital) gesichert war, d. h. vom Nov. 1905 ab, konnte der Betrieb durch intensivere Ausnutzung der vorhandenen Einrichtung wesentlich günstigere Resultate liefern. Nachdem verschied. alte Lieferungsverpflichtungen durch Rückkauf erledigt worden waren, gelang es, die Vorräte an alten Rückständen teil- weise weniger unvorteilhaft, als früher befürchtet, zu realisieren. Am 21./9. 1906 brannte der grösste Teil der Bremer Fabrik ab; der Schaden ist durch Versich. (M. 2 419 250) gedeckt. Es wird eine moderne Ölfabrik erbaut, die bereits im Frühjahr 1907 in Betrieb genommen werden soll; inzwischen wurde die Produktion in Gross-Gerau gesteigert. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 gleichw. Aktien à M. 1000, wovon 1779 abgest. Urspr. M. 850 000, von denen M. 150 000 St.-, M. 700 000 Prior.-Aktien waren. Die St.-Aktien wurden 1888 durch Amort. bis auf M. 100 000 getilgt. Hiernach herabgesetzt lt. G.-V. v. 10./6. 1898 auf M. 724 000, alsdann erhöht lt. G.-V. v. 3./11. 1899 zwecks Errichtung einer Ölfabrik in Bremen um M. 1000 000 in 1000 ab 1./4. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben an ein Bremer Konsortium zu pari plus Aktienstempel, und lt. G.-V. v. 29./6. 1901 um M. 276 000 (auf M. 2 000 000) in 276, ab 1./4. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu pari zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./4. 1901.