Öl., Seifen-, Kerzen- und Wachs-Fabriken. 845 M. 1 006 622 bar gezahlt sowie 10 496 Aktien à M. 1000, welche durch die Sacheinlagen als vollgezahlt gelten. Zweck: Verarbeitung von und Handel mit Ölfrüchten und Fettstoffen aller Art, Herstellung von Benzin sowie der Betrieb von Webereien und von allen sonstigen Geschäften, welche nach dem Ermessen des A.-R. mit den vorgedachten Zwecken in Verbindung stehen oder zu bringen sind. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./6. 1907 gezogen. Direktion: Komm.-Rat Friedr. Thörl, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Bankdir. Wilh. Weber, Harburg; Bankdir. Paul Klaproth, Hannover; Bankdir. Kurt von Sydow, Hamburg; Rechtsanwalt u. Notar Rich. Palm, Harburg. Zahlstellen: Harburg: Ges.-Kasse, Hannov. Bank; Hannover: Hannov. Bank; Hamburg: Deutsche Bank. Lüneburger Wachsbleiche J. Börstling A.-G. in Lüneburg. Gegründet: 14. 9. 1897; eingetr. 9./11. 1897. Letzte Statutänd. 29./9. 1899, 16./5. 1900, 17./4., 22. 5. 1902, 21./11. 1904 u. 24./9. 1906. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Verarbeit., sowie An- u. Verkauf von Wachs (Bienenwachs, Ceresin, Carnaubawachs), auch Grosshandel mit anderen Waren, namentl. Drogen- und Produkten. Das Drogerie- und Produktengeschäft J. Börstling ist im Okt. 1902 als Einzelfirma eingegangen und wird als Zweigabteilung der Lüneburger Wachsbleiche weitergeführt. 1898/99 wesentliche Vergrösserung der Fabrik durch Neubauten u. gleichzeitige Teilung der einzelnen Raffinerien. Grösse des Areals der Ges. in Lüneburg etwa 52 500 qm, wovon rund 5700 qm bebaut sind. 1899 für die Zwecke des Überseehandels der Ges. Errichtung einer Zweigniederlass. in Liverpool unter der Firma Beeswax Company Limited, 1903 nach London verlegt. Diese Ges. erhöhte 1903 ihr A.-K. von £ 350 auf £ 3000; die neuen Aktien wurden von der Wachsbleiche übernommen. Die Beeswax-Co. kommt nun mit ihren eigenen Mitteln aus und bedarf keiner weiteren Kredit- gewährung mehr. Die Lüneburger Ges. betreibt bedeutenden Export. 1904 Erwerb des Geschäfts der Firma J. F. Otto, Ceresinfabrik in Frankf. a. O. ohne Liegenschaften. – Das Geschäft 1904/06 litt unter den politischen Verhältnissen in Russland. Kapital: M. 4 250 000 in 3500 St.-Aktien (Nr. 1–3500) u. 750 Vorz.-Aktien (Nr. 1–750), sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in 1500 St.-Aktien, Erhöhung lt. G.-V. v. 10./11. 1898 um M. 750 000 in 750 ab 1./1. 1899 div.-ber. Vorz.-Aktien, begeben an das Bankhaus Simon Heine- mann in Lüneburg zu 100 %. Die Vorz.-Aktien haben Anspruch auf Div. nur bis zu 5 %; sollte der jährl. Reingewinn nicht ausreichen, um eine 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien zu zahlen, s0 wird nur eine solche Div. auf dieselben verteilt, als der vorhandene Reingewinn gestattet. Die Vorz.-Aktien können auf Beschl. der G.-V. mit 3 Mon. Frist gekündigt und dürfen nur aus dem Reingewinn des betreffenden Geschäftsjahres zuzügl. 5 % Aufschlag zurückbezahlt werden. Im Falle Liquid. der Ges. werden sie vor den St.-Aktien befriedigt. Die G.-V. v. 16./5. 1900 beschloss fernere Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien, div.-ber. ab 1./4. 1900, hiervon angeboten M. 750 000 den St.-Aktionären 2: 1 v. 5.–18./6. 1900 zu 150 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1900. Die G.-V. v. 17./4. bezw. 22./5. 1902 endlich beschloss zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Erhöhung des A.-K. um weiter M. 1 000 000 (auf M. 4 250 000) in 1000 ab 1.4. 1902 div.-ber. St.-Aktien, übernommen von der Deutschen Bank u. der Hannov. Bank. angeboten den Besitzern der St.- (nicht auch der Vorz.-) Aktien 3:1 bis 23./6. 1902 zu 122.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./4. 1902 und Schlussscheinstempel. Agio mit M. 149 475 in den R.-F. Anleihe: M. 250 000 in 4 % Partialoblig. von 1898, rückzahlbar zu 105 % Tilg. ab 1899 in 40 J. durch jährl. Ausl. auf 1./7.; kann verstärkt bezw. ganz gekündigt werden. Zur Sicherheit sind die Grundstücke und Gebäude der Bleiche hypoth. verpfändet. Noch in Umlauf am 1./7. 1906 M. 202 000. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. 1 St.-Aktie= 1 St., 2 Vorz.-A. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % an St.-Aktien, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (s. auch unten), Rest weitere Div., wobei auf die Vorz.- Aktien im ganzen 5 % entfallen ohne Nachzahlungsanspruch (s. Kapital). Die Mitgl. des A.-R. erhalten etwaige bare Auslagen sowie auch 8 % von der ihnen für das abgelaufene Geschäftsjahr bezahlten Gesamtentschädigung vergütet, ferner als Entlohnung für ihre Mühewaltung ein jedes Mitgl. jährlich M. 1500 u. ausserdem alle Mitgl. zus. eine nach den Vorschriften des § 245 H.-G.-B. zu berechnende Tant. von 10 % des Reingewinns. Bilanz am 30. Juni 1906: Aktiva: Grundstücke 107 000, Gebäude 285 000, Bahnanlage 12 000, Masch., Apparate, Sicherheitsvorkehr., Beleucht.-Anlage 71 000, Inventar 25 000, Waren 1.706 952, Debit. 4 903 703, Kassa 7634, Wechsel 31 644, Effekten 95 718. – Passiva: A.-K. 4 250 000, R.-F. 700 060, Delkr.-Kto 105 623 (Rückl. 50 000), Partial-Oblig. 202 000, Kredit. 1 643 416, Div. u. Zs. 5425, Arb.-Unterst.-F. 32 100 (Rückl. 2973), Div. 195 000, Tant. 31 240, Grat. 8000, Vortrag 72 787. Sa. M. 7 245 651. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 180 869, Zs. 23 131, Abschreib. 39 593, Gewinn 360 000. – Kredit: Vortrag 35 537, Gewinn auf Waren 568 056. Sa. M. 603 593. Kurs Ende 1899–1906: St.-Aktien: 177, 172.10, 148.25, 131.50, 134.75, 118.60, 118, 108.25 %. Eingef. Nr. 1–1500 im Juli 1899 durch die Deutsche Bank u. die Hannov. Bank (erster Kurs